Test: Yoshi's Crafted World (Plattformer)

von Jan Wöbbeking



Yoshi's Crafted World (Plattformer) von Nintendo
Bastelplattformer mit Tiefe
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
29.03.2019
Jetzt kaufen
ab 42,69€
Spielinfo Bilder Videos
Yoshi wechselt ins Bastelgeschäft: Nach dem flauschigen Woolly World watschelt Nintendos Sympathieträger diesmal durch eine bunte Pappwelt für Nintendo Switch. Diesmal gibt es nicht ganz so kreative Rätsel wie seinerzeit beim Stricken neuer Plattformen. Stattdessen baut das klassische Jump-n-Run stärker auf die Suche nach Blumen, Münzen und anderen Krimskrams, der sich in den gebastelten Kulissen verbirgt.

Labo ohne Bauphase?

Im Zentrum steht nach wie vor Yoshis Fähigkeit, alles und jeden zu verschlingen und in ein Ei zu verwandeln. Kurz danach eiert eine Kette von Wurfgeschossen hinter dem Dino her, die sich nicht nur zur Seite, sondern auch in die räumliche Papierwelt abfeuern lassen. Mal versteckt sich hinter dem getroffenen Busch ein Shy Guy, anderswo Münzen, Wölkchen oder eine der wichtigen Blumen. Besonders lustig ist es, zu zweit loszuziehen. Yoshi's Crafted World ist geradezu prädestiniert für Familien und junge Spieler, die Spaß daran haben, auch das letzte Geheimnis zu entdecken. Schade allerdings, dass keine drei oder vier Spieler unterstützt werden.

Im Gegenzug besitzt der Koop zu zweit aber einen deutlich besseren Rhythmus als in Marios letzten 2D-Abenteuern. Zu Beginn springt man ständig versehentlich seinem Mitspieler auf den Rücken. Das sorgt zunächst für lustiges Chaos und später dafür, dass man sich intensiv abspricht, damit es nicht schwieriger wird als im Alleingang. Eine schöne Lösung für die Balance! Besonders knifflig wird es allgemein nicht: Zu Beginn haben wir uns manchmal sogar gelangweilt, weil das Prinzip in den einsteigerfreundlichen Startwelten zu sehr auf Sammeln und Backtracking setzt.

Zu Beginn etwas einfach und monoton

Die Story ist kaum der Rede wert: Beim Versuch, die Traumsonne zu stehlen, zerstreuen Baby Bowser und Kamek die magischen Traumjuwelen in einem unbekannten Land - wo sie natürlich wieder eingesammelt werden müssen.
Beim Versuch, die Traumsonne zu stehlen, zerstreuen Baby Bowser und Kamek die magischen Traumjuwelen in einem unbekannten Land - wo sie natürlich wieder eingesammelt werden müssen.
Man ist eine ganze Weile lang beschäftigt, bis man genügend Blumen für den Wegzoll zusammen hat – sei es mit Hilfe farbiger Münzen oder indem man eine Level-Abwandlung noch einmal betritt, um bestimmte Gegenstände oder alle geflohenen Schnuffelchen-Welpen zu finden. Ein Highlight ist der große Schnuffel, der oft andere Abzweigungen nimmt als der Spieler und unbeschadet durch brodelnde Tomatensuppen-Lava trottet. Oft reitet man einfach auf seinem Rücken über Gefahren hinweg oder lockt den treuen Freund zu schmalen Durchgängen, unter denen er sich einfach hindurch buddelt.

Im Gegensatz zum viel zu leichten Kirby Star Allies zieht der Schwierigkeitsgrad später aber ein wenig an, so dass auch erfahrene Spieler sich bisweilen wie im Plattformparadies fühlen. Bei zeitkritischen Aufgaben wie blauen Münzen muss man sich ganz schön sputen. Manchmal dreht sich auch das Bild um, so dass man die Rückseite des Levels unter die Lupe nimmt.

Jetzt nur nicht trödeln!

Ab in die Tiefe!
Ab in die Tiefe!
Vor allem der Dschungel voller Silberpapier-Krokodile oder die Ninja-Welt wurden fantasievoll zusammengeklebt und mit unterhaltsamen Rätseln gespickt. Mal hüpft man gegen dicke Knöpfe, um ein Labyrinth aus Pappschachteln rotieren zu lassen, anderswo lotst man ein angriffslustiges Nashorn oder eine Riesenraupe so durch zerbrechliche Hindernisse, dass neue Durchgänge zu versteckten Räumen entstehen. Es handelt sich zwar um ein lineares Jump-n-Run, in bester Nintendo-Tradition gibt es am Wegesrand aber Einiges zu entdecken, das sich auf den ersten Blick gar nicht erreichen lässt. Das gilt auch für die gelungenen Minispiele wie einem Rail-Shooter auf einem Zug, bei dem ein geübter Spieler in schmalen Nischen hohe Punktzahlen abstauben kann.
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Kommentare

