Test: Yakuza 6: The Song of Life (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: SEGA
Release:
25.03.2021
17.04.2018
17.04.2018
25.03.2021
Erhältlich: Digital (Xbox Store, Steam)
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Mädchen für alles

Es geht ja noch weiter. Alleine mit Baseball habe ich Stunden verbracht, weil Sega die Arcade-Herausforderung klarer lesbar gemacht hat und Erfolgserlebnisse damit besser belohnt. Mal ganz davon abgesehen, dass sich dieses Training endlich lohnt, weil Kazuma erstmals tatsächlich Baseball spielt.

Für seine Mannschaft findet er dabei über das Erfüllen kleiner Gefallen zusätzliche Mitspieler in der offenen Welt, stellt sie anschließend auf und verbessert mit Trainings-Einheiten ihre Fähigkeiten. Die eigentlichen Partien laufen zwar bis auf mögliche Auswechslungen automatisch ab, ein paar Mal greift man allerdings
Zum ersten Mal trainiert Kazuma nicht nur in einer Halle, sondern tritt auch mit einer Mannschaft auf dem Platz an.
Zum ersten Mal trainiert Kazuma nicht nur in einer Halle, sondern tritt auch mit einer Mannschaft auf dem Platz an.
selbst zum Schläger, um mit dem aktuell in der Strike Zone stehenden Batter zu punkten.

Anstatt gemütlich die Angel auszuwerfen, taucht Kazuma zudem mit einer Harpune nach Fischen. Manche sollte er dann erledigen, bevor sie ihn angreifen und am Ende jedes Tauchgangs steht ihm ein Boss-Tier im Weg, was freilich ebenso albern wie unterhaltsam ist.

Wie gesagt: Den Bruch zwischen ernsthafter Erzählung und vergnügtem Spiel umschifft die Yakuza-Serie schon lange nicht mehr, sondern zelebriert ihn regelrecht. Kazuma, das grimmige Mädchen für alles, reicht jedem eine helfende Hand und ist sich für keinen Unsinn zu schade. Anders sind Nebenmissionen nicht erklärbar, in denen er ständig irgendwelche Ganoven vermöbelt, in kurzen Dialogen besänftigende Worte findet oder altkluge Lektionen erteilt, wie sie in Tele-5-Trickfilmen am Ende der Sendung liefen.

Yakuza: The Gathering

Und dann ist da noch Kazumas frisch ins Leben gerufener Clan: eine Gruppe von Typen, die man in kurzen Echtzeitgefechten aus der Vogelperspektive dirigiert, um einen gegnerischen Clan zu besiegen. Auch dafür rekrutiert man Mitglieder in der
Was tun, wenn das Abenteuer vorbei ist?

Zum einen darf man nach Abschluss der Geschichte in einem so genannten Premium Adventure an beide Orte zurückkehren.

Zum anderen kann man ein neues Spiel beginnen, wahlweise auf dem Schwierigkeitsgrad Legend. Dabei übernimmt Kazuma alle Fähigkeiten, Erfahrungspunkte und sein komplettes Inventar. Auch die Anführer der Clan-Klämpfe sowie seine Baseball-Mitspieler befinden sich auf den bereits erspielten Levels, er muss sie aber erst wieder finden und die Teams neu zusammenstellen.

Sogar alle zuvor befreundeten Katzen benötigen nur ein einziges Mal Futter, um wieder ins Café zu gelangen.

Bedenkt nur: Die Clan-Kämpfer werden nicht online, sondern im Spielstand gespeichert. Entwickelt ihr sie im neuen Spiel weiter,  verbessert ihr sie deshalb unabhängig von einem zuvor begonnenen Premium Adventure.
offenen Welt, die man in ein hierarchisches System eingliedert. Je mehr Kämpfer ein Anführer dabei unter sich hat, desto stärker ist er. Besteht eine besondere Sympathie zwischen ihm und einem Untergebenem, verleiht ihm das zusätzlichen Auftrieb. Maximal sechs Anführer stellt man schließlich für jedes Gefecht auf und alleine das Maximieren der Werte dieses Trupps wäre anderswo ein Minispiel für sich.

Hier geht der eigentliche Spaß aber erst los, und zwar in vom Spiel vorgegebenen Missionen sowie online gegen die Trupps anderer Spieler, wobei man stets nur gegen deren Figuren, nie im direkten Duell kämpft. Taktiker Kazuma sendet also beliebig viele seiner sechs zuvor festgelegten Anführer in den Kampf, wobei jedes Aussenden eine bestimmte Menge der dafür notwendigen Ressource kostet. Das gilt auch für namenloses Fußvolk, das zwar wesentlich günstiger ist, dafür aber nur als Unterstützung der Anführer dienen kann. Die einen werfen z.B. Granaten und werden schnell überrannt, andere sind relativ schwer umzuhauen, bewegen sich aber unsäglich langsam voran.

