Test: GRID 2 (Rennspiel)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Release:
31.05.2013
31.05.2013
31.05.2013
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Rotstift und Mehrspieler-Gerempel

Im kalifornischen Wald geht es online besonders ruppig zur Sache: Oft schafft es das halbe Feld nicht mal bis ins Ziel.
Im kalifornischen Wald geht es online besonders ruppig zur Sache: Manchmal schafft es das halbe Feld nicht mal bis ins Ziel.
Ein folgenreicher Einschnitt ist der gestrichene Cockpit-Modus. Nicht nur, weil Michael mich vermutlich lynchen würde, wenn ich vergessen hätte, ihn zu erwähnen, sondern auch, weil er im Vorgänger für ein intensives Mittendrin-Gefühl sorgte. Wollten die Entwickler sich einfach die zeitintensive Gestaltung der Cockpits sparen? Auch an anderer Stelle wurde der Rotstift angesetzt: Statt einem Rückspiegel gibt es nur noch den Blick nach hinten, indem man auf den rechten Stick klickt. Auch wer mit verschiedenen Fahrhilfen experimentieren will, kommt nicht auf seine Kosten. Traktionskontrolle oder andere Feinheiten lassen sich nicht einzeln an- oder ausschalten. Im Gegenzug darf aber jederzeit der Schwierigkeitsgrad der Karriere geändert werden. Gut gefällt mir, dass Codemasters auch auf eine eingeblendete Ideallinie verzichtet, welche anzeigt, wann genau ich Gas geben oder bremsen soll. Mich nerven solche Krücken mehr als sie mir nutzen. Den größten Spaß habe ich in Rennspielen schließlich daran, für einzelne Fahrzeuge selbst die Ideallinie auszutüfteln.

Im Online-Modus kämpfe ich um Fans, Geld und Erfahrungspunkte. Bis zu zwölf Spieler finden sich nach der automatischen Spielersuche in einer Lobby ein und düsen kurz darauf in meist flüssigen Matches um die Wette. Der Online-Part funktioniert völlig eigenständig: Autos aus der Karriere werden nicht übernommen. Stattdessen kaufe ich meine Rennmaschinen hier mit verdientem Geld oder motze sie sogar ein wenig auf. Statt umfangreichem Tuning gibt es aber dem Arcade-Ansatz entsprechend nur einfache Upgrade-Kits in den Bereichen Motor, Antriebsstrang und Handling. Ein wenig aufpassen muss ich dabei trotzdem: Verbessere ich z.B. meinen Golf R zu stark, steigt er in die nächste Klasse auf.

Challenge accepted!

In der Karriere lassen sich die Wagen nur visuell aufmotzen, im Online-Modus gibt es einfach gehaltene Tuning-Pakete.
In der Karriere lassen sich die Wagen nur visuell aufmotzen, im Online-Modus gibt es einfach gehaltene Tuning-Pakete.
Auf Wunsch lassen sich auch Matches oder Rennserien nach eigenen Vorstellungen erstellen, die Einstellungsmöglichkeiten halten sich aber in Grenzen. Statt bestimmten Wagen wird z.B. lediglich die Fahrzeugklasse festgelegt. Wer in der Lobby mit einer Strecke oder einem Modus unzufrieden ist, kann sie mit einem Veto blockieren. Oder man setzt ein eigenes Spiel auf, muss dann aber wohl oder übel auf andere Mitspieler warten, denen die Regeln gefallen - oder einfach Freunde einladen.

Damit der Spieler sich nicht in den Weiten der Bestenlisten verliert, hat Codemasters dem Online-Part ein paar motivierende Rivalen verpasst. Wenn ich sie in einer der wöchentlichen globalen Challenges besiege, kann ich dadurch genauso im Rang aufsteigen und Fans gewinnen wie in Online-Rennen. Auf dem Internet-Portal Racenet lassen sich Fortschritt, einige Statistiken und der aktuelle Stand gegen Rivalen einsehen. Neben automatisch zugewiesenen Gegnern kann ich mir auch sogenannte soziale Rivalen herauspicken – indem ich z.B. die letzten Mitspieler nach bestimmten Kriterien sortiere oder Freunde herausfordere. Neu dabei sind übrigens Splitscreen-Rennen für Offline-Duelle zu zweit. Auf PS3 und der Xbox 360 ruckeln diese allerdings ziemlich stark.

