Test: FIFA 19 (Sport)

von Jörg Luibl



Publisher: Electronic Arts
Release:
28.09.2018
28.09.2018
28.09.2018
28.09.2018
28.09.2018
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Erhältlich: Digital (Origin, PSN, Xbox Store, Nintendo eShop), Einzelhandel
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Das Finale mit Alex Hunter in "The Journey"

Die Geschichte des britischen Fußball-Talents Alex Hunter wird mit längeren Rollenwechseln zuende geführt. Nachdem man bereits in FIFA 18 in ein paar Situationen sowohl mit seinem besten Freund Danny Williams sowie seiner Schwester Kim erleben durfte, bekommt man jetzt mehr Zeit mit den beiden. Dabei darf man nach dem überraschend langen Einstieg, der mit dem erwähnten Match von Alex Großvater beginnt und schließlich zu jeder der drei Geschichten überleitet, jederzeit zwischen den Figuren wechseln und ihrem jeweiligen Weg folgen, der sich gelegentlich überschneidet. Um die Dramatik und das passable Drehbuch in vollem Umfang erleben zu können, rät EA allerdings zu einer "kurierten" Wahl, sprich: Man bekommt immer Hinweise, wann man die Figur wechseln sollte. Obwohl man vermehrt durchaus gravierende Entscheidungen treffen darf und die Ergebnisse bzw. Konsequenzen der letzten Ausgaben auch hier Wirkung zeigen, tritt man mechanisch allerdings weitgehend auf der Stelle.

Gute Idee mit dem Retro-Spiel, aber der Ball läuft wie an der Schnur gezogen über den Matschplatz...
Gute Idee mit dem Retro-Spiel, aber der Ball läuft wie an der Schnur gezogen über den Matschplatz...
Es gibt immer noch den Wechsel zwischen Trainings- und Spielsituationen. Man bekommt unter Wettbewerbsbedingungen nach wie vor immer wieder vom Cheftrainer Vorgaben, die man erfüllen sollte, um den kompletten Bonus und damit ggf. auch neue Freischaltung neuer zumeist kosmetischer Gegenstände einzuheimsen. Und es gibt z.B. bei Kims Versuchen, in der amerikanischen Frauen-Nationalmannschaft Fuß zu fassen auch das Rivalen-/Kumpelsystem, das letztes Jahr für Alex eingeführt wurde. Im Gegensatz zur inhaltlichen Stagnation wird wenigstens dramaturgisch mehr geboten: Alex muss sich bei seinem Lieblingsclub durchsetzen (mit dem Spielstand der letzten Jahre Real Madrid), während Danny in dem Verein, bei dem Alex' Karriere begann (in diesem Fall FC Liverpool) eine letzte Chance bekommt, sich in die erste Mannschaft zu spielen und einen längerfristigen Vertrag auszuhandeln. Verbunden wird alles durch die Themen Freundschaft und Familie, die EA vielleicht nicht unbedingt realistisch, aber zumindest filmreif inszeniert, so dass man ein paar unterhaltsame Stunden erlebt.

Ultimate Pay-to-win

Zwar muss man EA zugute halten, dass sie Ultimate Team wirklich vom Rest der Spielmodi trennen und nicht wie 2K Games in die Karriere einfließen lassen. Aber mich langweilt dieser Sammelkarten-Modus seit Jahren, weil die Teamchemie wie ein
EA bittet zur Kasse in FUT, wenn man schneller erfolgreich sein will.
EA bittet zur Kasse in FUT, wenn man schneller erfolgreich sein will.
künstliches Korsett die Spiele beeinflusst. Das ist wie eine unsichtbare Regie, die die eigenen Skills konterkariert. Hinzu kommen die Echtgeldtransaktionen und der Pay-to-win-Fokus, der hier noch stärker ist als jener von myClub in PES 2019. Auch wenn Konamis Angriff auf EA letztlich ein heuchlerisches Eigentor war, weil sie natürlich selbst mit diesem Modus auf Umsätze schielen, lag Lingaard im Kern richtig.

