X-zellente Technik?
Wie es sich angesichts der Comic-Ursprünge der X-Men gehört, griff Raven bei der optischen Gestaltung in die Trickkiste und präsentiert einen Zeichentrick-Look, der es in sich hat. Denn wo viele mit "Comic" sparsam und wenig aufwändig verbinden, hat die Grafikabteilung hier nicht gekleckert, sondern geklotzt. Das Ergebnis sind sowohl auf Xbox als auch auf PS2 und GameCube feine Animationen, saubere Texturen in den abwechslungsreichen Abschnitten und schöne Effekte bei den Spezial-Fähigkeiten, so dass alles rundum stimmig wirkt, ohne allerdings all zu pompös zu sein – es passt einfach.
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Die Sentinels sind zurück, um die X-Men zu vernichten. |
Egal ob Wolverines Klauenangriff, die Eisattacken von Iceman oder die Strahlenangriffe von Cyclops: alles wird spektakulär inszeniert. Einzig die Kombo-Attacken kommen grafisch etwas zu kurz. Denn so zahlreich sie auch sind, gibt es keinen besonderen Effekt zu sehen – schade!
Allerdings ist es nicht nachzuvollziehen, wieso das Spiel auf allen Systemen bei schnellen Kameradrehungen gelegentlich leichtes Grafikstottern zeigt. Doch nur selten wirkt sich dies negativ auf das Gameplay aus.
Wo wir gerade beim Thema Kamera sind: Sie folgt der Hauptspielfigur meist sehr gut und erfordert nur sporadisch manuelle Justierung. In engen Gassen und bei vielen Hindernissen kann es allerdings passieren, dass ihr auch manuell keine Chance habt, einen Blick auf die Figur zu erhaschen – obwohl im Weg stehende Gegenstände wie Bäume usw. ausgeblendet werden.
Vollkommen untypisch für Activision hat man sich dazu entschieden, das Spiel im englischen Original zu belassen und nur zu untertiteln. Denn so könnt ihr z.B. Patrick Stewart als Professor Xavier genießen, der von einer breiten Riege anderer Sprecher ergänzt wird. Doch so herausragend Captain Picard auch hier wieder einmal ist, so durchschnittlich sind viele seiner Kollegen. Zudem wiederholen sich die "normalen" Sprachsamples nach einer gewissen Zeit. Gleiches gilt im Übrigen für die Soundeffekte, die aber so hochwertig produziert sind, dass sie einem bis zum Schluss nicht auf den Geist gehen.
Die Musik kann ebenfalls überzeugen und glänzt mit angenehmen Kompositionen. Allerdings kommen die Melodien angesichts des alles überlagernden Kampflärms etwas zu kurz. Doch auch dies kann man verschmerzen.