Test: F1 2016 (Rennspiel)

von Michael Krosta



Entwickler:
Release:
19.08.2016
19.08.2016
19.08.2016
Erhältlich: Digital (Steam)
Erhältlich: Digital (Steam)
Erhältlich: Digital (Steam)
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Aufgebohrte Präsentation

Jetzt aber genug von der Karriere, die für mich nicht nur den bisherigen Höhepunk innerhalb der Formel-Eins-Spiele von Codemasters darstellt, sondern auch innerhalb des gesamten Rennspiel-Genres ganz vorne mitfährt, was den Aufbau, die Präsentation und Motivation angeht. Doch auch in den anderen Modi hat man sich sichtlich Mühe gegeben, das Flair des Rennzirkus besser einzufangen. RTL-Moderator Heiko Wasser hat mit Stefan Römer jetzt einen willkommenen Partner an der Seite und es macht oft Spaß, den beiden zuzuhören, wenn sie den aktuellen Schauplatz vorstellen oder über Teams sowie deren Fahrer und ihre Leistungen sprechen. Leider stellt man früh fest, dass sich viele ihrer Ausführungen wiederholen. Trotzdem ist ein klarer Fortschritt im Vergleich zum Vorgänger zu erkennen.

Teamchefs und viele Teile der Crew haben eigene Polygonmodelle bekommen.
Teamchefs und viele Teile der Crew haben eigene Polygonmodelle bekommen.
Das gilt nicht nur für die Arbeit am Mikrofon, sondern auch hinter der Kamera, denn immer wieder gibt es schöne Einblicke abseits des Cockpits: Man sieht das rege Treiben in der Box, wie sich Ingenieure mit ihren Fahrern unterhalten, sie die Zeitenmonitore studieren oder Interviews geben. Die Atmosphäre wird überzeugend eingefangen und erinnert an die typischen Zwischenschnitte der TV-Übertragungen. Schön in diesem Zusammenhang, dass man die Fahrer nicht ständig unter dem Helm versteckt, sondern neben dem ausgelassenen Feiern auf dem Podest in anderen Situationen die gut aber nicht überragend modellierten Gesichter zeigt. Neben den Fahrern und ihren Teamchefs hat man außerdem eine ganze Reihe an Figuren rund ums Team-Personal erschaffen, die ebenfalls dazu beitragen, dass diese virtuelle Motorsportwelt so herrlich lebendig und authentisch wirkt.

Mehr Feingefühl am Steuer nötig

Die Verfolger üben ordentlich Druck aus, schießen dabei aber auch manchmal über das Ziel hinaus.
Die Verfolger üben ordentlich Druck aus, schießen dabei aber auch manchmal über das Ziel hinaus.
Ein authentischer Eindruck wird auch beim Fahrgefühl angestrebt: Zwar liefert Codemasters immer noch keine Hardcore-Simulation, verlangt dem Spieler aber dennoch mehr hinter dem Steuer ab als im letzten Teil. Vor allem ohne Hilfen wie ABS oder der Traktionskontrolle ist im unteren Drehzahlbereich der Turbo-Motoren dieses Mal noch mehr Feingefühl am Gas nötig, um das Heck vor dem Ausbrechen zu bewahren. Der Reifenverschleiß trägt ebenfalls zum Anspruch bei: Man kann sehr gut spüren, wie die Pneus zunehmend abbauen. So fühlt sich die Fahrphysik für Kenner der Vorgänger einerseits vertraut an, erfordert aber dennoch eine gewisse Umgewöhnung. Auf jeden Fall vermittelt sie einen glaubhaften Eindruck davon, sich hinter dem Steuer eines F1-Boliden zu befinden – vor allem in der gelungenen Cockpitperspektive. Das Sichtfeld dürfen übrigens nicht nur PC-Piloten, sondern auch Rennfahrer an der Konsole anpassen.

