Test: Kholat (Adventure)

von Michael Krosta



Kholat (Adventure) von IMGN.PRO
Atmosphärische Schneewanderung
Entwickler:
Publisher: IMGN.PRO
Release:
10.06.2015
08.03.2016
14.05.2020
09.06.2017
Erhältlich: Digital (Steam, GOG), Einzelhandel
Jetzt kaufen
ab 16,19€
Spielinfo Bilder Videos
1959 starben neun Ski-Wanderer unter mysteriösen Umständen während ihrer Tour durch das schneebedeckte Ural-Gebirge. Dieses Ereignis, das als Vorfall am Djatlow-Pass bekannt wurde und bis heute nicht aufgeklärt werden konnte, greifen Headup Games und IMGN.PRO für ihr Erkundungsabenteuer Kholat auf. Wartet eine spannende und dramatische Suche nach der Wahrheit?

Akte X im Eis

Es liest sich tatsächlich ein bisschen wie das Drehbuch für eine Episode von  Akte X: Leichen, die äußerlich keine Kampfspuren aufweisen, aber deren innere Verletzungen auf Kräfte hindeuten, deren Intensität mit denen eines Autounfalls vergleichbar sind. Abseits der Fußabdrücke der Opfer keine weiteren Spuren im Schnee. Und wovor sind die Wanderer so panisch und nur knapp bekleidet aus ihren Zelten in die Kälte geflüchtet? Was hat es mit der Strahlung auf sich, die in späteren Untersuchungsberichten zum Vorfall erwähnt wurden? Aliens, geheime Regierungsexperimente, das Tor zur Hölle: Das mysteriöse Ereignis bildet auch heute noch genug Stoff für Verschwörungstheoretiker und Wahrheitssuchende. Selbst Hollywood hat den Vorfall mit dem auf Pseudo-Doku getrimmten Horrorstreifen Devil's Pass erst im Jahr 2013 verwurstet. Und seit Juli 2015 dürfen wir auch als Spieler
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Kholat bietet zumindest zu Beginn eine atmosphärische Kulisse.
Mulder und Scully zuvor kommen, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Ohne viel zu verraten: Besonders kreativ oder umwerfend fällt die Theorie nicht unbedingt aus, die das Entwicklerteam in den versteckten Tagebuchseiten und anderen Dokumenten präsentiert.

Der Kompass als bester Freund

Doch die gilt es in dem weitläufigen Areal überhaupt erstmal zu finden. Gar nicht so einfach, denn ihr seid lediglich mit einer Taschenlampe, einer Karte und einem Kompass ausgestattet. Man sieht sich bzw. die eigene Position weder auf der Karte, noch darf man irgendwelche Zielpunkte setzen oder sich bequem an die gewünschte Stelle navigieren lassen. Und genau das macht in Zeiten von übertriebenen Komfortfunktionen im Stil von Dragon Age 3 den größten Reiz des Spiels aus. Man stapft durch den Schnee und versucht, ein Gefühl für zurückgelegte Entfernungen und den Maßstab zu entwickeln. Man hält die Augen offen, um sich in dieser Schneewüste an markanten Objekten, Formationen, Bauten und sogar dem Mond zu orientieren. Zusätzlich zückt man den Kompass, der sich bei all den verwinkelten Pfaden schnell als neuer bester Freund in dieser eisigen Einsamkeit entpuppt. Gewissermaßen wird man gefühlt selbst zu einem der Wanderer, deren Schicksal man eigentlich aufklären möchte. Die ersten übernatürlichen Ereignisse lassen nach dem kurzen Einführungskapitel ebenfalls nicht lange auf sich warten: Wer ist diese seltsame Lichtgestalt, die hin und wieder auftaucht? Und wo will sie mich hinführen? Was hat es mit der schwarzen Kreatur auf sich, die sich mit flammenden Fußspuren im Schnee ankündigt und aus dem Nichts erscheinen kann, um mich zu jagen?

Bei der Ankunft wirkt noch alles friedlich und idyllisch.
Bei der Ankunft in einem verschafenen Nest wirkt alles noch friedlich und idyllisch. Die fehlenden Bewohner geben schon einen Vorgeschmack auf die Einsamkeit, die im Gebirge wartet.
Am Anfang gibt es viele Fragen und wenig Antworten. Die liefern neben verstreuten Zusatz-Dokumenten vor allem neun zentrale Schriftstücke, die an besonderen Stellen platziert wurden. Hinweise auf die Verstecke entdeckt man auf der Karte, wo die Koordinaten dieser wichtigen Fundstücke mit Längen- und Breitengraden in einer Ecke aufgelistet werden. Dadurch lässt sich der Suchradius zwar im Zusammenspiel mit der Zoom-Funktion und dem Koordinaten-Cursor recht schnell eingrenzen, doch den Weg zum Ziel muss man immer noch selbst austüfteln. Um die Orientierung etwas zu erleichtern, werden nicht nur die neun Fundstellen nach ihrer Entdeckung auf der Karte markiert, sondern auch weitere Dokumente und Basislager, auf die man während der Erkundung stößt. Zwar spielt der Zufall dabei durchaus eine Rolle, doch wer die Augen offen hält, entdeckt manchmal auch schimmernde Hinweise in der Umgebung, die weitere Koordinaten enthalten. Anspruchsvollere Rätsel oder ein Inventar sucht man abseits der rudimentär gestalteten Jagd nach Hinweisen allerdings vergeblich.
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Kommentare

Launebub schrieb am
Es geschehen also doch noch Wunder, schön dass der liebe Herr K(r)osta noch die Zeit für gefunden hat :mrgreen:
Dimpelmoser! schrieb am
4P|Michael hat geschrieben:Haha, zumindest kam er noch ;) Ne, ist schon klar: Leider erschien Kholat zu einem ungüstigen Zeitpunkt (E3-Nachwehen, Urlaub etc.) und hatte nicht die höchste Priorität auf der Liste. Ich fand es thematisch aber so interessant, dass ich nach der üblichen Flut im Weihnachtsgeschäft zumindest noch einen - okay, ziemlich späten - Nachtest anbieten wollte :)

Kein Problem. Test ist trotzdem gut geworden.
Eisenherz schrieb am
Würde als Entwickler Bethesda stehen, hätten wir 90%. "Oh ... diese epische Weite, dieses Gefühl der Ohnmacht, diese Verquickung von Erkundung und Entdeckung ... ohhhhhh!" :mrgreen:
mr archer schrieb am
Wer keine Lust auf DRM verspürt, schaut mal bei GoG vorbei. Da wird STEAM nicht benötigt.
Zum Spiel: Der Trailer hat bei mir viel stärker Dear Esther - Assoziationen ausgelöst als Gedanken an Slender. Ich warte mal einen Preisrutsch ab, für fünf Stunden sind mir eher auf Verdacht ausgegebene 20,-? ein bisschen zu üppig.
schrieb am

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