In Ultimate Team dauert es einfach deutlich länger, ohne zusätzliche Investitionen sein Traumteam aufzubauen. Und wer hinsichtlich eSports irgendwelche Ambitionen hat, kommt um das eigene Portemonnaie nicht herum. Ich kann nicht nachvollziehen, warum Leute freiwillig für ein Vollpreisspiel bezahlen - und dann noch oben drauf. Um mit Spielern zu kicken, die man auch umsonst in den vorhandenen Clubs bewegen kann. Es gibt doch schon Real Madrid, FC Barcelona, Manchester City, Liverpool, Paris, Juventus Turin - sind das nicht alles "Ultimate Teams"?

Karriere ohne Regie

Liverpool gewinnt die Champions League...
Liverpool gewinnt die Champions League...
Zur Karriere als Spieler oder Trainer könnte ich nur eine nahezu identische Analyse vorlegen, denn beides stagniert im Schatten von "The Journey" komplett. Zwar inszeniert EA das Leben eines selbst erstellten jungen Profis deutlich besser als Konami, aber die qualitatitven Unterschiede zur Karriere des Alex unter sind so groß, dass sich eigentlich nur eine Laufbahn als Manager lohnt. Dort kann man entweder einen Spitzenclub oder auch einen Drittligisten übernehmen, wobei sich die kurz-, mittel- und langfristigen Ziele natürlich stark unterscheiden - da alle Abläufe, Vor- und Nachteile bis auf kleine Anpassungen bei den Transfers dem Vorjahr gleichen, verweise ich auf den Test zu FIFA 18. Unsere langjährigen Manager in der Redaktion waren jedenfalls sehr ernüchtert, weil sich da einfach nichts tut.
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Kommentare

