Test: Runaway 2: The Dream of the Turtle (Adventure)

von Bodo Naser



Runaway 2: The Dream of the Turtle
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Auf Runaway 2 ruhen viele Hoffnungen: Der Vorgänger war schließlich eines der erfolgreichsten Adventures des Jahres 2002. Mit den Tugenden einer mysteriösen Story, witzigen Figuren und Comic-Look servierte man klasse Unterhaltung und weckte ein Genre aus dem Dornröschenschlaf. Mittlerweile gibt es jedoch Adentures wie Sand am Meer. Kann Runaway 2 erneut Akzente setzen?

Ärger im Paradies

Brian und Gina sind zurück, doch ihr trautes Glück währt nicht lang: Das flotte Liebespaar aus dem ersten Teil hat es dieses Mal auf eine einsame Insel verschlagen, die bei näherer Betrachtung eigentlich gar nicht so verlassen ist. Als die beiden sich verlieren, stößt der Held auf der Suche nach
Die Insel ist eigentlich ein Ferienidyll, wenn da die ganzen Soldaten, Panzer und Hubschrauber nicht wären.
seiner Liebsten auf allerhand Militärs, die ihr auf dem unbedeutenden Eiland vor Hawaii nicht vermuten würdet. Was tun die Soldaten an diesem abgelegenen Ort? Wieso machen sie so ein Geheimnis um ihren Auftrag? Was hat es mit dem Zivilisten hassenden Colonel auf sich? Um das herauszufinden, müsst ihr euch ins schwer bewachte Camp schleichen...

Das sind nicht die einzigen seltsamen Typen, die sich auf der Südseeinsel herumtreiben: Da ist Lokelani, die kurvenreiche Bedienung der Strandbar, die anscheinend jeden Mann auf der Welt ihren Ex-Freund nennt. Ob sie euch dabei helfen kann, ins Lager zu gelangen? Oder die zwei braungebrannten Surfer in der Bucht, die recht wasserscheu zu sein scheinen. Im Meer sind sie kaum anzutreffen. Aber der eine von ihnen weiß etwas über die Wiederbelebung von Hühnern. Fällt das nicht unter den Begriff unnutzes Wissen? Was hat es mit dem steinalten Piloten auf sich, der euch in seiner aus dem Zweiten Weltkrieg stammenden Maschine auf die Insel geschaukelt hat? Wo ist er nach der unsanften Landung hin?

Rätsel bis zum Exzess

Genretypisch gibt es zu Beginn mehr Fragen als Antworten. Damit es am Schluss nach sechs anstrengenden Kapiteln, die lange Ladezeiten trennen, die sich nur durch die Vollinstallation umgehen lassen, umgekehrt ist, müsst ihr schon etwas tun. Das Adventure im Hawaii-Look mag zwar ganz easy aussehen, aber die vielen Rätsel haben es in sich. In der Mehrzahl sind es bockschwere Inventarrätsel, bei denen es mit dem simplen Finden des richtigen Gegenstandes meist nicht getan ist; vereinzelt gibt es auch Kombinationsrätsel. Wenn ihr einmal herausgefunden habt, was ihr tun sollt, was oft schon nicht leicht ist, ist es trotzdem keinesfalls einfach, das auch in die Tat umzusetzen. Oft treten unerwartete Schwierigkeiten auf, weil irgendetwas nicht so klappt, wie ihr euch das vorgestellt habt.

Ein erhellendes Beispiel ist der Schlüssel fürs Gepäckfach, den ihr gleich im ersten Kapitel suchen müsst. Leider ist er zerbrochen, so dass ihr ihn flicken müsst. Manch einer wird nun an Kleber denken, aber das klappt nicht. Ihr müsst vielmehr eure Künste als Hobby-Schmied unter Beweis stellen und das Ding wieder zusammen schweißen. Natürlich habt ihr kein Schweißgerät, so dass ihr aufs Sonnenlicht angewiesen seid. Durch eine Lupe verstärkt, klappt es schließlich. Nichts wie rein damit, denkt sich der stolze Rätseler nun vielleicht. Doch es steht noch eine Naht ab, die das verhindert...

