Neue Wege
Insgesamt können über 500 Mitschüler dauerhaft oder vorübergehend rekrutiert und sogar in Kämpfen eingesetzt werden. Zur Wehr setzen muss man sich dabei nicht nur gegen Amok laufende Schüler, sogenannte Digiheads, sondern auch gegen mysteriöse Musiker, die mit μ sympathisieren und Mobius verteidigen.
Eine Gruppe mysteriöser Musiker kommt den Fluchtsuchenden in die Quere.
Auf PlayStation 4 und Nintendo Switch kann man sogar eine zweite Identität annehmen und insgeheim zwischen den zwei rivalisierenden Vereinigungen wechseln und so noch tiefer hinter die Heile-Welt-Kulisse des virtuellen Gefängnisses zu blicken.
Zudem gibt es neue Charaktere, Ereignisse und Spielenden. Auch Grafik und Handhabung wurden überarbeitet. Das Resultat ist allerdings eher ernüchternd: Die mit der Unreal Engine realisierten Kulissen wirken meist karg und trostlos, die Texturen verwaschen, die Charaktermodelle grob, die Animationen hölzern. Und auch die Bildrate könnte geschmeidiger sein. Hinzu kommt, dass die kleine Schrift vom Sofa aus oder im Handheld-Modus der Switch nur schwer zu lesen ist. Touch-Unterstützung wird auf Nintendos Konsole auch nicht geboten.
Schwächelnde Inszenierung
Ähnlich düster sieht's in punkto Lokalisierung aus: Sprachausgabe gibt’s ausschließlich auf Japanisch, Untertitel nur auf Englisch. Zudem ist die Vertonung lückenhaft und Lippenbewegungen der Charaktere gibt’s weder bei den 2D-Portraits, noch den 3D-Modellen. Nur in seltenen Anime-Sequenzen machen die Figuren tatsächlich den Mund auf. Der Protagonist selbst bleibt hingegen trotz diverser Entscheidungsmöglichkeiten gänzlich stumm und profillos, was ebenfalls auf die Atmosphäre drückt.
Davon abgesehen ist die Soundkulisse aber durchaus stimmungsvoll, die sphärischen Klänge fast hypnotisierend. Und auch die Einbindung des virtuellen Smartphones gefällt.
Ein Diagramm hält die persönlichen Probleme und Beziehungen der über 500 Schüler fest.
So bleibt man über eingeblendete Chat-Nachrichten im Kontakt mit seinen Kommilitonen, kann gezielt Kontakte anschreiben, um Hilfe bitten oder nach ihrem Aufenthaltsort fragen. Trifft man andere Schüler, kann man sich sogar mit ihnen anfreunden, sie in die Gruppe einladen, sich ihre Probleme anhören und ihnen bei deren Lösung helfen.
Ein Aufwand, der sich durchaus lohnt. Denn wer anderen dabei hilft, bestimmte Personen zu treffen, Objekte auszurüsten oder Abenteuer zu erleben, kann dadurch auch seine eigenen Charakterwerte verbessern und neue Passiv-Fähigkeiten erwerben. Anderen Hauptfiguren erlauben sogar sehr persönliche Einblicke in ihr Leben. An fremde Personen kommt man hingegen oft gar nicht so leicht ran, muss sich erst mit Kollegen treffen und anfreunden oder deren Probleme lösen. Ein jederzeit aufrufbares Beziehungsdiagramm aller 524 Schüler hilft bei der Orientierung.