Zwischen den Rennen sucht man sich wieder Sponsoren, für die man nebenbei auf der Strecke ein paar gewinnbringende Extra-Ziele erfüllt.
Zwischen den Rennen sucht man sich wieder Sponsoren, für die man nebenbei auf der Strecke ein paar gewinnbringende Extra-Ziele erfüllt.


Fahren die Konsolen in zweiter Reihe?

In GRID 2 wird der grafische Unterschied zwischen PC und Konsole noch stärker deutlich als in den letzten DIRT-Ablegern. Auf einem aktuellen PC ist die Kulisse eine wahre Pracht und flutscht flüssig über den Schirm. Auch eine GTX 460 stemmt die Grafik noch problemlos mit den zweithöchsten Einstellungen. Auf der Xbox 360 sieht das Ergebnis ebenfalls gut aus, hier muss man allerdings mit 30 Bildern pro Sekunde und gelegentlichem Tearing leben. Auf der PS3 zerreißt das Bild noch etwas häufiger und auch die Texturen wirken etwas verwaschener als in der Microsoft-Version. Ärgerlich ist, dass in der Sony-Fassung beim Online-Modus geschlampt wurde: Je nach Rennen und Verbindung stottert das Bild hier mal leicht und manchmal sogar richtig stark.
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Kommentare

Knarfe1000 schrieb am
Grid 2 hat doch eindrucksvoll bewiesen, dass Codemasters zu nichts mehr im Stande ist.
Daher spielt der Name einer Reihe überhaupt keine Rolle mehr.
Jedenfalls war Grid 2 mein letztes CM Spiel, das steht fest.
crewmate schrieb am
Richard Burns Rallye war eh besser. Aber auch der ist schon tot und das Studio macht jetzt Lego Spiele.
Ich hab schon verstanden, das es euch ums Gameplay geht. Aber das erwarte ich von Codemasters nicht mehr. Der Laden ist hin. Stil über Substanz. Ich habe mir auch noch Dirt 3 gekauft und es, war immerhin ein Schritt nach vorne nach dem Feuerwerk Blödsinn beim. Zweiten. Selbst geringe Verkauf s zahlen wird Codemasters nicht um stimmen. Dass wirre denken der BWLer da oben.
TP-Skeletor schrieb am
crewmate hat geschrieben:Was bringt euch der Name, wenn das Spiel dahinter nicht stimmt?
Es liegt doch nicht am Namen des Spiels. Die wollen nichts anderes machen als das, was Codemasters derzeit eben tut. Und wegen den Flops kürzen die weiter, statt in Qualität zu investieren.
Daran wird auch die Rückkehr zum alten Titel nichts ändern. Mal davon abgesehen, das der Colin verstorben ist, und es schon geschmacklos wäre...
Na ja, ich haette von dem Titel schon eine gleiche Ausrichtung zu den alten Collin McRae erwartet. Ich weiß nicht mehr welcher mein letzter Teil war den ich gespielt habe, aber fuer mich waren das immer die besten Rennspiele.
Ich wusste gar nicht, dass Collin McRae verstorben ist. Ich wusste auch nicht, dass aus Collin McRae im Endeffekt ueber die Jahre die "DiRT" Reihe wurde, die mir nicht wirklich gefaellt (ich besitze DiRT 3). Habe ich nach deinem Post erstmal ergooglet.
Unter den Umstaenden hat sich mein Wunsch natuerlich komplett erledigt. Fortsetzung gibt's, gefaellt mir nicht, schade. ;)
crewmate schrieb am
Was bringt euch der Name, wenn das Spiel dahinter nicht stimmt?
Es liegt doch nicht am Namen des Spiels. Die wollen nichts anderes machen als das, was Codemasters derzeit eben tut. Und wegen den Flops kürzen die weiter, statt in Qualität zu investieren.
Daran wird auch die Rückkehr zum alten Titel nichts ändern. Mal davon abgesehen, das der Colin verstorben ist, und es schon geschmacklos wäre...
TP-Skeletor schrieb am
padi3 hat geschrieben:wünsche mir eigentlich, codemaster würde wieder colin mcrae rally machen.
Das wuerde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch kaufen. Hat sich das Franchise so schlecht verkauft, dass sich die Fortsetzung nicht lohnt? Need for Speed scheint doch auch genug abzusetzen, um gefuehlt monatlich einen halbgaren Racer auf den Markt zu schei*en.
schrieb am