Spaß- und Nervfaktoren

Vieles ist somit hart an der Schmerzgrenze und bisweilen gehen die Rätsel auch drüber hinaus. Das ist immer dann der Fall, wenn die Puzzles nicht ganz logisch nachvollziehbar sind. Warum etwa trägt der komische Mönch zunächst eine Kutte und ist mehr als schweigsam? Dann aber scheint er seine
Beim Smalltalk mit Joda. Was zu tun ist, könnt ihr oft nur mit viel Fantasie, Geduld und Spucke herausfinden.
"Mission" plötzlich vergessen zu haben, plaudert mit euch und hilft euch sogar. Ein seltsamer Sinneswandel innerhalb von Sekunden. Das kann wohl nur verstehen, wer schon Teil eins durchgezockt hat. Und wie sollt ihr auf die Idee kommen, ausgerechnet den oberdämlichen Marine nach der Kreide zu fragen - ist er etwa ausgewiesener Experte für die Zusammensetzung des weißen Schulzubehörs? Oft läuft es einfach darauf hinaus, alle Punkte noch einmal anzuklappern, um zu sehen, ob sich vielleicht etwas getan hat. Manches kommt nämlich erst später ins Spiel.

Noch ein Problem sind gut versteckte Orte, die selbst für ausgefuchste Profis nicht leicht zu finden sind. Die Schauplätze auf der Karte findet ihr zum Glück doch noch irgendwann, um dann erfreut festzustellen, dass dort auf euch wartet, was ihr seit Stunden gesucht habt. Anders in den Räumen selbst: Das ist etwa bei der Tasche der Fall, in der oben beschriebener Schlüssel steckt. Sie hängt im Baum über euren Köpfen, wo keiner hinklickt, der nicht gewissenhaft Pixel für Pixel das Bild absucht. Hier wäre eine Funktion gut gewesen, die euch auf Wunsch alle Orte anzeigt, die wichtig sind. So hilft nur die Komplettlösung weiter.
                        
