Test: MLB The Show 18 (Sport)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
27.03.2017
27.03.2017
Erhältlich: Digital
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ab 37,95€
Spielinfo Bilder Videos
Wer jedoch etwas mit Baseball anfangen kann, wird sich sowohl bei der Darstellung als auch der Mechanik über viele kleine Details freuen, die je nach Funktion auch in den umfangreichen Optionen modifiziert werden können. Es gibt zahlreiche Methoden, wie man als Pitcher oder Batter seine Würfe bzw. Schlagversuche initiiert. Das Verhalten der Umpire (der Schiedsrichter im Baseball) ist größtenteils nachvollziehbar und korrekt, doch sie leisten sich auch Fehler – und das sehe ich in diesem Fall durchweg als positiv. Vor allem der Mann, der darüber entscheidet, ob ein Wurf in der Strike Zone gelandet ist oder nicht, trifft hin und wieder Fehlentscheidungen. Diese betreffen aber nicht nur das eigene Team, sondern können auch Coach und Spieler des Gegners zur Weißglut bringen – was in solchen Fällen meist mit einer entsprechenden Sequenz begleitet wird. Allerdings haben wir in der Testphase noch keine Eskalation feststellen können, an deren Ende z.B. Spieler oder Trainer des Feldes verwiesen wurden. Dabei ist auch bemerkenswert, dass sich die "Fehler"-Toleranzen bei den Umpires unterschiedlich bemerkbar machen. Der eine ist weitgehend zuverlässig, bei einem anderen werden z.B. Pitches am oberen oder unteren Rand der Strike Zone mal anders bewertet als es richtig wäre und auch in der Wiederholung angezeigt und von dem erneut guten Kommentatoren-Team mit einer Analyse bedacht wird. Zusammen mit teilweise neuen Kameraeinstellungen in den (je nach Tageszeit, Wochentag und vorheriger Leistung des Teams) dynamisch gefüllten Stadien wird hier eine fernsehreife Präsentation erreicht.

Altes Leid mit neuer Ausrichtung

Die Fähigkeiten entwickeln sich je nach Leistung des Spielers. Bei misslungenen Aktionen können sie sich auf Dauer auch zurückbilden.
Die Fähigkeiten entwickeln sich je nach Leistung des Spielers. Bei misslungenen Aktionen können sie sich auf Dauer auch zurückbilden.
Doch natürlich gibt es auch Bereiche, in denen MLB The Show sich nicht von seinen alljährlichen Wurzeln lösen kann. Die angesprochenen unterschiedlichen Mechaniken für Pitching und Batting sind ebenso bekannt wie der wahlweise dynamische Schwierigkeitsgrad, der die Gegner-KI der Spielerleistung anpasst, so dass man stets seiner Performance entsprechend gefordert wird. Und bei den prinzipiellen Modi herrscht nicht nur weitgehend Stillstand, sondern sogar ein leichter Rückschritt: Die Online-Franchise z.B. wurde gestrichen. Als Grund dafür gab Sony San Diego die Server-Probleme an, die es hier letztes Jahr gab, die wir allerdings in dieser Form nicht so schwerwiegend empfanden. Ebenfalls gestrichen wurden die Offline-Saisons, bei denen man zwanglos mit einem Team eine Saison bis hin zu den Play-Offs und der World Series in Angriff nehmen kann, ohne sich um die Spielerakquise etc. kümmern zu müssen. Der einzige Grund, der hier vorstellbar ist: Dieser Modus wurde kaum genutzt. Dennoch wäre es ein netter Service, wenn man interessierten Spielern die Möglichkeit gelassen hätte, mit ihrem Lieblingsteam das vielleicht Unmögliche zu versuchen.

In Road to the Show startet man in den unteren Ligen und muss sich hochspielen.
In Road to the Show startet man in den unteren Ligen und muss sich hochspielen.
Im Gegenzug hat man dem nach Entwickler-Angaben hauptsächlich gespielten Offline-Modus „Road to the Show“ jedoch eine Komplett-Renovierung verpasst. Durfte man aus seinem selbst erstellten Spieler bislang einen Superstar machen, der in ausnahmslos allen Bereichen den Höchstwert von 99 erreichen und damit die Balance auf sehr lange Sicht ins Stolpern bringen konnte, hat man dem nun einen Riegel vorgesetzt. Nicht nur, indem man die hiermit verbundenen möglichen Mikro-Transaktionen entfernte, bei denen man sich für die seinerzeit entweder passabel während ausgeschütteten oder für Echtgeld erstandenen „Stubs“ als Spielwährung Punkte kaufen konnte, um seine Werte aufzubessern, falls einem der Fortschritt im Spiel zu langwierig war. Sondern vor allem dadurch, dass man jetzt auf ein von mir über sämtliche Genre hinweg geschätzten „Learning-by Doing“ setzt. Erfolgreiche „At Bats“ spiegeln sich ebenso in den langsam steigenden entsprechenden Werten wieder wie Stealversuche, gelungenes Feldspiel oder alle anderen Aktionen, die auch den Spezialpositionen wie Pitcher oder Catcher zugeordnet werde. Variation wird hier durch verschiedene Archetypen gewährleistet, die unterschiedliche Maximalwerte für verschiedene Bereiche haben und Legenden nachempfunden sind, mit denen Baseball-Fans bestimmte Positionen assoziieren.
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Kommentare