J.R. Dobbs schrieb am
Also ich habe neulich mal mit Kirby angefangen und musste direkt nen Patch runterladen. Angeblich hat Nintendo in diesem zahlreiche neue Charaktere und einen Hard-Mode eingeführt.
Klar ist Kirby einfach wenn es zum ersten Mal durchgespielt wird - aber um zu komplettieren? Ich glaube da wird es trotzdem kniffelig. Und alleine die Tatsache, dass Nintendo diesen "Hard-Mode" spendiert widerspricht ja der allgemeinen Auffassung es wäre extra für kleine Kinder und Anfänger konzipiert.
Yoshi liegt hier noch in der Packung, ungespielt, aber was man so von Freundorfer & Co bei den Spieleveteranen hört ist es wohl ganz genauso: Wer komplettieren will der hat auch mal ein paar harte Nüsse zu knacken.
Es soll sich also keiner beschweren. Wer für den Knuddelfaktor von Nintendo nichts übrig hat, der sollte so ein Spiel auch gar nicht kaufen.
Ich kann auch keine Zombies mehr sehen und werde mir "Days Gone" wahrscheinlich zum ersten Mal reinziehen wenn es gratis auf PSN in der Remake-Goty-Edition auf der PS5 erscheint... Aber warum sollte ich jetzt ein Spiel kritisieren mit dem vielleicht tatsächlich einige Hardcore-Zombiefans trotzdem noch Spaß haben werden?
Levi  schrieb am
e1ma hat geschrieben: ?31.03.2019 13:06 die Reihe selbst bot mal soviel mehr.
Ein einziges Spiel vielleicht. Und da gehörte es eigentlich noch zu einer anderen Reihe...
(und selbst das ist etwas verklärt.
Wenn du bei yoshis Island einfach durchrennen wolltest, ging das auch ziemlich sorgenfrei...)
Suppenkeks schrieb am
e1ma hat geschrieben: ?31.03.2019 13:06
Suppenkeks hat geschrieben: ?29.03.2019 18:55 Wenn ich einen Plattformer mit Schwierigkeitsgrad haben will, spiele ich etwas aus der MegaMan-Reihe oder Cuphead.
Der Vergleich hinkt aber gewaltig und das Yoshi mittlerweile jeglichen Anspruch verloren hat und nicht mal minimale Anforderungen an den Spieler stellt, schadet der Reihe imo gewaltig. Ich mag das Game, auch das Design ist fantastisch, aber man könnte locker das spielerische Niveau auf einen Level mit Yoshis Island stellen und das wäre völlig in Ordnung. Keine Ahnung warum du hier einen Vergleich mit Mega Man oder Cuphead bringst, die Reihe selbst bot mal soviel mehr.
Weil ich da frisch von dem Thema um schwere Spiele kam, welches die Redaktion angestoßen hat und ich selbst tatsächlich auch mal froh bin, wenn ich einfach mal abschalten kann.
Klar bot die Serie mal mehr, der Schwierigkeitsgrad von Super Mario World 2 war höher und selbst der von Yoshi's Story war dies, wenn ich mich recht entsinne (hab ich kaum gespielt, hat mir nicht soviel Freude wie der Vorgänger bereitet).
Dieser Teil ähnelt eher seinem Vorgänger, was den Härtegrad betrifft, doch da mir auch dieser noch immer Spaß macht, ist das alles für mich legitim.
Alternativen gibt es für jene, welche sich damit nicht anfreunden können, genügend.
e1ma schrieb am
Suppenkeks hat geschrieben: ?29.03.2019 18:55 Wenn ich einen Plattformer mit Schwierigkeitsgrad haben will, spiele ich etwas aus der MegaMan-Reihe oder Cuphead.
Der Vergleich hinkt aber gewaltig und das Yoshi mittlerweile jeglichen Anspruch verloren hat und nicht mal minimale Anforderungen an den Spieler stellt, schadet der Reihe imo gewaltig. Ich mag das Game, auch das Design ist fantastisch, aber man könnte locker das spielerische Niveau auf einem Level mit Yoshis Island stellen und das wäre völlig in Ordnung. Keine Ahnung warum du hier einen Vergleich mit Mega Man oder Cuphead bringst, die Reihe selbst bot mal soviel mehr.
Chip Hazzard schrieb am
J.R. Dobbs hat geschrieben: ?28.03.2019 17:32
Chip Hazzard hat geschrieben: ?28.03.2019 10:14
mr.digge hat geschrieben: ?27.03.2019 17:26 Ich hoffe Good Feel tauscht beim nächsten Spiel den Komponisten aus. Fand das Geduddele im Vorgänger schon recht eintönig.
Is Yoshis Island fuer den Snes war die Musik wirklich die schoenste mmn.
Die Zahl der Gamer die ihren Namen zur passenden Musik tanzen können ist auf ein äußerst bedenkliches Maß gestiegen mmn.
Soll heißen, man soll nicht dem Trend folgen?
schrieb am