Test: Skylar & Plux: Adventure on Clover Island (Plattformer)

von Jan Wöbbeking



Skylar & Plux: Adventure on Clover Island (Plattformer) von Grip Digital
Entspannte Hommage an Jak & Daxter
Entwickler:
Publisher: Grip Digital
Release:
19.05.2017
19.05.2017
kein Termin
19.05.2017
Erhältlich: Digital
Erhältlich: Digital
Erhältlich: Digital
Spielinfo Bilder Videos

Die letzten Pagies sind gesammelt, Mario trödelt noch bis zum Weihnachtsgeschäft und auch die lineare Crash-Trilogie dürfte den neu geweckten Hunger auf offene 3D-Plattformer nur bedingt stillen. Wir testen, ob das idyllische Skylar & Plux die Lücke füllen kann.



Geheimtipp aus Schweden?

Man sollte meinen, dass nach all dem Hype und diversen Kontroversen um Yooka-Laylee auch andere Sandbox-Hüpfer von dessen Kielwasser profitieren. Klar - Mario und Sonic ziehen nach wie vor. Ohne großen Namen scheint man es aber immer noch deutlich schwerer zu haben als in anderen Genres. Trotz des Wirbels um Rare und die Switch ist beim neuen Stockholmer Entwickler Right Nice Games beinahe unbemerkt eine idyllische kleine Hommage an Jak and Daxter entstanden. Nach meinem etwas hölzernen ersten Eindruck auf der E3 habe ich mir die Vorschau erstmal gespart, das deutlich besser polierte Endprodukt hat mich aber angenehm überrascht. Vor allem die knackig-direkte Steuerung ist nach dem etwas trägen Yooka-Laylee eine echte Wohltat, zumal sich in den Optionen sogar die automatische Kamera deaktivieren lässt und das Spielgefühl dann ein wenig ans gute alte Super Mario Sunshine erinnert.

Es geht hoch hinaus!
Es geht hoch hinaus!
Nachdem die zynische Computer-Intelligenz “CRT” einige luchsverachtende Experimente an Skylar Lynxe durchgeführt hat, kann die Heldin sich aus ihrem Gefängnis befreien. Der Vorteil am Missgeschick: Ihr frisch implantierter bionischer Arm lässt sich auf den vom Bösewicht eroberten Inseln im Kampf einsetzen und weiter aufrüsten. Neben einfachen Frontal- und Drehattacken nutzt sie auch technische Tricks wie einen aufladbaren Powersprung oder ein Elektrolasso, mit dem sie sich über Abgründe schwingt. Am Boden trifft sie auf ihren neuen gefiederten Gefährten Plux. Er und der Rest der Bevölkerung sind natürlich nicht gerade erfreut über ihre Vertreibung aus den idyllischen Inseldörfern. CRT hat drei Sicherungen aus einem mystischen Artefakt entwendet und die flauschigen, "Lo‘a" genannten Ureinwohner in alle drei Klimazonen der offenen Welt verschleppt. Ähnlich wie in Raymans Abenteuern muss man sie mit gesammelten Edelsteinen aus Käfigen retten, damit sie mit einem euphorischen Quietscher in die Freiheit schweben.

Lo’a!

Die klumpigen Kissenwesen sind durchaus putzig - davon abgesehen wirkt das Figurendesign aber bei weitem nicht so professionell wie bei Nintendo oder Playtonic: Skylar z.B. stakst selbst für einen Cyborg reichlich hölzern durch die Welt, zumal auch die Zwischensequenzen eher an private Youtube-Animationen als an eine echte Zeichentrickserie erinnern. Plux‘ übermotivierte Sprüche wie „What the funk!?“ sorgen bestenfalls für unfreiwillige Komik. Wirklich gestört haben mich solche Einlagen aber auch nicht, da sie sich im Hintergrund halten und die Geschichte immerhin ein gelungenes Ende nimmt.

