Test: Tryst (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



Tryst (Taktik & Strategie) von Bluegiant
Tryst
Entwickler:
Publisher: -
Release:
kein Termin
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos
Mir fällt einfach nichts ein! Was soll ich zu einem Spiel sagen, das StarCraft 2 dermaßen schamlos kopiert, dass es sich weder Eigenständigkeit noch schwere Fehler leistet? Man kennt ja alles. Das Artdesign: altbekannt. Spielerisch verschiedene Völker: altbekannt. Selbst das Menü: altbekannt. Tryst: altbekannt.

Das ist alles nur geklaut!

Ich könnte die Geschichte nacherzählen, aber da hat's der Hund hinter dem Ofen wahrlich besser. Die Mär vom außerirdischen Krieg (Zali böse, Menschen gut) ist ein Musterbeispiel für verstaubtes Erzählwerk, wird aber zumindest von ausreichend guten Sprechern
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Nicht nur äußerlich gleicht Tryst seinem großen Vorbild in vielerlei Hinsicht.
vorgetragen. Dass die Riege durchweg mit starkem Akzent auftritt, kann ich ihnen in Anbetracht der Independent-Entwicklung sogar nachsehen.

Das ist es wohl: Ich kann es dem kleinen Studio nicht verübeln, dass es eins der größten Vorbilder dreist, aber sachkundig kopiert. Nichts an Tryst ist so gut wie StarCraft 2 – im Kleinen macht es aber vieles richtig. So klicke ich im "geklauten" Menü mit gewohnter Übersicht, die Planeten wirken mit ihren befremdlichen Pilzen, sandigen Pfaden und grünen Pfützen wie eine Klassenfahrt ins Landheim des letzten Jahres und die den Menschen verfeindete Fraktion erinnert an eine Kreuzung zwischen Protoss und Zerg.

Mein RPG-Baukasten

In der viel zu kurzen Kampagne ziehe ich jedoch nur mit den Menschen ins Gefecht. Manchmal muss ich eine kleine Truppe ans Ziel lotsen, manchmal baue ich Energie und Erz
Jede Einheit kann sich mit bis zu drei Fähigkeiten spezialisieren.
Jede Einheit kann sich mit bis zu drei Fähigkeiten spezialisieren.
ab, um daraus Verteidigungsanlagen und frische Einheiten zu erschaffen. Fünf Truppen darf ich pro Produktionshaus vorbestellen, bestimmte Bauwerke ermöglichen stärkere Einheiten oder Erweiterungen – wie auch sonst?

Interessant finde ich den kleinen Rollenspielbaukasten, mit dessen Hilfe ich jedem Truppentyp bis zu drei besondere Fähigkeiten verpasse. Einige davon erhöhen Angriffsstärke oder Verteidigungswerte, andere schalten Aktionen frei. So richtet die stationäre Artillerie für kurze Zeit größeren Schaden an, während sich der Agent unsichtbar macht oder feindliches Gebiet aus der Ferne aufklärt. Stehen mir genügen Ressourcen zur Verfügung kann ich die Spezialisierungen sogar jederzeit wechseln. Lediglich das Aktivieren der Fähigkeiten geht mir auf den Senkel, weil ich die entsprechende Einheit erst auswählen muss, bevor ich die gewünschte Handlung auslöse. Wieso sind in den frenetischen Gefechten nicht sämtliche Aktionen einer Kampfgruppe stets aufgeführt?

Weltweites Taktiknetz?

Es hat allerdings weder mit der Steuerung noch mit den Fähigkeiten zu tun, dass die Kampagne mit ihren fünf Missionen nicht nur ausgesprochen kurz, sondern mitunter auch unnötig frustrierend ist. Fliegt man im Allgemeinen noch federleicht durch die
Unausgewogener Schwierigkeitsgrad: In der Kampagne heißt es mitunter wie aus dem Nichts "Game Over".
Unausgewogener Schwierigkeitsgrad: In der Kampagne heißt es mitunter wie aus dem Nichts "Game Over".
Aufgabenfolge, sterben die Truppen an einigen Stellen so urplötzlich, dass nur der Griff zum letzten Spielstand bleibt. Der merkt sich zwar keine Gruppenzuweisungen und lädt unverschämt lange, dient aber etliche Male als Rücksetzpunkt. "Speichere oft!" lautet die Devise, denn die meisten der kniffligen Situationen kommen aus dem Nichts. Gutes Spieldesign sieht anders aus.

Am stärksten ist Tryst somit in Onlinegefechten sowie Einzelspieler-Schlachten mit und gegen vom Spiel gesteuerte Gegner. Immerhin darf ich hier auch die außerirdischen Zali befehligen, die mich mit ihren in Bauwerke oder stärkere Truppen morphenden Angreifern an die famosen Zerg erinnern. Die Zali spezialisieren sich stärker als menschliche Truppen, sind deshalb insgesamt schwieriger zu dirigieren, aber interessanter. Dass ich dabei kaum Online-Kommandeure finde, mag nicht am Spiel liegen, stört das taktische Vergnügen aber natürlich sehr.

Kommentare

Ares101 schrieb am
Geklaut? Starcraft and Warcraft sind doch auch nur schlechte Kopien der Warhammer Universen...
Strider101 schrieb am
Wie heißt es so schön "lieber gut gekauft, als schlecht selber erfunden!"! Sollte das Game wirklich ein SC2-Klon sein ... und ja auf den ersten Blick sieht es wirklich so aus .... denke ich nicht das auch der Preis für das Spiel mit geklaut wird. Solche Spiele sind die Alternative für Zocker die bei dem Preiswucher namenhafter Firmen nicht mitmachen wollen. Das sind dann auch die Zocker die auf solche Games warten und sie kaufen werden. Doch nur wenn Blizzard das zuläßt ... ich denke sie werden bestimmt gute Anwälte haben. Da wir gerade vom klonen reden ... mir kam es so vor als war StarCraft 2 ein Klon von StarCraft 1 .... vielleicht irre ich mich da auch.
jetfighter3 schrieb am
Ben2008 hat geschrieben:jedes RTS -> starcraft kopie? aus dem trailer konnte ich jetzt keine ähnlichkeit feststellen.
Naja sogar das Menü und die Symbole sind eine fast 1 zu 1 Kopie von SC2
Ben2008 schrieb am
jedes RTS -> starcraft kopie? aus dem trailer konnte ich jetzt keine ähnlichkeit feststellen.
schrieb am