Test: Dead Island 2 (Action-Adventure)

von Eike Cramer



Entwickler:
Publisher: Deep Silver
Release:
21.04.2023
21.04.2023
21.04.2023
21.04.2023
21.04.2023
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Gibt’s auch ne Story?


Apropos Bosse: Die sind nett bis lustig inszeniert, zumeist aber nicht ganz so einzigartig wie es zunächst wirkt. Die schlagkräftige Boss-Braut aus dem ersten richtigen Endgegner-Stelldichein wird in verschiedenen Variationen zu einem normalen Zwischengegner, der oft am Ende von Zombie-Wellen auftritt. Ähnliches gilt für weitere Alpha-Zombies. Dadurch wiederholt man oft eine bestimmte Form des Kampfes, was die Boss-Schlachten etwas entwertet und auf die Dauer auch ermüdet.

Falls ihr euch jetzt fragt ob es eigentlich auch eine Story bei Dead Island 2? Ja, naja, schon. In LA ist die Zombie-Apokalypse ausgebrochen, der eigene Spielercharakter schmiert gemeinsam mit einem B-Movie-Sternchen samt Assistenten mit dem letzten Evakuierungsflug ab und muss sich zu Fuß bis Bel Air durchschlagen. Hier stellt sich heraus, dass man selbst immun ist – und eventuell mit den Behörden Kontakt aufnehmen sollte. Der Ton der Handlung ist eher humorvoll angelegt und nimmt die reichen und schönen der Hollywood-Glitzerwelt auf die Schippe – allerdings ist die obercoole deutsche Übersetzung schon in Textform kaum zu ertragen. Immerhin wurde auf eine entsprechende Vertonung verzichtet, so richtig stark ist das Gebotene aber nicht. Immerhin liefert die Handlung aber immer wieder Gründe, quer durch LA zu ziehen, etwa um Forscher am Pier von Santa Monica zu treffen.

Technik? Ordentlich!


Die Waffen können an Werkbänken repariert, modifiziert und aufgerüstet werden.
Die Waffen können an Werkbänken repariert, modifiziert und aufgerüstet werden.
Dead Island 2 setzt übrigens nicht auf eine offene Welt. Stattdessen ist LA in kleinere Abschnitte unterteilt, die per Ladezeit verbunden sind - darunter Straßenzüge in Bel Air, Filmstudios oder die Kanalisation. Dieser Fokus ist für den Spielfluss aber durchaus förderlich, zumal die Hauptmissionen recht linear durchs Spiel führen. Nebenaufgaben und Beute gibt es in den kleineren Arealen zudem zur Genüge, sodass ich eine echte Open World zu keinem Zeitpunkt vermisst habe. Stattdessen finden sich in den Gebieten immer wieder kleine Rätsel oder witzige Elementar-Kombo-Rätsel, die ein bisschen Abwechslung zum allgegenwärtigen Splatterfest bieten. Denn, sind wir mal ganz ehrlich – so richtig viel mehr bietet Dead Island 2 nicht. Alles ist auf die brachiale Zombie-Zerlegung ausgerichtet, was der Action einen guten Fokus aufs Wesentliche gibt. Insgesamt ist das aber für ein Vollpreis-Spiel auch etwas wenig verrottendes Fleisch auf den Knochen, denn der Gewalt-Effekt zeigt spätestens nach der Hälfte der rund 20-stündigen Kampagne erste Abnutzungserscheinungen.

Technisch ist Dead Island 2 auf dem PC durchaus konkurrenzfähig – dank der Unreal Engine 4 und einer ordentlichen Optimierung. Gerade die Figuren, egal ob lebend oder untot, überzeugen mit fein modellierten Gesichtern, guten Animationen und detaillierten Kleidungs-Materialien. Auch die Umgebungen und Waffen werden stimmig in Szene gesetzt, besonders Flüssigkeiten sehen oftmals erstaunlich gut aus. Einzig die Sichtweite ist nicht besonders hoch und sorgt für ein unscharfes Flimmern in der Ferne – dies es aber ohnehin nur selten zu bestaunen gibt. Schön ist, dass das brachiale Abenteuer einen Mehrspieler-Modus mitbringt, man sich also mit bis zu drei weiteren Zombie-Slayern durch Los Angeles hacken kann. Nicht so schön ist, dass es keine Crossplay-Möglichkeiten zwischen den Plattformen PC, PS4 / 5 und Xbox Series X / One gibt. Auch ein lokaler Splitscreen-Multiplayer ist leider auf keiner Plattform möglich.
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Kommentare

HELLJOE schrieb am
Das Spiel ist nicht verkehrt...
Hab lange gebraucht um reinzukommen.
Hab dann nochmal mir nem anderen Char neu gestartet und jetzt läuft es :)
Star den Spieles ist definitiv das FLESH System. Ich staune oft, wie sich die Zombies Zerlegen und Verletzen Lassen
GoodOldGamingTimes schrieb am
So ne gute Wertung? Heißt wohl das Holz diesmal brennt. :Hüpf:
Hatte mit dem ersten viel Spaß. Sobald es auf Steam erscheint wird zugeschlagen.
FroZ3nObi schrieb am
Ich bin nun 5 Stunden ca im Spiel und hab wirklich viel Spaß. Klar ist das eher was, ohne groß die Gehirnzellen anstrengend zu müssen. Aber die Erkundung der Umgebung macht sehr viel Spaß , die Nebenquest sind echt Unterhaltsam und erinnern an GTA. Bei der Hauptquest brauch man aber nicht viel erwarten. Positiv ist auch das leveldesign mal ohne Open World auskommt.
Ingesamt ist das Spiel vom Look and feel sehr rund und wirkt wie aus einen Guss. Feine Technik und knackige Steuerung.
PhotoFox schrieb am
Würde ich auch sehr empfehlen :) Gameplay technisch liegen da für mich persönlich Welten zwischen Dead Island 2 und Dying Light 1 und vor allem 2. Ich finde gerade die Erkundung, Parkour und das entdeckt von Orten zb gefährlichen Laboren etc sehr spannend DL2.
Todesglubsch schrieb am
Also die ersten paar Minütchen gefallen mir deutlich besser als Dying Light 2. Flüssiger, knackiger, nehmen sich selbst nicht so ernst.
Aaaaaber: Ich müsste Dying Light 2 noch einmal anschauen. Da sind mittlerweile so viele Patches reingeflossen, dass es mich nicht wundern würde, wenn auch DL2 sich mittlerweile deutlich fluppiger spielt.
schrieb am