SWey90 schrieb am
Ich sehe Fifa seit Jahren kritisch, muss aber zumindest einige Änderungen der letzten 1-2 Versionen positiv hervorheben:
1) Die Verteidiger verhalten sich besser im Verbund bzw. im Verschieben und beim Zurückfallen. Die Tore werden nicht mehr so "billig" durch künstliche Fehler initiiert. Insgesamt sind die Partien gegen die KI etwas lebendiger, was u.a. wohl durch die neuen taktischen Stile/Einstellungen ermöglicht ist.
2) Verteidiger können mittlerweile auch extrem schnelle Spieler, die den Ball führen, einigermaßen sicher einholen, weswegen man online nicht mehr so massiv auf Teams mit gefühlt zwei Moves trifft (Schneller Ball auf den linken oder rechten Flügel und dann durch-sprinten)
Es bleibt aber natürlich dabei, dass man mehr als die Hälfte der Bundesliga-Spieler kaum erkennen kann und dass bspw. der Karriere-Modus lahm in allerlei Hinsicht ist.
Zudem wirken viele Spielszenen immer noch nach einigen Stunden nach Schienenverkehr. Ferner sind die Reaktionszeiten online bisweilen merkwürdig. Manchmal hat man das Gefühl, man steuert einen LkW. Danach ein Stockfehler im ungünstigsten Moment etc. (auf beiden Seiten).
Zu FuT:
Dieses Jahr habe ich FuT zum ersten Mal intensiver gespielt. Es hat mich gepackt, weil Teamentwicklung & Transfermarkt durchaus einen großen Reiz ausüben können. Der Modus Division Rivals ist ziemlich spaßig. Die Online-Partien können schön intensiv sein, gerade auch weil es nun mehr nur ausschließlich nach Speed & Kontern geht. Es ist wieder etwas vielschichtiger, wenngleich es über den Arcade-Status nicht heraus kommt, aber das weiß man ja.
Man merkt jedoch schon nach kurzer Zeit: Vieles ist im Hintergrund darauf ausgelegt, dass man Coins mit Echtgeld kauft.
Anfangs trifft man vermehrt auf Spieler mit Top-Teams, bei denen man sich fragt: Wie kommen die an so viele enorm teure (Legend-) Player? Selbst wenn man besser spielt, steckt man immer mal wieder Niederlagen ein, weil der Gegner hinten raus mit den besseren/schnelleren Spielern allein...
R_eQuiEm schrieb am
no need no flag olulz hat geschrieben: ?02.10.2018 21:28
Show
R_eQuiEm hat geschrieben: ?02.10.2018 09:49
no need no flag olulz hat geschrieben: ?01.10.2018 17:16
Weil die Redakteure auch nur Casuals sind. FIFA ist schon vom System her nicht auf Fairness ausgelegt - es will eben den Casualmarkt bedienen und daraufhin wird eben auch getestet. Jemand, der wirklich überprüfen möchte, ob FIFA als Spiel was taugt, sucht ja nicht nach irgendwelchen Tests, sondern nach Demos und handfesten Infos zum Spiel.
Ich muss auch sagen das dieses Fifa extrem gescriptet wirkt. Das fängt bei diesem gefühlten inputlag der aktionstasten an. Gerade beim Schießen und Dribbeln hat man fast keine Möglichkeit mehr schnell zu reagieren, da der eingegebene move einfach zu lange braucht bis die animation startet. Auch beim Schießen ist es dieses jahr nicht möglich ein "gefühl" dafür zu bekommen. Es wirkt als ob nur das timing zur ankommenden flanke oder pass relevant ist. sprich pass, pass, schuss. und zwar sofort, da das spiel darauf ausgelegt ist das du so deine besten chancen hast. nur hab ich nie das gefühl den schuss platziert zu haben, sondern nur ein timing erfüllt zu haben damit ein passendes script kommt. ich hoff ich drück das irgendwie klar aus^^ es fühlt sich einfach extrem arcadig wieder an.
Natürlich braucht jedes Fifa immer seine Zeit. Jedes Jahr habe ich anfangs probleme auf ein bestimmtes niveau zu kommen, aber mit der zeit "fühlt" man dann einfach das gameplay und es fängt an zu flutschen. Jedoch mit diesen, ich sag mal merkwürdigen Veränderungen will oder bzw kann das gefühl einfach nicht einsetzen.
Ich hab im Forum keinen Fifa Thread gefunden, daher hab ich meinen Unmut hier mal preis getan^^ mich würde es allerdings brennend interessieren ob das noch wer so empfindet.
Das ist nicht erst seit diesem FIFA so, sondern seit Ewigkeiten schon ein stetiger Prozess. Jedes Jahr wird dem Spieler wieder etwas Kontrolle entzogen.
Deswegen ist FIFA ja auch nicht direkt ein SPiel,...
no need no flag olulz schrieb am
R_eQuiEm hat geschrieben: ?02.10.2018 09:49
no need no flag olulz hat geschrieben: ?01.10.2018 17:16
Palace-of-Wisdom hat geschrieben: ?01.10.2018 15:43 Ich weiß ja, dass ihr Redakteure eher durchschnittliche aber sehr ambitionierte Spieler seid, was absolut nicht negativ gemeint ist. Aber wieso nimmt eigentlich nie Jemand Stellung darauf, dass es Scriptaction und unfaire Mechanismen gibt, die faires Onlinegaming nahezu unmöglich machen? Die absoluten casuals und jüngeren Spieler merken dass vielleicht nicht, aber der von mir sehr geschätzte Chefredakteur von 4Players doch sicherlich?