Wie in der Vergangenheit bildet das Benzinmanagement zusammen mit der Boxenstrategie erneut eine interessante taktische Komponente, die man beide dynamisch anpassen kann. Über den Boxenfunk lässt man sich außerdem alternativ zu den Status-Anzeigen vom Team auf dem Laufenden halten – optional sogar mit Hilfe von Sprachbefehlen via Kinect oder der PlayStation-Kamera. Gerade dann hat man das Gefühl, tatsächlich mit dem Kommandostand zu quatschen – wahrscheinlich sogar deutlich mehr und informativer als in der Realität, wo die Kommunikation zwischen Box und Fahrer zunehmend eingeschränkt wird.

Kommentare

Diveti schrieb am
Ich hab mir den Test grad noch mal angeschaut, da ich wegen neuer Oculus Rift und G29 ein wenig wegen Rennspielen, die ich noch nicht habe, rumgestöbert habe.
Ich teile den Kommentar auf Seite 1: Der fehlende VR-Support gehört in meinen Augen dringend in die Pro/Kontra-Liste und ist je nach Zusammenbau der Wertung ein negativer Einflussfaktor. Die Fanatec-Wheels sind ja z.B. auch genannt.
Außerdem finde ich auf Basis des Artikels selbst und der Bilder die Wertung eigentlich zu hoch. Vielleicht macht es ja so arg viel mehr Spaß, wenn man es tatsächlich spielt, aber ich hätte nach dem Lesen eine hohe 70 oder niedrige 80 erwartet. Würde auch besser zu eurer sonst eher kritischen Philosophie passen. Immerhin korrigiert das Spiel ja primär Schwächen der Vorgänger und setzt nicht irgendwelche ganz krassen, völlig unerwarteten Benchmarks. Etwas mehr Druck, gerade auf Lizenz-Hersteller, sollte in meinen Augen schon sein.
michi240675 schrieb am
Leon-x hat geschrieben:Trustmaster T150 oder T300 gibt es z.B.
Danke, wird ein T300 RS, mit anderen Pedalen und Shiftbox. :)
Leon-x schrieb am
michi240675 hat geschrieben:Moin,
bin ja nur stiller Leser eigentlich, aber ich brauche mal echt ein bisschen Hilfe...
Gibt es zum G29 noch brauchbare (und bisschen günstigere) Alternativen, gerade für die PS4? Denn nur mit Pad ist es nicht wirklich gut beherrschbar, gerade ohne die ganzen Fahrhilfen...
Trustmaster T150 oder T300 gibt es z.B.
michi240675 schrieb am
Moin,
bin ja nur stiller Leser eigentlich, aber ich brauche mal echt ein bisschen Hilfe...
Gibt es zum G29 noch brauchbare (und bisschen günstigere) Alternativen, gerade für die PS4? Denn nur mit Pad ist es nicht wirklich gut beherrschbar, gerade ohne die ganzen Fahrhilfen...
Hyeson schrieb am
Enthroned hat geschrieben:Richtig einordnen kann man die KI auch einfach nicht. Speziell bei Positionskämpfen kann es mal sehr haarig werden, aber es ist nunmaal die Formel 1!
Gut und kerne bezichtigt man die KI, den Fehler verursacht zu haben, statt bei sich anzufangen. Hatte im Vorfeld irgendein Video gesehen, in dem einer in Melbounre von einem Startplatz im Mittelfeld die mittlere Linie befährt und sich bis zum Anbremspunkt dort aufhält. Das Ganze also mit der Erwartung, dass die Fahrer auf der Innen- bzw. Außenbahn bremsen und ihn gewähren lassen. Natürlich kam es, wie es kommen musste, denn für 4 Autos ist in dieser Kurve nunmal kein Platz und was sagt entsprechender Spieler? "dumb AI" - genau...
Wenn man gut mitfährt passt das schon, auch wenn die KI Fahrer gefühlt immer schnellere Boxenstops hinlegen, als man selbst bzw. ich.
Da stimme ich mal ganz frech zu. Wenn man sich die Sofortwiederholung anschaut sieht man dann meistens das man eben nicht auf seiner Linie geblieben ist, sondern nen Schlenker in den Gegner reingemacht hat :P
schrieb am