Kameraprobleme
Die letzte Welt wurde dagegen wieder deutlich liebevoller designt, mancherorts macht sich hier aber das größte Problem des Spiels bemerkbar: die nervöse Kamera. Vor allem in einem Windtunnel oder ähnlich engen Passagen macht die Sicht wilde Kapriolen und dreht sich häufig in einen ungünstigen Winkel. Anders als heutzutage üblich taucht die Kamera nämlich nicht elegant in Hindernisse ein und macht sie währenddessen einfach transparent. Stattdessen zwängt sie sich mitunter an den Wänden entlang, um das Geschehen noch irgendwie passend einzufangen. Zweimal kam es sogar zu Bugs, während derer ich komplett aus dem Bild herauslaufen konnte. Offensichtlich ist das Team an manchen Stellen nicht mehr ganz mit dem Perspektiven-Feintuning fertiggeworden. Das wird vor allem zum Ende hin lästig, wenn man die letzten Pagies vorm Bosskampf zusammenrafft und irgendwann auch ungeliebte Herausforderungen angeht, die man zu Beginn links liegen gelassen hat.
Nicht schon wieder: Rextros karge Minispiele zählen zu den Tiefpunkten des Spiels.
Ähnlich nervig gestaltet sich die Punktejagd in Rextros Minispielen, von denen sich manche auch lokal aus dem Hauptmenü mit bis zu vier Mitspielern starten lassen. Der schusselige Retro-Dino ist durchaus charmant, sein trostloses Punktesammelns erinnert aber eher an Nutzerlevels aus
Project Spark als an die gute alte Spielhallenzeit. Meist läuft es darauf hinaus, in kargen 3D-Kulissen aus der Vogelperspektive Federn zu sammeln, mit Schergen zu kämpfen oder die Flagge zu beschützen. Die schwammige Steuerung drückt die Motivation dabei noch weiter in den Keller. Zudem muss man vorm Wechsel in die Oberwelt oder in einen der Levels mit langen Ladezeiten leben.
Nuts & Bolts
Auch die Technik zeigte sich in der uns vorliegenden Vollversion der PlayStation-4-Fassung nicht immer von ihrer besten Seite. Trotz der nicht allzu anspruchsvollen Kulisse mit teils großen Polygonen und nur 30 Bildern pro Sekunde blieb das Bild immer mal wieder ein paar Zehntelsekunden hängen. Das Problem wurde aber noch vorm offiziellen Spielstart durch den ersten Patch ausgebügelt, so dass es mittlerweile fast gar nicht mehr auftritt.
Ein echtes Raum-Schiff!
In manchen Momenten zaubert die Unity Engine auch ein hübsches Ergebnis auf den Schirm, z.B. bei stimmungsvoll schummriger Beleuchtung oder inmitten der urig designten Dschungeltempel. Eindrucksvoll ist z.B., dass sich die geräumigen Areale komplett überblicken lassen, wobei allerdings deutliche Popups en Eindruck trüben. Gut gefällt mir auch das Design der Figuren. Eine davon ist die verrückte Forscherin Dr. Puzz, die das Duo in jeder Welt mit einer speziellen Verwandlung ausstattet. Durch ihre Experimente ist sie bereits selbst zu einem wilden biotechnischen Mischwesen mutiert. Voraussetzung für die Formwandlung ist natürlich das Finden eines seltenen Objekts, dem „Mollekühl“. Danach fusionieren Fledermaus und Echse z.B. zu einem sachte über die Wellen gleitenden Boot mit verschiedenen Kanonen – oder zu einem Schneepflug mit störrischer Steuerung, der Schneewehen beseitigt und Gegner überrollt. Ein zweiter Spieler darf übrigens auf Wunsch im lokalen Koop als kleiner Bienenschwarm mithelfen. Ähnlich wie in
Super Mario Galaxy wird er allerdings zum Sammeln von Objekten degradiert, statt wirklich mitzuspielen.