Test: Aegis of Earth: Protonovus Assault (Taktik & Strategie)

von Jens Bischoff



Aegis of Earth: Protonovus Assault (Taktik & Strategie) von PQube
Drehwillige Tower-Defense
Entwickler:
Publisher: PQube
Release:
22.04.2016
22.04.2016
22.04.2016
Spielinfo Bilder Videos
Seid ihr auf der Suche nach einer Tower-Defense-Erfahrung, die nicht nach Schema F verläuft? Dann könnte Aegis of Earth: Protonovus Assault von Acquire und PQube etwas für euch sein. Warum, verrät der Test.

Rotierende Stadtverwaltung

Das typische Tower-Defense-Prinzip, bei dem man sich mit dem Bau verschiedener Wehrtürme gegen Wellen von Angreifern verteidigt, wirft Aegis of Earth nicht über den Haufen. Statt auf verschlungenen Pfaden, stürmen die außerirdischen Aggressoren hier allerdings ohne Umwege auf ihr Ziel zu: Die letzten Städte der Menschheit. Als Spieler gilt es diese auf riesigen Drehscheiben errichteten Bastionen gegen jegliche Invasionsversuche zu schützen und kontinuierlich auszubauen.

Dabei muss man sich sowohl um militärische Belange als auch um Energie- und Rohstoffgewinnung, Flüchtlinge und Wohnraum sowie die Zufriedenheit der Bürger kümmern. Die Strukturen sind allerdings sehr simpel gehalten: Im Kampf werden automatisch Kristalle erbeutet, die sich in den Allzweckrohstoff Illuminit umwandeln lassen. Zusammen mit automatisch kassierten Steuergeldern lassen sich damit dann die verschiedenen Bauvorhaben realisieren - von Verteidigungsanalgen über Wohnungen und Freizeiteinrichtungen bis hin zu Stromkraftwerken.

Auf Wachstum getrimmt

Ist die Energieversorgung gesichert, ausreichend Wohnraum vorhanden und die Alien-Abwehr stabil, sind die Bürger zufrieden und zahlen brav ihre Steuern.
Macht man seinen Job gut, ist die Bevölkerung zufrieden und es treffen immer wieder Flüchtlingsschiffe aus anderen Städten ein.
Macht man seinen Job gut, sind nicht nur Team und Bevölkerung zufrieden, sondern es treffen auch immer vollere Flüchtlingsschiffe aus anderen Städten ein.
Je beliebter eine Stadt wird, um so mehr Flüchtlinge aus anderen Städten treffen ein, was sowohl die Belange der Bevölkerung als auch die Steuereinnahmen immer weiter wachsen lässt. Hin und wieder ist auch neues Militärpersonal dabei, das es als Oberbefehlshaber natürlich möglichst effektiv einzusetzen gilt.

Generell beherrscht zwar jeder seinen zugeteilten Job, neben individuellen Talenten und Fähigkeiten müssen aber auch Motivationswerte und Ermüdungserscheinungen beachtet werden. Eine Wunderwaffe gegen Müdigkeit ist persönliches Lob, das man nach jedem erfolgreichen Einsatz einem bestimmten Teammitglied zukommen lassen kann. Auf die im Anime-Stil servierte und sich fast ausschließlich um das stetig anwachsende Team drehende Rahmenhandlung haben solche Auszeichnungen aber keinen Einfluss.

Die damit verbundenen Ereignisse und englischen Dialoge bleiben aber ohnehin weitestgehend belanglos, Sprachausgabe Mangelware und man selbst trotz steter Anwesenheit komplett stumm und unsichtbar. Auch sonst ist die Inszenierung eher zweckmäßig, die Technik völlig unspektakulär. Schade ist auch, dass sich die Spielansicht nur sehr begrenzt zoomen lässt, so dass man nicht nur die Stadtringe, sondern auch die Kamera ständig rotieren muss, um die Übersicht zu bewahren. Ansonsten sind Steuerung und Handhabung aber angenehm flott und unkompliziert.

Lohn und Last

Nur die vielen kleinen, leider nicht immer abbrechbaren Sequenzeinspielungen wie beim Wechsel zur Weltkarte oder in die Planungsphase können auf Dauer etwas nerven. Hinzu kommt, dass man immer wieder früheren Städten einen Besuch abstatten sollte, um deren Bürger bei Laune zu halten, lukrative Aufträge zu erfüllen oder bestimmte Kristallreserven aufzustocken.
Jede Stadt bietet individuelle Sperr- und Bebauungsflächen, so dass die Entwicklung und Abwehrschlachten nicht langweilig werden.
Jede neue Stadt bietet neben neuen Bedrohungen auch individuelle Sperr- und Bebauungsflächen, so dass Aufbau und Verteidigung nicht langweilig werden.
Spielerisch wird der Wechsel dank stadtspezifischer Bebauungsflächen allerdings interessant gehalten. Zudem lassen sich Türme und andere Gebäude immer weiter aufrüsten, kostenlos umplatzieren und bei Bedarf zerstören.

Darüber hinaus lassen sich im äußersten der vier Verteidigungsringe auch Barrieren und mobile Einheiten platzieren. Je nach Positionierung der anderen drei Drehscheiben können sich gleiche Turmtypen sogar vorübergehend miteinander zu einer besonders mächtigen Waffe transformieren. Im Kampf gegen Spezial- und Bossgegner macht auch der Einsatz äußerst langsam aufladbarer Extrawaffen und seltener Verbrauchsgegenstände Sinn. Stufenaufstiege, Beförderungen und Prämien halten ebenso bei Laune. Mehrspielermodi gibt es keine, nennenswerte Systemunterschiede ebenso wenig. Nicht einmal der Touchscreen der Vita-Fassung wird unterstützt, Cross-Save-Funktionaliät hingegen schon.

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Thema!
schrieb am