Altes, neues Rollenspiel
Nicht nur mit Blick auf Grafik und Ton ist CrossCode ein klassisches Abenteuer, auch spielerisch und erzählerisch steckt viel Alte Schule drin. Immerhin übernimmt man mit Lea einen Charakter, der sich nicht an seine Vergangenheit erinnert und zu allem Überfluss noch nahezu stumm ist. Immerhin ist Lea – hier kommt ein wenig Moderne ins Spiel – keine reale Person, sondern Avatar in einem Online-Rollenspiel, dessen Sprachfunktion zunächst komplett blockiert ist und in dessen Rolle man sich durch eine virtuelle Welt kämpft und rätselt, die nicht nur wie ein MMO anmutet, sondern auch Titel wie Zelda nachahmt. Immerhin wählt man Schläge und Schüsse nicht aus einer Liste an Fähigkeiten, sondern löst sämtliche Aktionen wie in einem Actionspiel aus.
Wer sich vorab schon einen Eindruck von CrossCode verschaffen will, kann eine
Demo auf Steam oder im
Browser spielen.
Abgesehen davon wird der Titel Ende August für Switch und PS4 in einer
Box veröffentlicht. Weitere Steelbook und Collector's Editions sind für fast alle Plattformen bei
Strictly Limited Games erhältlich.
Und auch der Soundtrack ist separat auf
Bandcamp erhältlich, wo man die Musik komplett probehören kann.
Auf diese Art streift man durch relativ kleine nebeneinanderliegende Areale anstatt technisch zusammenhängende Kulissen und falls ihr wissen wollt, welche Stärken und Schwächen damit verbunden sind, verweise ich an dieser Stelle auf unseren
Test der ursprünglichen PC-Version, denn das damalige Spiel wurde im Grunde unverändert auf die Konsolen übertragen.
Pixelpracht?
Vor allem auf PlayStation 4 und Xbox One sind Unterschiede dabei kaum nicht vorhanden; CrossCode läuft selbst auf den kleinen Versionen der Konsolen sauber. Verwunderlich ist nur, dass man das Bild auf PS4 nicht verkleinern darf, falls man lieber auf kleine statt auf große Pixel schaut. Womöglich wurde dieser Menüpunkt schlicht vergessen und kommt mit einem Update noch hinzu. Aber selbst wenn nicht: Ein Nachteil entsteht euch dadurch nicht.
Obwohl viele Kämpfe besonders beim mobilen Spielen unter einer niedrigen Bildrate leiden, ist auch die Switch-Version eine fantasievolle Hommage an Zelda und ähnliche Abenteuer.
Etwas anders sieht es nur auf der Nintendo-Konsole aus, denn die kommt mit der Umsetzung mächtig ins Schnaufen. Dabei empfinde ich es sogar als angenehm, dass das Spiel aufgrund der geringeren Auflösung auf einem großen Fernseher deutlich verpixelter aussieht als die anderen Versionen – dem altmodischen Charme steht das hervorragend. Bedauerlich ist aber, dass der Ablauf häufig durch ein kurzes Stocken unterbrochen wird und ohnehin weniger flüssig dargestellt wird als auf den stärkeren Systemen.
Nicht zuletzt fallen akustische Aussetzer in den ersten Sekunden nach dem Beenden des Schlafmodus‘ auf, doch das empfinde ich als insgesamt nicht störend. Ärgerlich ist vielmehr das ständige kurze Anhalten des Spiels beim Aufrufen eines Menübildschirms. Das ist kein richtig böser, auf Dauer aber doch merklich anstrengender Dämpfer, da man beim Ändern der Ausrüstung, dem Hinzufügen einer neuen Fähigkeit oder Einstellen der Party ständig aufgehalten wird.
Schon im ersten Dorf findet man Händler und zahlreiche, meist optionale Aufgaben.
Ein echter Stolperstein ist schließlich die stark einbrechende Bildrate, wenn viele Gegner sichtbar sind. Gerade dann müsste die Action eigentlich flüssig laufen, doch stattdessen muss man mit einer schwankenden Bildrate klarkommen, während man gleichzeitig auf etliche Feinde zielen und Animationen lesen soll, um ihren Angriffen rechtzeitig auszuweichen. Beides ist unter diesen Umständen aber längst nicht so gut möglich, wie es ursprünglich gedacht war – ein Problem, das im mobilen Betrieb zudem noch stärker auftritt als beim Spielen am Fernseher.