Zwischen Frust und Schweiß
Trotzdem kann man auch auf den Konsolen durchaus seinen Spaß haben mit den Duellen gegen die KI-Fahrer, die ordentlich Druck auf den Vordermann ausübt und für spannende Positionskämpfe sorgen. Hin und wieder haben die Piloten allerdings Tomaten auf den Augen und folgen stur ihrer Ideallinie, ohne den Spieler und sein Fahrzeug überhaupt wahrzunehmen. Gerade in langsamen Passagen wie der Yokohama-Kurve am Nürburgring nach Start/Ziel tritt dieses Phänomen verhältnismäßig häufig auf und sorgt für Frust, wenn man mal wieder über den Haufen gefahren wird.
Trotz reduzierter Grafikdetails hinterlässt die Simulation auf den Konsolen noch einen ordentlichen Eindruck hinsichtlich Kulisse, Wagenmodellen und Wettereffekten. Am schwächsten schneidet im Vergleich das Standard-Modell der Xbox One ab, wo sich die geringere Auflösung negativ auf die Schärfe des Bildes und die Kantenbildung auswirkt. Die exzellenten Klänge dröhnen dagegen genauso kraftvoll und detailliert aus den Lautsprechern wie am PC: ACC gehört ohne Zweifel zur Créme de la Créme, was die Soundkulisse in Rennspielen angeht!
Detailliertes Setup
Bei den detaillierten Setup-Optionen muss man keine Einschnitte befürchten.
Beim Thema Setup muss man ebenfalls keine Abstriche befürchten, denn man kann auf den Konsolen genauso detailliert die Wagen abstimmen, wie es auf dem PC der Fall war. Vorgefertigte Basis-Einstellung für eine sichere oder aggressive Herangehensweise stehen neben einer Vorlage für nasse Bedingungen selbstverständlich immer noch zur Verfügung. Leider hat man aber auch noch eine unschöne Sache von der PC-Version übernommen: Die Lokalisierung befindet sich immer noch in einer Beta-Phase! Teilweise werden Bildschirmanzeigen gar nicht erst übersetzt, an anderer Stelle wird der Text einfach abgeschnitten und die deutschen Wörter passen gar nicht erst in die dafür vorgesehenen Rahmen der Menüs. Darüber hinaus sind die Übersetzungen mitunter ziemlich abenteuerlich: Mit „Mannschaft“ statt Rennteam kann man zur Not ja noch leben, aber die Stärke bei den Force-Feedback-Einstellungen („Gain“) als „Zeitgewinn“ zu bezeichnen, wirkt ähnlich daneben wie der frühere Ausrutscher, so der Begriff „manual“ (wie in manual transmission, manuelle Schaltung) ernsthaft mit „Anleitung“ übersetzt wurde – autsch!
Tücken bei der Steuerung
Die Lokalisierung ist weiterhin unvollständig...und mitunter unvorteilhaft. Auch private Lobbys werden im Mehrspielermodus immer noch vermisst.
Kopfschmerzen bereitet zudem die Steuerung. Gleich vorweg: Vergesst den Controller! Und das nicht nur wegen kleiner Ärgernisse, dass man nur mit dem Digitalkreuz und nicht mit dem Analog-Stick durch die Menüs navigieren darf. ACC ist komplett auf die Verwendung von Lenkrädern zugeschnitten. Zwar darf man sich auch mit dem Standard-Eingabegerät auf die Pisten wagen, wird dabei aber zumindest in den Standardeinstellungen und ohne das Maximum an Fahrhilfen keine Freude hinter dem Steuer haben! Im Gegensatz zu Dirt Rally, Project Cars & Co hatte ich die Fahrzeuge hier kaum unter Kontrolle und konnte nicht mal die einfachsten Anforderungen für die Medaillen erfüllen, weil die ständigen Rutschpartien und heftigen Lenkbewegungen vom Spiel oft als Kontrollverlust interpretiert werden.