Fröhliche Ernte im Atombunker
Wenn man Fallout Shelter eine Zeit lang nicht gespielt hat und seinen Atombunker vielleicht am Morgen besucht, blinken zig Symbole auf dem Bildschirm. Überall glimmt es trotz der Apokalypse in hoffnungsvollem Grün: Da warten Strom, Wasser, Nahrung, Levelaufstiege, Fähigkeitenanstiege, Zielerreichungen – hurra, alles für mich? Oh ja. Es gibt sogar Nachwuchs, der nach einem Namen schreit. Was für eine fruchtbare Endzeit das doch ist!
All das muss man jetzt antippen, um es zu ernten. Und in dem Augenblick klimpert es zusätzlich in den Kopfhörern, denn es gibt auch Kronkorken satt, die hübsch animiert auf das Konto fliegen. Wenn man bei dieser Ernte richtig
Alles blinkt, alles kann geerntet werden - so fruchtbar kann ein Atombunker sein.
schnell mit dem Finger tippt, hört sich das an wie eine Mischung aus Chipstütengeknusper und Slotmachinegebimmel. Das fühlt sich cool an und so stopft man alles vergnüglich in sich hinein, was da so blinkt.
Vom Diner bis zum Atomreaktor
Bethesda zelebriert leicht zugängliche Echtzeit-Strategie mit Simsflair, die einen gnadenlos in eine endlose Schleife aus Bau, Ernte, Ausrüstung, Gefahr und Belohnung zieht. Vor allem in den ersten Stunden macht das gottähnliche Managen der Unterwelt regelrecht süchtig: Man startet als Aufseher mit einem kleinen „Vault“, der gerade mal einen Eingang und einen Aufenthaltsraum besitzt. Dann errichtet man im Tutorial den ersten Generator und teilt ihm Bewohner zu, damit Strom erzeugt wird und der Aufbauspaß nimmt seinen Lauf.
Mit langsam steigender Bewohnerzahl werden zwanzig Gebäude vom Diner
Allerdings fängt man klein ein, bevor es mehrere Etagen in die Tiefe geht.
über Lager bis hin zu Krankenstationen oder Atomreaktoren freigeschaltet, die jeweils in drei Stufen aufrüstbar sowie als große Säle zu zweit oder zu dritt kombinierbar sind. Man muss also bald mit Fahrstühlen in die Tiefe bauen sowie Felsen sprengen, um weitere Etagen bewohnbar zu machen.
Dabei gilt es die drei Rohstoffe Strom, Nahrung und Wasser sowie das Geld im Auge zu behalten. Aber besonders knifflig ist das nicht: Man darf nur nicht zu früh zu viele Gebäude bauen, sonst geht ihnen vielleicht das Licht aus und die Produktion wird zeitweise eingestellt. Wer einigermaßen geduldig baut, wird selten diesen Engpässen begegnen, zumal es auch kaum Wechselwirkungen gibt, was die Nachbarschaft der Räume oder deren Versorgung betrifft. So geht es eher entspannt in die Tiefe, während immer mehr Möglichkeiten der Ernte statt neue Herausforderungen freigeschaltet werden.