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Kommentare

GAMERtimo schrieb am
Das Spiel hätte ein Hit werden können, wäre die Geschichte etwas besser erzählt worden !
Meine Wertung:
Positiv:
+ detailverliebte 2D-Grafik wie schon im Vorgänger
+ Animationen
+ wunderbar anzusehende gezeichnete Spielwelt
+ viele und unterschiedliche Schauplätze
+ schöne Hintergrundgeräusche und musikalisch auf höchstem Niveau
+ gute Atmosphäre
+ Witz
+ knifflige und logische Rätsel
+ tolle Synchronisation der Persöhnlichkeiten
+ Charaktere in ihrem eigenen Element
+ Steurung kinderleicht
+ aufregende Sequenzen
+ oftmals unterhaltsame Dialoge
+ guter Storyansatz,...
Negativ:
- ...aber der Kapitelverlauf wurde ab der Mitte des Spiels unklug gewählt, worunter die Geschichte leidet
- Gespräche einige Male zu sehr in die Länge gezogen
- letztes Kapitel eigentlich unnötig, obwohl es Spaß macht
- Ende sehr enttäuschend (wird jedoch auf Fortsetzung hingewiesen)
- kurze Spieldauer
SPIELSPAß: 81 %
Fazit: Eine insgesamt solide halbe Fortsetzung des Adventure Klassikers Runaway. Jedoch driftet die Story von Runaway 2 ungefähr ab der Mitte des Games ab,
meiner Meinung nach ist der Ablauf etwas unklug gewählt worden, sodass der Schluss einfach viel zu kurz kommt. Deshalb kann die Wertung nicht höher ausfallen als ein GUT, da die Story bei einem Adventure sehr viel ausmacht. Da kann die Präsentation, Atmosphäre und das Gameplay noch so gut sein, eine gut erzählte Geschichte macht total viel aus. Runaway 2 hat storytechnisch Potenzial, nutzt es nur nicht richtig aus... Aber glücklicherweise wird ja auf eine Fortsetzung hingewiesen. Ob es letztendlich den Vorgänger mit einer Fortsetzung überbieten kann, wird sich zeigen. Aber da ist noch ein ganzes Stück Arbeit an Geschichte nötig...
Gruß
Timo
johndoe-freename-90065 schrieb am
Hi,
also ich habe auch so gut wie keine Ladezeit!
Das mit den schwierigkeitsgrad stimme ich voll zu das spiel ist manchmal es zu schwer, schon beim 1 Kapitel hin ich insgesammt 2 stunden bin nur hin und her geaufen wo ottos taschen oben in den baum war wie kommt man bitte auf die idee da oben zu gucken????? Ohne Lösung im Internet hätte ich es niemals gefunden!
Aber das SPiel macht drotzdem ne Menge spass! :D
johndoe-freename-104367 schrieb am
Hallo Bodo,
ich glaube, du hast eine frühere Version als die offizielle Kaufversion bekommen. Bei dieser kann man das Spiel komplett auf Festplatte installieren und es gibt praktisch keine Ladezeiten in dieser Version. Auch das von dir angesprochene Spielstandproblem tritt bei mir nicht auf. Das nur zur Info...
Bezüglich des Schwierigkeitsgrades kann man natürlich streiten: Es war eines der wenigen Adventures, die ich problemlos und ohne mal kurz im Internet zu schummeln, durchgespielt habe. Ich fand es eigentlich nicht besonders schwer, da Brian in der Regel sehr hilfreiche Tipps gibt und die einzelnen Kapitel, sowohl was die Größe der "Locations" als auch die Anzahl der Objekte angeht, doch relativ überschaubar bleibt. Das ist eigentlich auch der einzige Kritikpunkt, der mir zu dem Spiel einfällt: Die Kapitel sind nur sehr lose miteinander über Videosequenzen verbunden und stellen im Prinzip jedesmal eigene Teilspiele dar. Man vermisst ein "Gummihuhn", das sich durch das ganze Spiel zieht.
Im direkten Vergleich mit Tunguska würde ich behaupten, dass sie pari sind. Mir persönlich gefiel Runaway2 besser, weil ich endlich noch mal einen männlichen Protagonisten beschäftigen durfte, mit dem ich mich naturgegeben besser identifizieren kann...
:)
4P|Bodo schrieb am
luckylefti hat geschrieben:Also das mir den Ladezeiten kann ich nicht bestätigen! Zwischen den Kapiteln kommt nen Video, aber das kannn man ja nicht als Ladezeit werten. Nen Spielstand zu laden dauert bei mir gerade mal ein paar Sekunden. Und mal ehrlich, im Verhältniss zu der Spielzeit in einem (Level) ist die Ladezeit fast gar nicht existent, oder hab Ihr schon mal bei nem Shooter mehrere Stunden gespielt und Level gewechselt bis das Spiel nachlädt?
Hi luckylefti,
also ich möchte eigentlich keine fünf Minuten warten, bis ein neues Kapitel geladen ist. Außerdem nervt es, wenn man einen alten Spielstand lädt, der in einem anderen Kapitel liegt. Dann heißt De- und Neuinstallation. Was soll denn das? Es sollte doch kein Problem sein, das Spiel im Ganzen rein zu laden. Ist ja kein Hochglanz-Shooter mit riesiger Welt und hypermoderner Mördergrafik.;-)
Gruß,
4P|Bodo
luckylefti schrieb am
Also das mir den Ladezeiten kann ich nicht bestätigen! Zwischen den Kapiteln kommt nen Video, aber das kannn man ja nicht als Ladezeit werten. Nen Spielstand zu laden dauert bei mir gerade mal ein paar Sekunden. Und mal ehrlich, im Verhältniss zu der Spielzeit in einem (Level) ist die Ladezeit fast gar nicht existent, oder hab Ihr schon mal bei nem Shooter mehrere Stunden gespielt und Level gewechselt bis das Spiel nachlädt?
schrieb am

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