SchizoPhlegmaticMarmot schrieb am
Ben_Bob-Omb hat geschrieben: ?08.04.2018 19:12 Ich finde nicht, dass der RTTS-Modus abgespeckt wurde. Es wurden Dinge verändert.
Man wird nicht mehr als Top-Prospect gehandelt und frühestens in Runde 20 gedraftet, je nach Leistung verbringt man mehr Zeit in den Minor Leagues bevor es in die MLB geht und man wählt sich einen Archetype, der dafür sorgt, dass man nicht in jeder Kategorie eine 99 haben kann. Also kein Power Hitter mit 99 Speed, kein Speedster mit maximaler Schlagkraft etc etc.
Ebenso werden die Trainingspunkte nicht mehr durch den Spieler verteilt, man verbessert sich durch seine Leistung während des Spiels und in Trainingssituationen. Heißt: Wer gut schlägt verbessert sich in diesem Bereich, wer keine Hits erzielt stagniert oder verschlechtert sich. Genauso beim Fielding und Baserunning. Gute Leistung wird belohnt, schlechte bestraft.
Ansonsten hat sich nichts am RTTS-Modus verändert, was den Umfang betrifft. Die Story ist leicht anders als zum letzten Jahr, aber einen großen Einfluss hat diese ja sowieso nicht.
Danke für die Infos. Hört sich gut an!
Habe mir MLB The Show 18 heute morgen gekauft und ein bißchen reingeschnuppert. Sieht alles Top aus auf den ersten Blick. Trotz längerer Pause zum Vorgänger bin ich spielerisch gut reingekommen. Hui das wird wieder ein richtiger Zeitfresser :D Bin froh das ich es mir gekauft habe.
Usul schrieb am
DARK-THREAT hat geschrieben: ?06.04.2018 15:22Also ich habe letztens zum ersten Mal richtig NHL18 gezockt, seit NHL Powerplay 97. Ich verstehe so viel nicht an dem Spiel. Warum wird gepfiffen, wenn ich den Puck nach vorne zu einem Spieler spiel, warum werden Fouls nicht gepfiffen, oder warum erkenne ich kaum, wo der Puck ist.
Viele Dinge, die vor 20 Jahren funktionierten, gehen heute nicht mehr (wie das nach vorne passen). Das gleiche Problem bei NBA Live 18. Die Steuerungen sind einfach viel zu kompliziert geworden im Vergleich zu damals (NBA Live 98 ist immer noch das beste NBA-Spiel!).
Also daß die Steuerung kompliziert wurde, das mag stimmen - weil es viel mehr Aktionen gibt, die eingebaut werden. Mein Lieblingsspiel war FIFA 96 - mit zwei Tasten ging das wunderbar. :) Bei den modernen Fußballspielen komme ich mir genauso unbeholfen vor wie auf dem echten Fußballplatz. :Blauesauge:
Was aber die Regeln angeht, so kann ich das Ganze nicht nachvollziehen. Lies einfach die Eishockey-Regeln z.B., dann weißt du auch, warum du nicht einfach nach vorne passen kannst. Genauso wie du beim Fußball auch nicht einfach nach vorne passen kannst. Oder beim Basketball nach hinten... oder dich beim Basketball minutenlang unter dem gegnerischen Korb aufstellen kannst... oder beim Handball als Feldspieler den Torraum betreten... usw. usf...
So schwer ist es nicht, die Regeln zu verstehen.
Bei Taktik und Spielstrategie ist es dann schon wieder komplizierter, ja.
Ben_Bob-Omb schrieb am
Ich finde nicht, dass der RTTS-Modus abgespeckt wurde. Es wurden Dinge verändert.
Man wird nicht mehr als Top-Prospect gehandelt und frühestens in Runde 20 gedraftet, je nach Leistung verbringt man mehr Zeit in den Minor Leagues bevor es in die MLB geht und man wählt sich einen Archetype, der dafür sorgt, dass man nicht in jeder Kategorie eine 99 haben kann. Also kein Power Hitter mit 99 Speed, kein Speedster mit maximaler Schlagkraft etc etc.
Ebenso werden die Trainingspunkte nicht mehr durch den Spieler verteilt, man verbessert sich durch seine Leistung während des Spiels und in Trainingssituationen. Heißt: Wer gut schlägt verbessert sich in diesem Bereich, wer keine Hits erzielt stagniert oder verschlechtert sich. Genauso beim Fielding und Baserunning. Gute Leistung wird belohnt, schlechte bestraft.
Ansonsten hat sich nichts am RTTS-Modus verändert, was den Umfang betrifft. Die Story ist leicht anders als zum letzten Jahr, aber einen großen Einfluss hat diese ja sowieso nicht.
SchizoPhlegmaticMarmot schrieb am
Wie jetzt? Der RTTS Modus wurde abgespeckt? Warum denn bitte das? Da steckt soviel Potential drinnen und ist im Gegensatz zum NBA2K MyCareer Modus realistisch und nicht mit soviel sinnlosem Schnick-Schnack aufgepumpt und einer Fremdschäm-Story garniert die gerade mal 13 Jährige begeistert....Wäre zu schade wenn sich die Entwickler nicht darum gekümmert hätten den RTTS zu verbessern!
Wie siehts denn aus mit dem Franchise Modus? Wurden da Neuerungen implentiert und diverse Bugs behoben?
Vin Dos schrieb am
Es gibt beim Eishockey auch sowas wie Abseits. Hat was mit den Linien zu tun glaub ich. Mir ist Nba 2K mittlerweile zu komplex von der Steuerung her, aber ich pick mir einfach die Sachen raus die ich brauche (Passen,Werfen,Tricksen,Aufposten, Alley-oop,Strategie). Lässt sich auch so ganz gut spielen. Die Regeln sollte man aber schon einigermaßen kennen :wink: .
schrieb am