Test: Wars & Warriors: Jeanne d´Arc (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Wars & Warriors: Jeanne d´Arc
Entwickler:
Publisher: Enlight / Vidis
Release:
27.02.2004
Spielinfo Bilder  
Vom Schafott auf`s Schlachtfeld: Das Team von Enlight Software lässt die französische Freiheitskämpferin Jeanne d`Arc auferstehen und schickt sie erneut in den Kampf gegen die verhassten Engländer. Und Publisher Vidis lockt gleich mit Action, Strategie, Adventure und Rollenspiel. Warum ihr die Hälfte davon streichen könnt und der Rest nicht begeistern kann, verrät der Test!

Stumm wie Fische

Was ist das denn? Nach einem stimmungsvollen Intro, das noch mittelalterliche Neugier wecken kann, und einem kurzen Trip durch ausgesprochen edle Menüs, wird man in der ersten Mission gleich von Heldenfreund Jean de Metz angesprochen. Das ist ja nicht weiter schlimm, denn Jeanne d`Arc kann jeden starken Arm gebrauchen. Aber Jean bleibt stumm wie ein Fisch, während deutsche Texte in einer Box erscheinen – arrrgh!

So schön sind die Wiesen und Wälder Frankreichs...

...schade, dass das Spiel da nicht mithält.

Damit hat Enlight Software gleich zu Beginn wichtige Atmosphärepunkte verschenkt, denn ein Charakter ohne Stimme ist einfach keiner. Auch die dünne Story ist quasi nur Beiwerk für das kommende Gemetzel zur Rettung Frankreichs und kommt nicht über oberflächliche Dialoge hinaus. Dass dabei Stilblüten wie "Du hast eins Brötchen genommen" auftauchen, macht die karge Lokalisierung noch unattraktiver. Wer ein cineastisches Heldenepos oder wenigstens gut inszenierte Kampagnen à la Age of Mythology erwartet, wird enttäuscht. Wer leicht verdauliche Action und Strategiekost sucht, sollte dennoch weiterlesen.

Action light

Egal ob Sprungattacke, Rundumschlag oder Finishing Move - in den ersten vier Missionen wütet Jeanne d´Arc in Schulterperspektive wie ein Berserker unter den Engländern. Ein realistisches Kampfsystem mit Trefferzonen sollte niemand erwarten, denn es geht in einfacher Hack`n´Slay-Manier zur Sache. Trotz Plattenpanzer hüpft man leicht wie eine Elfe, streift in Begleitung anderer Helden oder einfacher Soldaten durch die Gegend und dezimiert Horden englischer Eindringlinge. Warum ihr heroischer Begleiter trotz seiner sehr guten Bogenkenntnisse nie zum selbigen greift, bleibt ein KI-Geheimnis. Die künstliche Intelligenz ist ohnehin eine Frustquelle: Gut ist, dass die feindlichen Bogenschützen die Distanz zu euch suchen und von Höhen angreifen. Gut ist auch, dass sich die eigenen Fernkämpfer meist automatisch hinten postieren. Aber die computergesteuerten Heroen setzen erstens ihre Heilkräfte nicht immer selber ein, so dass man oft hin und her schalten muss. Zweitens wird Johanna z.B. nicht effektiv von ihren Truppen geschützt, wenn man sie nicht selbst steuert.  Hinzu kommen völlig untätige Söldner und das Fehlen koordinierter Angriffe.

Kampfkombos für alle

Mit der Zeit gewinnt ihr an Erfahrung und könnt die Schläge eurer Helden aufwerten oder neue dazulernen. Auch Artfekate und bessere Waffen sorgen für mehr Durchschlagskraft. Die durchgestylten Charaktermenüs bieten zudem interessante Statistiken wie die Zahl der vernichteten Feinde, der kritischen Treffer und der entscheidenden Siege gegen hochrangige Feinde.

Meistert ihr eine der zahlreichen Spezialschläge, gibt es meist eine ansehnliche Animationsphase mit Lichteffekten.

Es gibt eine Vielzahl an Kampfbewegungen, aber im Endeffekt reicht es aus, nur einen Schlag zu verbessern, damit man die Gegnermasse effektiv bewältigen kann. Meistert ihr eine Kombination aus linken und/oder rechten Mausklicks, wird ein Spezialschlag ausgeführt, der schon mal ein Dutzend Feinde zu Boden schickt. Leider wurden die Verteidigung und der ulkige Finishing-Hopser auf eine Taste gelegt, so dass es immer wieder Missverständnisse gibt, wenn man nicht exakt positioniert ist: Da liegt der englische Eroberer am Boden, und statt ihm den Rest zu geben, geht Johanna in Verteidigungsposition – ärgerlich! Schade ist auch, dass sich die Französin in der Defensive nicht bewegen kann. Das vergleichbare Conan entfacht im Nahkampf mehr Klingenzauber; ganz zu schweigen vom packenden Gemetzel in Knights of the Temple .

Kommentare

INsanityDesign schrieb am
...ich habs ja auch mal gezoggt... und naja... was soll ich sagen... man hats gezoggt, war nichts besonderes, und dann... weiss nich... das spiel is einfach... es is damit noch nichtmal was besonderes... wirklich spass hat es auch nicht gemacht...
das es von trevor chan is hab ich eben erst gelesen, und damit machts mich noch trauriger... capitalism bis zum umfallen gezoggt... seven kingdoms eines der mit abstand besten spiele wie ich finde, und jez das... also da is etwas vollkommen in die hose gegangen...
es ist schade... die idee dahinter, und auch das umfeld hätten mehr zugelassen... doch es ist einfach nur ein aufguss auf irgendwas...
schade... sehr schade... ich hoffe herr chan macht wieder etwas in die richtung seven kingdoms mit noch mehr capitalism... denn das kann er...
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Vom Schafott auf`s Schlachtfeld: Das Team von Enlight Software lässt die französische Freiheitskämpferin Jeanne d`Arc auferstehen und schickt sie erneut in den Kampf gegen die verhassten Engländer. Und Publisher Vidis lockt gleich mit Action, Strategie, Adventure und Rollenspiel. Warum ihr die Hälfte davon streichen könnt und der Rest nicht begeistern kann, verrät der Test!
schrieb am