Die Zusammenstellung der Anführer ist das A und O, denn fast alle verfügen über eine Spezialfähigkeit, die sich nach dem Verwenden neu auflädt. Einer heilt sämtliche Mitstreiter, während ein anderer sämtlicher Gegner um sich herum zu Boden wirft, der nächste die Kosten für den Einsatz sämtlicher Kämpfer senkt usw.

Es dauert lange, bis man alle Anführer gesammelt hat, was nur ein Grund dafür ist, dass ich unverschämt viele Stunden mit der manchmal unübersichtlichen, aber sehr unterhaltsamen Echtzeit-Taktik verbracht habe. Alleine damit hält mich Yakuza 6 nach dem Abspann noch bei der Stange.
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Kommentare

Spiritflare82 schrieb am
bin nun fast durch...Story gefiel mir gut, Minigames gibts echt zu wenig und generell kommt das Spiel ein bissel gerusht rüber: unfertige Bereiche, komisches Kampfsystem im Gegensatz zu vorher (weniger Tiefe) und generell etwas kurz für ein Yakuza Game. Und VIEL zu einfach auf hard, das ist echt witzlos. Aber trotzdem gut, ich bin gespannt wie es ausgeht.
Denke Kiwami 2 wird das insgesamt rundere Paket und hoffe, das das ganz neue Yakuza mit dem neuen Protagonisten nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt
Kryt1cal schrieb am
Klasse Test! Klasse Spiel! Wird sofort gekauft. Freue mich auch schon auf Kiwami 2 im August !
4P|Benjamin schrieb am
Der Mehrwert würde sich meiner Vermutung nach in sehr überschaubaren Grenzen halten. Das Folgende enthält keine Spoiler, aber eine Beschreibung dessen, worum es grob geht, deshalb für alle Fälle mit Tag:
Show
Der sich durch alle Spiele ziehende rote Faden (um etwa eine Hand voll wiederkehrende Figuren, allen voran Haruka) ist nämlich eigentlich recht dünn und dient auch in Yakuza nur als Anstoß. Die eigentlichen Geschichten drehen sich vielmehr um Intrigen und Machenschaften in den Reihen der Yakuza, sind aber in sich abgeschlossen.
Nur Kazumas Bestreben, sich ein Leben abseits seines Daseins als Tojo-Mitglied aufzubauen, und seine emotionale Bindung an Haruka sind für Yakuza 6 wichtig. Aber ich bin mir eben sicher, dass man nicht die anderen Spiele gespielt haben muss, um beides zu verstehen - was umso mehr gilt, wenn du nach Kiwami 1 die grundsätzliche Konstellation ohnehin schon kennst.
Abgesehen davon noch mal als Empfehlung für einen Mittelweg: Was in Teil 6 eine halbwegs große Rolle spielt, bezieht sich vor allem auf Teil 1, 3 und 5.
Crow1981 schrieb am
4P|Benjamin hat geschrieben: ?18.04.2018 09:08Der Punkt ist, dass es keine Rolle spielt, wenn man nicht das erste Mal die komplette Geschichte in der "richtigen" Reihenfolge erleben will. Man zockt einfach, worauf man Bock hat, MUSS aber vor 6 kein Yakuza gespielt haben, um das zu genießen.
Da ich lange gepennt habe, was die Yakuza-Reihe angeht, muss ich da auch mal genauer einhaken:
Wenn man wie ich mit Yakuza Kiwami eingestiegen ist und mit Yakuza Kiwami 2 weitermachen will/wird, macht es dann Sinn im Anschluss "Yakuza 6" zu spielen (und somit die Teile 3,4,5 außen vor zu lassen)? Ich spreche keinesfalls von der Spielmechanik, da ich schon gehört hatte, dass es keine große Weiterentwicklung gab, sondern alles rein story-bezogen.
Oder sollte man vor dem 6er auf ein "Yakuza Kiwami 3,4,5" hoffen (oder alternativ die PS3 entstauben und sich diese per PSN Store beziehen).
Bussiebaer schrieb am
Danke für die Hilfe!
Wird dann entweder Zero oder Teil 6 werden, wenn die nächste Zocker-Zeit frei wird :-)
schrieb am

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