Helden kontern Helden kontern Helden
Für Neulinge mag ein Bastion (Belagerungsroboter) in der unbeweglichen Geschützturmform gnadenlos "overpowered" wirken, aber sobald man seine Position kennt, kann man ihn mit Scharfschützen (Hanzo oder Widowmaker), Genji, Junkrat oder Pharah gezielt kontern - gerade weil seine effektive Reichweite eingeschränkt ist und er seinen Platz nicht verändern kann. Seine ultimative Fähigkeit (Verwandlung in einen Panzer) kündigt er, wie alle Helden, mit einem charakteristischen Spruch bzw. Sound an - und am besten geht man Bastion dann aus dem Weg. Einige Sekunden mit Nichtstun zu verbringen, ist besser als ein zeitintensiver Respawn. Aber meistens trifft man nicht einfach einen Bastion in freier Wildbahn. Oftmals hat er Begleitung im Gepäck wie Tanks (oft Reinhardt), Heiler, Pistolenhelden, Scharfschützen, Roboter-Mönche oder genetisch modifizierte Gorilla-Wissenschaftler. Ohne Kommunikation (z.B. Absprache der ultimativen Fähigkeit, Weitergabe von Positionen) und Koordination läuft man meistens gegen eine ziemlich harte Wand, denn viele Helden segnen kompromisslos schnell das Zeitliche - vor allem bei effektivem Konteraktionen. Von daher sollte man sich bei der Zusammenstellung gut abstimmen und das geht am besten, wenn man mit Freunden oder Bekannten spielt. Teamplay ist das A und O.
Die Killcam hilft nachzuvollziehen, wo der Gegner genau war und was er getan hat, denn manchmal geht alles zu schnell ...
Ohne Teamplay geht’s nicht
Doch was passiert, wenn man sich alleine für die Schnellsuche anmeldet und dem automatischen Matchmaking-System die Zusammenstellung der Mitspieler überlässt? Dann kann es passieren, dass man mit Leuten in einer Gruppe landet, die weniger das Ziel der Partie erreichen wollen, sondern sich eher als Einzelgänger oder Killstreak-Sammler profilieren wollen - oder keinen Charakter spielen wollen, der gerade "sinnvoller" wäre. So kann es sein, dass man in eine Gruppe kommt, in der vermeintlich "coolere" Helden häufiger vertreten sind oder jemand nicht wechseln mag. Solche Situationen können stellenweise zum Haare raufen sein. Doch erfahrungsgemäß und durch den meist fließenden Austausch der Gruppenmitglieder kann es auch in der Variante zu herausragenden und oft sehr knappen Duellen auf Messers Schneide kommen - was aber an dem Zusammenspiel der Teammitglieder, dem Heldenverständnis sowie den Karten- und Kniffkenntnissen liegt; und ebenso am Matchmakingsystem, das durchweg ordentliche Dienste leistet.
Die ultimative Fähigkeit von Widowmaker macht die Positionen der Gegner für mehrere Sekunden sichtbar.
Aufgrund der Variabilität bei der Heldenauswahl können die Partien selbst als "Alleinanmelder" Spaß machen - zumal die Community trotz des kompetitiven Fokus derzeit weniger beleidigend als bei DotA 2 und Konsorten ist; außer vielleicht bei langweiligen Torbjörn-Highlights. Aber erst in einer festen Gruppe entbrennen Matches, die mit Absprachen, taktischen Manövern, Ablenkaktionen und Koordination wirklich beeindruckende und befriedende Partien vom Zaun brechen. Gerade wenn man in der letzten Sekunde einer Verlängerung mit mehreren koordinierten Ultis die letzten Gegner von der Plattform pustet, stellt sich schon fast ein Hochgefühl ein - wobei man davon ausgehen kann, dass die Verteilung der Sieg/Niederlagen in der Regel bei 50:50 liegt, so war es jedenfalls in der Betaphase, in der ich weit mehr als 200 Matches absolviert hatte. Großartige gelaufene Partien wechseln sich also mit manchmal frustrierenden Niederlagen ab - und nur weil man sich als Team anmeldet, bedeutet das noch lange nicht den Sieg, jedoch erhöht es die Chancen.