Abseits der Kämpfe stößt einem wiederum die sehr knapp bemessene Ausdauer sauer auf - vor allem beim Zurücklegen längerer Entfernungen. Überhaupt fallen viele Wege unnötig lang aus. Schade auch, dass das auf wenige Portale setzende Schnellreisesystem so limitiert und umständlich ist. Immerhin gibt es eine praktische Kartenfunktion, die unterwegs automatisch mitzeichnet und sogar Schatzfundorte vermerkt. An das automatische und daher teils ungewollte Springen musste ich mich hingegen erst gewöhnen. Ansonsten wird reichlich gerannt, geklettert, geschwommen und getaucht.
Knobeln mit Schuss
Das Highlight sind aber ganz klar die Rätsel und Hindernisse im Spiel. Neben gewöhnlichen Schalter- und Schlüssel-Denkaufgben kommt dabei auch die flexible Zauberpistole zum Einsatz. So kann man mit Feuerkugeln nicht nur Gegner in Brand setzen, sondern auch Holzbarrikaden zerstören, Feuerkessel anheizen oder stachelige Ranken abfackeln. Mit Frostgeschossen gilt es wiederum, Angreifer einzufrieren oder Eisschollen in Gewässern entstehen zu lassen, um damit gefährliche Untiefen zu überwinden. Mit Blitzmunition dürft ihr hingegen Feinde paralysieren und elektrische Apparaturen in Gang setzen. Um entfernte Schalter, Gegner oder andere Ziele zu treffen, setzt man aber auch konventionelle Munition ein.
Wer will, darf sich zwischendurch auch an einem Mini-Brettspiel mit der KI messen.
Andere Barrieren sind wiederum nur kooperativ mit den Begleitern zu überwinden, indem man sie z. B. anweist, sich auf Druckplatten zu stellen oder Schalter zu aktivieren. Manche Aufgaben sind kinderleicht, während einen andere ganz schön ins Grübeln bringen können. In der Regel muss man aber einfach nur genau hinschauen, kombinieren und auch mal experimentieren. Wer sucht, findet außerdem lukrative Nebenaufgaben, Geheimnisse und Herausforderungen. Mancherorts kann man sich sogar an einem Mini-Brettspiel gegen die KI versuchen oder seltene Blutsteine und Dolche finden.
Herzen statt Level-Ups
Verschiedene Leistungen werden zudem mit Erfahrungspunkten belohnt, durch die man neue Ränge und größere Munitionskapazitäten erhält; Rollenspiel-typische Stufenaufstiege gibt es hingegen nicht. Stattdessen sucht man wie schon im ersten Teil Herzfragmente à la
Legend of Zelda, um dauerhaft mehr Lebensenergie zu erhalten. Außerdem kann man gefundene Kristalle in seine Ausrüstung einbauen, um so deren Stärke, Effizienz und Einsatzhäufigkeit zu steigern.
Rollenspiel light: Mit gefundenen Herzfragmenten kann man seine Lebensenergie verbessern, mit gewonnener Erfahrung neue Ränge erreichen sowie mit Kristallen seine Ausrüstung tunen.
Der allgemeine Schwierigkeitsgrad ist moderat und lässt sich auch nicht verändern. Als Spielzeit sollte man etwa 20 Stunden einplanen, auch wenn man davon je nach Spielstil, Grübelzeit und Erkundungsdrang deutlich abweichen kann. Neben englischer Sprachausgabe gibt es solide übersetzte Untertitel und Bildschirmtexte auf Deutsch. Die Schriftgröße ist trotz UI-Skalierung jedoch sehr klein und dadurch vor allem im Handheld-Modus unangenehm zu lesen. Touch-Unterstützung gibt es ebenfalls - allerdings nur in den Menüs.