Viele Anpassungen
Schnelle Rennen und Zeitfahren eignen sich prima für zwischendurch. Zudem lassen sich vor allem die Einzel-Events in allen erdenklichen Belangen vom Wetter über die Rundenanzahl bis hin zur Gestaltung des Wochenendes im Detail anpassen. Schön, dass man vor allem beim Qualifying viele Auswahlmöglichkeiten hat, die von einer schnellen Runde bis zu den vollen drei Sessions reichen. Praktisch: Da man jederzeit zwischenspeichern darf, kann man sich auch mal an die volle Renndistanz heran wagen. Hinsichtlich des Strafsystems und Schadenmodells stehen ebenfalls mehrere Abstufungen zur Verfügung, in denen man festlegen kann, wie schwer sich Schäden auswirken und wie genau die Stewarts bei Abkürzungen hinschauen. Hin und wieder wirken aber sowohl Konsequenzen bei Unfällen als auch die Verhängung von Strafen immer noch inkonsequent. Unter der neuen Simulations-Einstellung steigt allerdings die Wahrscheinlichkeit, dass selbst relativ harmlose Berührungen mit der Streckenbegrenzung oder anderen Fahrzeugen schnell im Totalschaden enden. Bei zu viel Chaos auf der Piste rückt das Safety-Car aus. Kommt es zu Ausfällen, wird dagegen hin und wieder auf eine virtuelle Safety-Car-Phase zurückgegriffen, in der man sein Tempo drosseln muss – schön.
Ein Rennen im Morgengrauen oder der Abenddämmerung gefällig? Es müssen nicht immer die offiziellen Startzeiten sein...
Etwas sparsamer gibt man sich bei den Wettereinstellungen: Während Project Cars bis zu vier verschiedene Witterungsbedingungen pro Rennen und Übergänge per Zeitraffer erlaubt, darf man hier lediglich zwei festlegen, die von strahlendem Sonnenschein über zunehmende Bewölkung und erste Tröpfchen bis hin zum starken Regenschauer reichen. Die Tageszeiten decken von der Morgen- bis zur Abenddämmerung zwar schon viel ab, doch darf man lediglich ausgewählte Kurse wie den Klassiker in Monaco auch bei Mitternacht erleben.
Motivierende Karriere
Wer nur wenig Zeit hat, aber mehr erleben möchte als Einzelrennen, wird bei den neuen Mini-Meisterschaften fündig. Unter festgelegten, mitunter recht ungewöhnlichen Bedingungen absolviert man hier Veranstaltungen, die sich über mehrere Runden erstrecken und unter bestimmten Regeln durchgeführt werden. Dazu zählt z.B., dass Sieger des vorangegangenen Rennens beim nächsten von ganz hinten starten. Oder Meisterschaften, bei denen gleich zwei Rennen pro Strecke ausgetragen werden. Interessant dürften die Online-Events werden, bei denen Szenarien für eine begrenzte Zeit zur Verfügung gestellt werden. Dort muss man sich z.B. mit einem beschädigten Boliden bis ins Ziel retten und noch eine halbwegs akzeptable Platzierung erreichen.
Die Karriere wird wieder ansprechend inszeniert und bietet neben Trainingsprogrammen auch coole Einladungs-Events in historischen F1-Boliden.
Das Herzstück ist und bleibt aber die Karriere, die bereits im Vorgänger durch ihre ansprechende Inszenierung und die motivierende Weiterentwicklung der Fahrzeugkomponenten begeistert hat. Zwar behält Codemasters die generelle Aufmachung bei, so dass man auch hier die bis zu drei Trainings-Sessions dafür nutzt, um für jede Strecke diverse Programme abzuspulen. Diese reichen von der Strecken-Akklimatisierung über das Reifen- und Benzinmanagement bis hin zum Herantasten an das Qualifying-Tempo. Zwar nutzen sich diese Trainings-Herausforderungen aufgrund fehlender Variationen mit der Zeit ab. Aber einerseits ist es immer wieder faszinierend zu sehen, wie man den eigenen Fahrstil den geforderten Zielen anpasst. Andererseits bilden die Trainingsprogramme die Voraussetzung, um sich die nötigen Ressourcen-Punkte für die Weiterentwicklung des Fahrzeugs zu erarbeiten.