Stummer Ritter
In einer regnerischen Nacht wird Meister Mayfair ein Findelkind übergeben. 18 Jahre später tritt der Zögling zu einer Prüfung an, die ihn zu einem Ritter von Arkadien machen soll. Dazu muss er auf der Insel der Ausgestoßenen eine Schatzkassette bergen, die Meister Mayfair einst von Piraten gestohlen wurde. Doch kaum zurück, wird er Zeuge, wie sein Heimatdorf von dunklen Invasoren überrannt wird, die ganz Arkadien bedrohen. Und so beginnt eine Reise, die Völker des Fantasyreichs zu vereinen, das tausend Jahre später auch zum Schauplatz von
Oceanhorn: Monster of Uncharted Sea wird.
Die auch aus der Luft erkundbare Spielwelt ist hübsch, Story und Figuren bleiben aber blass.
Story und Charaktere bleiben dabei leider weitestgehend blass, der namenlose Protagonist gar völlig stumm. Auch sonst wird mit Sprachausgabe gegeizt, während die Dramaturgie holprig und die Charaktere marionettenhaft wirken. Die malerische Spielwelt kann sich hingegen sehen lassen: Bäume und Gräser wiegen sich geschmeidig im Wind, das Meer glitzert im Sonnenlicht und überall finden sich verborgene Kostbarkeiten. Man stutzt in bester Zelda-Manier Büsche mit dem Schwert, um darunter Münzen oder Heilungen zu finden, bringt lose Felsen mit einem Schildstoß ins Rollen oder schleudert Feuer fangende Fässer auf hölzerne Hindernisse.
Große weite Welt
Die Schauplätze sind viel weitläufiger und organischer als es die blockhaften Areale des Vorgängers noch waren - und wenn man im Boot unterwegs ist, kann man dieses nun auch selbst steuern. Später darf man außerdem Zug fahren, ein Flugzeug fliegen oder mit einem Schwebegleiter wie in Star Wars durch Wälder und Höhlen rasen. Die meiste Zeit ist man aber zu Fuß unterwegs. Im Gegensatz zum Vorgänger jedoch nicht nur allein, sondern mit illustren Begleitern wie der Regenten-Enkelin Trin oder dem Samurai-Roboter Gen, die einem auch im Kampf aktiv zur Seite stehen.
Nicht nur bei Kämpfen, auch bei Rätseln wird man von seinen Begleitern aktiv unterstützt.
Selbst steuern kann man allerdings nur den ritterlichen Protagonisten, während man die Begleiter lediglich auf bestimmte Ziele ansetzen kann. Die Kämpfe finden direkt vor Ort in Echtzeit statt. Man kann mit dem Schwert zuschlagen, mit dem Schild blocken oder mit einer Rolle Angriffen ausweichen. Zudem kann man Gegenstände aufheben und werfen sowie mit einer Zauberpistole verschiedene Elementarladungen verschießen. Später darf man noch weitere Utensilien wie Bomben oder Greifhaken einsetzen. Munitions- und Ausrüstungswechsel erfolgen über ein, das Spiel pausierendes Ringmenü. KI und Kollisionsabfrage wirken aber nicht immer sauber, die Animationen oft etwas ungelenk. Selbst Spielabstürze kamen vor. Außerdem lässt die Orientierung hier und da zu wünschen übrig, da es keine feste Zielaufschaltung gibt, was vor allem bei manchen Bosskämpfen sehr nervig sein kann.