Da aber zu jedem Spielstart die Karte mit Planeten, Schrott etc. neu generiert wird und je nach gewählter Fraktionszugehörigkeit bestimmte Vorteile gelten, kann man schnell in eine Materialfalle geraten, wenn man nicht aufpasst und hat dann nicht mehr genug, um lebenswichtige oder für die Rohstoff-Beschaffung bzw. -Lagerung nötige Module zu bauen. Und natürlich ist man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen auch auf ein wenig Glück angewiesen, wenn es um die Verteilung von Ressourcen geht – oder auch die Gefahren, die mit der Bergung einhergehen. Denn häufig genug kommt es vor, dass außerirdische Lebensformen oder gefährliche Keime mit an Bord geholt werden, die entweder direkt angreifen, es sich im Schiff breit machen und die Technik außer Gefecht setzen oder über Krankheiten die Crew schwächen. Wenn man hier nicht aufpasst, hat man schnell eine eskalierende Situation, die man nicht so einfach eindämmen kann. Später kommen noch zahlreiche weitere Gefahren hinzu, die einen immer wieder vom Weg abbringen. Es gibt zwar für alles Gegenaktionen in dieser oder jener Form und alle schiffsinternen Systeme wurden gut miteinander verzahnt. Doch wenn man mit seinem Schiffsausbau, ggf. Forschung oder weiteren Errungenschaften noch nicht so weit ist, sei es nun durch Unachtsamkeit, Fehlplanung bzw. unglückliche Ressourcenfundorte, wird es mit dem Überleben schwer. Im Gegenzug kann man bestimmte Erfolge wie freigeschaltete Artefakte etc. in einen neuen Spielstand übernehmen und sich darüber das Leben etwas leichter gestalten.
Der Weg ist das Ziel
Doch auch abseits dessen wird man mit jedem Scheitern ein bisschen besser – oder frustresistenter. Mit jedem Game Over lernt man etwas dazu, so dass bestimmte Fehler im eigenen Aufbau-Verhalten oder Ressourcen-Management ausgemerzt werden. Und irgendwann bewegt man sich durch sein Raumschiff und justiert an den Rohstoffketten, als ob es einem in die Wiege gelegt wurde. Nicht zu vergessen die genetische Manipulation, die über das Ernten gegnerischer DNA ermöglicht wird und mit denen man neue Klone modifizieren kann. Dies wird teilweise auch von den kolonisierbaren Planeten gefordert, da sie nur dann eine neue Heimat bieten, wenn die Klone mit dieser oder jener Veränderung versehen wurden und diese Mutationen in entsprechender Zahl zur Kolonisierung bereit stehen. Schade ist allerdings, dass sich die Ausflüge zur Rohstoffsammlung auf die verschiedenen Planetenoberflächen, auf die man seine Crew natürlich auch begleiten darf, zu schnell abnutzen. Wichtige Erkundungsreize werden hier eigentlich nicht geboten. Die erforschbaren Gebiete sind
Nicht nur auf den Planeten-Oberflächen ist es bedrohlich. Auch auf dem eigenen Schiff ist man nicht vor Angriffen durch Kreaturen geschützt.
klein, die Rohstoffvorkommen vorzugsweise in der Nähe des Landungsschiffes zu finden und da einen die omnipräsente Schiffs-KI auf Angriffe außerirdischer Lebensformen hinweist, fehlt das Überraschungsmoment ebenfalls. Als Abwechslung vom Schiffsalltag zwar brauchbar und auch von einer solide-rudimentären Schussmechanik unterstützt, findet sich hier das meiste ungenutzte Potenzial.
Immerhin: Visuell hinterlassen diese Sequenzen dank intensiver Farbtöne einen ordentlichen Eindruck - auch wenn man sich mehr Abwechslung bei der Gestaltung der exotischen Umgebungen wünscht, denen immer wieder das Bedrohliche oder das Unwirtliche fehlt. Allerdings fügen sie sich trotz dieser Mankos gut in das Artdesign ein, das sich auf TV- und Kino-Science-Fiction der 70er und 80er Jahre stützt. Das Schiff wird dominiert von klaren Strukturen, was auch durch das modulare Bausystem begünstigt wird, sowie einem Hauch von stilistisch gut eingesetzten steril wirkenden Oberflächen, auf denen die Verschmutzungen oder der Schädlingsbefall durch Außerirdische umso intensiver zur Geltung kommen. Auch die grobpixeligen Computerbildschirme, auf denen man arbeitet, passen gut in dieses Schema.