Reise in die Vergangenheit
In Memories of Celceta schlüpft man in die Rolle des jungen Abenteurers Adol Christin, der im Wald ohne Wiederkehr sein Gedächtnis verloren hat und nun eifrig nach seiner Vergangenheit sowie dem Grund für seine Amnesie sucht. Bestimmte Orte und Situationen scheinen ihm seine Erinnerung bruchstückhaft zurückzugeben und so wagt er sich zusammen mit Kollege Duren immer tiefer in den kaum erforschten Forst, wo noch ganz andere Geheimnisse schlummern.
Helden ohne Erinnerung sind zwar ein reichlich überstrapaziertes Rollenspielklischee, aber zum einen stammt die erzählerische Vorlage aus den frühen 1990er Jahren und zum anderen ist die zum Teil sogar aktiv spielbare Flashback-Puzzelei dramaturgisch nach wie vor interessant gestrickt: Man wird mit Taten konfrontiert, an die man sich nicht erinnern kann, trifft Personen, die man anscheinend enttäuscht hat. Erst wenn sich auch die letzten Lücken im jederzeit einsehbaren Gedächtnisjournal schließen, wird man der ganzen tragischen Verknüpfungen, die der Wald verschlungen hat, gewahr.
Talentierte Weggefährten
Während Adol fleißig Erinnerungen sammelt, scheint Duren eher an den finanziellen Nebeneffekten der offiziell zu kartografischen Zwecken unternommenen Expedition interessiert. Sein Talent Schlösser zu knacken erweist sich dabei schnell als ungemein hilfreich. Später schließen sich auch noch weitere talentierte Weggefährten der wagemutigen Walderschließung an: Jägerin Karna durchtrennt mit ihren Wurfklingen jeden noch so dicken Strick, Häuptlingssohn Ozma zerbröselt mit seiner Lanze sogar poröses Gestein, während Pilgerin Calilica Stromstöße verteilt und die zauberkundige Frieda alles zu Eis erstarren lässt.
Als Adol aus dem Wald ohne Wiederkehr zurückkehrt, kann er sich an nichts erinnern...
Um immer tiefer ins Dickicht vorzudringen, müssen aber nicht nur die Charaktere, sondern auch die Ausrüstung situativ gewechselt werden. Artefakte wie der Zwergenarmreif lassen die Gruppe vorübergehend schrumpfen und so selbst engste Durchgänge passieren, während einen die Hydraschuppen auch unter Wasser atmen, die Sturmschuhe in Windeseile rasen oder die Klauen des Bestienkönigs jedes noch so stachelige Gestrüpp kurz und klein schlagen lassen. Doch auch abseits der Hindernisbewältigung gibt es Artefakte, mit deren Hilfe man automatisch Verletzungen kurieren, Beute aufsammeln oder Kämpfe vermeiden kann.
Dynamische Geplänkel
Auseinandersetzungen mit aggressiven Waldbewohnern werden stets an Ort und Stelle in Echtzeit ausgefochten. Allerdings können nie mehr als drei Gruppenmitglieder gleichzeitig ins Geschehen eingreifen. Personelle Auswechslungen sind abseits von Bosskämpfen aber meist genauso problemlos möglich wie Skill- und Ausrüstungswechsel. Auch innerhalb des Kampftrios, kann man sich jederzeit aussuchen, wessen Geschicke man selbst in die Hand nehmen will, während der Rest KI-gesteuert agiert. Zwar kann man jederzeit zwischen offensiver und defensiver Grundausrichtung wählen, detailliertere oder gar unterschiedliche Verhaltensmuster sind aber nicht möglich.
In den teambasierten Echtzeitkämpfen kann man die Hauptfigur jederzeit wechseln.
Abgesehen von kleineren Aussetzern klappt die Zusammenarbeit mit den KI-Gefährten die meiste Zeit ganz gut und für besondere Aktionen wie bestimmte Stärkungs- oder Schwächungszauber kann man ja auch einfach kurz den Charakter wechseln und selbst die entsprechende Fertigkeit einsetzen. Bis zu vier spezielle Kampffähigkeiten können pro Figur festgelegt und auf Knopfdruck ausgelöst werden. Je öfter man eine Fertigkeit einsetzt, desto effektiver wird sie mit der Zeit.