Lust auf ein paar Zeiträtsel?
Lust auf ein paar Zeiträtsel?
Im Mittelpunkt steht ohnehin das Hüpfen – und dieser Fokus übt eine nicht zu unterschätzende Faszination aus. Kein unnötiger Schnickschnack, keine störenden Minispiele wie in Yooka-Laylee. Stattdessen konzentriert sich der Erkundungstrip durch die kleine offene Welt auf das Wesentliche in einem Plattformer: Hüpfsequenzen über jede Menge idyllische Inseln und beschaulich verschlungene Bergpfade. Ähnlich wie bei Playtonic spielen die Kämpfe nur eine untergeordnete Rolle und bremsen den Spieler höchstens ein wenig aus. Hier ein paar putzige Monitor-Welpen mit dem Rundum-Wirbel wegboxen, dort auf ein paar Kanonen-Bots stampfen – und schon geht es weiter. Hat man sich die Taktiken der Widersacher eingeprägt, stellen sie nur noch eine verhältnismäßig geringe Bedrohung dar. Zur Not steigt man an einem der fair gesetzten Rücksetzpunkte ein oder kommt schnell wieder durch Portale ans Ziel. Auch das Hopsen, Schweben und Schwingen mit dem Elektrolasso bleibt meist einsteigerfreundlich. In der diabolischen Fabrik voller Laser und Förderbänder wird es später immerhin etwas anspruchsvoller, so dass auch erfahrene Spieler sich hier etwas stärker konzentrieren müssen.

Kommentare

Skippofiler22 schrieb am
So ist das. Zumal die Story von fast allen Games durchaus "filmreif" sein kann. Selbst das neueste Doom ist nicht mehr die "tumbe Balleraction" von früher. Und wenn man dann noch richtig gute "Buddy-Action" erleben kann, macht ein Spiel fast doppelt so viel Spaß.
Ultimatix schrieb am
Zarramaul hat geschrieben: ?21.05.2017 19:09
Man könnte es auch umrechnen im Kino zahlst du für 2 Stunden Unterhaltung ja auch 15 Euro oder so je nachdem wo du schaust.
Der Zarra
Da hole ich mir lieber für 20 ? gebraucht Mario Sunshine. Dann habe ich 20? bezahlt für 30 Stunden Unterhaltung. Kino ist sowieso völlig überteuert. Da bekommt man bei den richtigen Games mehr für sein Geld.
Apokh schrieb am
Everything Burrito hat geschrieben: ?21.05.2017 18:21 ich zahl lieber 60? für 7-8stunden, als 10? für 2-3. wobei man ein solch kurzes jump & run auch garicht erst anfangen muss.
Naja, im Prinzip brauchst Du gar kein Spiel überhaupt erst anfangen. Denn was raus bekommst Du am Ende eh nie.
Ich meine ich muss auch nicht für ein Game, was 4 Std Spielzeit hat 40? zahlen, das ist schon Richtig. Aber ich kauf lieber ein Spiel mit 20 Std für 60? als eines was mit 60 Std angegeben ist - als Normalo hat man halt nur begrenzte Lebenszeit für solche sinnlosen Sachen wie zocken ;)
ShadowXX schrieb am
Everything Burrito hat geschrieben: ?21.05.2017 19:46 es geht mir nicht um preis pro stunde, sondern, dass es viel zu kurz ist, egal wieviel es kostet.
Was ist daran schlimm wenn ein Spiel kurz ist? Wenn der Preis entsprechend niedrig ist, ist das völlig OK.
Jemand der Jak & Dexter mag (bzw. Aktionlastige Jump'n'Run Einsammelspiele) wird auch diese Spiel mögen.
Ich hab etwas über 4 Stunden gebraucht, hab aber auch versucht alle Kinder zu finden.....ansonsten wäre ich wohl bei etwas über 3 Stunden raus gekommen.
die gern benutzten kino- und autovergleiche kann man sich auch sparen.
Kinovergleich passt aber wie die Faust aufs Auge. Beides ist Unterhaltung, beides ist zeitlich begrenzt. Kinovergleiche sind IMHO durchaus passend.
Mir ist natürlich bewusst, das die Leute die meinen das die Güte eines Spiels rein daran liegt das es möglichst mehr als 40 Stunden lang ist (und am bester unter 30 Euro kosten soll dabei) und der Rest egal ist, das nicht nachvollziehen können.
Everything Burrito schrieb am
es geht mir nicht um preis pro stunde, sondern, dass es viel zu kurz ist, egal wieviel es kostet.
die gern benutzten kino- und autovergleiche kann man sich auch sparen.
schrieb am