Abwertung für PlayStation 4 Pro und Xbox One X
Wir konnten Cyberpunk 2077 erst kürzlich für PlayStation 4 Pro und Xbox One X installieren, die zum Start noch einen Patch auf Version 1.02 erhielten. Leider kann CD Projekt RED das Potenzial der Konsolen nicht ausschöpfen. Selbst wenn man bedenkt, dass es jetzt einen Generationswechsel gibt, ist das Ergebnis angesichts der im Vorfeld angekündigten Optimierung sowie aktueller Top-Spiele à la The Last of Us 2 oder älterer Kaliber der Marke Red Dead Redemption 2 nur solide bis ernüchternd. Auf den ganz alten Systemen PS4 und Xbox One ist das Ergebnis sogar erschreckend, so dass wir eine Kaufwarnung aussprechen - Videos dazu folgen.
Zunächst zu PlayStation 4 Pro und Xbox One X: Im Einstieg, in den Räumen sowie begrenzten Gebieten sieht die Kulisse immer noch sehr stimmungsvoll aus. Auch die Partikel- und Spiegeleffekte sowie die Darstellung der Charaktere erreichen auf diesen Konsolen ein gutes Niveau. Es ist also nicht so, dass Cyberpunk 2077 gar nichts an Hinguckern zu bieten hätte. Auf der vierstufigen PC-Skala würden sie in diesen Situationen zwischen Mittel oder Hoch rangieren, also zwischen 2 und 3. Es war allerdings absehbar, dass man die visuelle Klasse eines PC auf Ultra mit voll aktiviertem Raytracing erst auf PlayStation 5 und Xbox Series X erwarten kann.
Trotzdem hätte CD Projekt RED auch aus diesen Konsolen mehr rausholen können. Spätestens beim Betreten der offenen Stadt werden größere Defizite deutlich: Die Zahl der Passanten sowie Autos wurde gegenüber dem PC drastisch reduziert - manchmal wirken die Straßen wie leer gefegt. Diesen Effekt gab es zwar manchmal auf dem PC, aber er war nur von kurzer Dauer. Es gibt zwar auch einigermaßen lebendig wirkende Gegenden mit genug Spaziergängern und vorbei fahrenden Autos, aber zu oft hat man das Gefühl, dass es da im Jahr 2077 einen Lockdown gibt.
Das raubt dieser "Megacity" natürlich einiges an Faszination. Trotzdem macht es auch hier Spaß, sich vor allem in der Vertikalen umzusehen, denn Architektur und Artdesign bleiben natürlich so cool wie auf dem Rechner, zumal die Bildrate meist bei 30fps liegt - Night City sieht also gut aus. Hinzu kommen jedoch technische Defizite, wenn sich verwaschene Texturen erst spät schärfen. Diese Popups sowie Clippings sind zwar nicht überall zu sehen, aber sie fallen sofort negativ auf. Auf der Xbox One X und der PlayStation 4 Pro wird HDR zwar unterstützt, aber das Ergebnis ist so unterwältigend, dass man es besser wieder deaktiviert. Kein Vergleich zu dem, was exklusive Sony-Titel da herausholen. Trotzdem muss man die Relation sehen: Zwar werten wir diese Versionen eine ganze Schulnote ab, aber alle Redakteure, die keinen potenten PC haben, würden Cyberpunk 2077 hier durchaus weiterspielen.
Kaufwarnung für PlayStation 4 und Xbox
Kann sich die Bildrate auf PlayStation 4 Pro und Xbox One X bis auf einige Ausnahmen noch solide halten, sinkt sie auf den alten Konsolen-Varianten allerdings permanent unter die 30fps. Und das sorgt zusammen mit den noch stärkeren, teilweise krassen visuellen Defiziten samt Rucklern beim Nachladen der Waffe für eine klare Kaufwarnung auf den älteren Systemen - in diesem Zustand würden wir "Mangelhaft" werten. So einen starken technologischen Kontrast haben wir in den letzten Jahren zwischen PlayStation 4 und PlayStation 4 Pro noch nicht erlebt. Kein Redakteur würde Cyberpunk 2077 auf einer alten PS4 oder One weiter spielen, einem wurde sogar schlecht, deshalb gibt es eine klare Kaufwarnung.
Unsere Wertung zu Stadia folgt. Wir warten mit der Bewertung von Xbox Series X und PlayStation 5 allerdings auf den offiziellen Next-Gen-Patch, der für 2021 angekündigt ist. Wer jetzt schon auf den neuen Konsolen spielt, wird neben den schnelleren Ladezeiten auch meist eine Bildrate von 60fps haben.