Wenn man the Journey abzieht, ist dass doch wirklich ein minderwertiges Spiel mit Glücksspiel und Mikrotransaktionen. Jedes Jahr neu verwurstet und die Kinder ums Taschengeld erleichtert. Traurig. Ich werde FIFA immer nachtrauern, aber seit 09 fut per kostenpflichtigem dlc kam, geht's Berg ab.
Weil die Redakteure auch nur Casuals sind. FIFA ist schon vom System her nicht auf Fairness ausgelegt - es will eben den Casualmarkt bedienen und daraufhin wird eben auch getestet. Jemand, der wirklich überprüfen möchte, ob FIFA als Spiel was taugt, sucht ja nicht nach irgendwelchen Tests, sondern nach Demos und handfesten Infos zum Spiel.
Ich muss auch sagen das dieses Fifa extrem gescriptet wirkt. Das fängt bei diesem gefühlten inputlag der aktionstasten an. Gerade beim Schießen und Dribbeln hat man fast keine Möglichkeit mehr schnell zu reagieren, da der eingegebene move einfach zu lange braucht bis die animation startet. Auch beim Schießen ist es dieses jahr nicht möglich ein "gefühl" dafür zu bekommen. Es wirkt als ob nur das timing zur ankommenden flanke oder pass relevant ist. sprich pass, pass, schuss. und zwar sofort, da das spiel darauf ausgelegt ist das du so deine besten chancen hast. nur hab ich nie das gefühl den schuss platziert zu haben, sondern nur ein timing erfüllt zu haben damit ein passendes script kommt. ich hoff ich drück das irgendwie klar aus^^ es fühlt sich...
Satus schrieb am
Palace-of-Wisdom hat geschrieben: ?01.10.2018 15:43 Ich weiß ja, dass ihr Redakteure eher durchschnittliche aber sehr ambitionierte Spieler seid, was absolut nicht negativ gemeint ist. Aber wieso nimmt eigentlich nie Jemand Stellung darauf, dass es Scriptaction und unfaire Mechanismen gibt, die faires Onlinegaming nahezu unmöglich machen? Die absoluten casuals und jüngeren Spieler merken dass vielleicht nicht, aber der von mir sehr geschätzte Chefredakteur von 4Players doch sicherlich?
Wenn man the Journey abzieht, ist dass doch wirklich ein minderwertiges Spiel mit Glücksspiel und Mikrotransaktionen. Jedes Jahr neu verwurstet und die Kinder ums Taschengeld erleichtert. Traurig. Ich werde FIFA immer nachtrauern, aber seit 09 fut per kostenpflichtigem dlc kam, geht's Berg ab.
Ja klar, Journey und FUT sind die einzigen Modi. :roll:
Gibt ausser diesen Beiden noch zig andere spassige Spielmodi, gerade hier hat FIFA die Nase vorne im Vergleich zu PES.
Ich kann nicht nachvollzieghen, warum man in FUT Geld ausgiebt. Es existieren genug Alternativen um Münzen und Packs zu erspielen.
R_eQuiEm schrieb am
no need no flag olulz hat geschrieben: ?01.10.2018 17:16
Palace-of-Wisdom hat geschrieben: ?01.10.2018 15:43 Ich weiß ja, dass ihr Redakteure eher durchschnittliche aber sehr ambitionierte Spieler seid, was absolut nicht negativ gemeint ist. Aber wieso nimmt eigentlich nie Jemand Stellung darauf, dass es Scriptaction und unfaire Mechanismen gibt, die faires Onlinegaming nahezu unmöglich machen? Die absoluten casuals und jüngeren Spieler merken dass vielleicht nicht, aber der von mir sehr geschätzte Chefredakteur von 4Players doch sicherlich?
Wenn man the Journey abzieht, ist dass doch wirklich ein minderwertiges Spiel mit Glücksspiel und Mikrotransaktionen. Jedes Jahr neu verwurstet und die Kinder ums Taschengeld erleichtert. Traurig. Ich werde FIFA immer nachtrauern, aber seit 09 fut per kostenpflichtigem dlc kam, geht's Berg ab.
Weil die Redakteure auch nur Casuals sind. FIFA ist schon vom System her nicht auf Fairness ausgelegt - es will eben den Casualmarkt bedienen und daraufhin wird eben auch getestet. Jemand, der wirklich überprüfen möchte, ob FIFA als Spiel was taugt, sucht ja nicht nach irgendwelchen Tests, sondern nach Demos und handfesten Infos zum Spiel.
Ich muss auch sagen das dieses Fifa extrem gescriptet wirkt. Das fängt bei diesem gefühlten inputlag der aktionstasten an. Gerade beim Schießen und Dribbeln hat man fast keine Möglichkeit mehr schnell zu reagieren, da der eingegebene move einfach zu lange braucht bis die animation startet. Auch beim Schießen ist es dieses jahr nicht möglich ein "gefühl" dafür zu bekommen. Es wirkt als ob nur das timing zur ankommenden flanke oder pass relevant ist. sprich pass, pass, schuss. und zwar sofort, da das spiel darauf ausgelegt ist das du so deine besten chancen hast. nur hab ich nie das gefühl den schuss platziert zu haben, sondern nur ein timing erfüllt zu haben damit ein passendes script kommt. ich hoff ich drück das irgendwie klar aus^^ es fühlt sich einfach extrem arcadig wieder an.
Natürlich...
schrieb am