Test: Dangerous Driving (Rennspiel)

von Mathias Oertel



Release:
10.04.2019
10.04.2019
10.04.2019
10.04.2019
10.04.2019
Spielinfo Bilder Videos
Klar sind die 60 Bilder, im Rahmen derer man auf PS4 Pro und One X die Boliden kontrolliert, unter dem Strich responsiver - die Eingaben werden hier einen Tick genauer umgesetzt. Doch ähnlich wie schon bei Danger Zone hat man im Gegensatz zu sämtlichen Burnouts weder auf den Standard- noch den Premium-Konsolen niemals das Gefühl der kompletten Kontrolle über das Fahrzeug. Beim „normalen“ Fahren etwas zu empfindlich, beim Driften hingegen zu schwammig, gewöhnt man sich zwar nach kurzer Zeit an diese Mankos und kann gegenwirken. Doch hier wird abermals deutlich, wie punktgenau Criterion damals die Burnouts entwickelt hat und wie schwierig es auch aus heutiger Sicht ist, dieses Fahrgefühl wieder auf die virtuelle Straße zu bringen.  Und darunter leiden natürlich auch die gut gemeinten sowie erneut die „alte“ Zeit zitierenden Spielmodi.

Das Fundament ist brüchig

Denn gleichgültig ob man in Heatwave versucht, seinen Turbo-Boost durchgängig zu benutzen, in „Face-Off“ nach einem Duell die Karre des Gegners in seine Garage stellt, in Survival oder Shakedown gegen die Zeit rast oder in Road Rage die Kontrahenten mit Takedowns von der Straße rammt: Sowohl diese als auch die übrigen Renn-Varianten leiden unter der gewöhnungsbedürftigen Steuerung, an die man sich aber immerhin gewöhnen kann. In keiner Form gewöhnen kann ich mich an die unakzeptable Gummiband-KI. Dass ein derartiges Verhalten in Arcade-Racern eingesetzt wird, um Spannung zu garantieren, kann ich hinnehmen. Doch dass in einem Event z.B. in einem Zeitraum von etwa zehn Sekunden ein fünfsekündiger Vorsprung  zu einem achtsekündigen Rückstand wird, nur damit der KI-Fahrer ein paar hundert Meter vor der Ziellinie stehen bleibt, um mich passieren zu lassen, stört enorm. Gleiches gilt für Fahrer, die man per Takedown abschießt, die aber trotzdem nur wenige Sekunden später wieder neben einem fahren oder in einem unmöglichen Affenzahn an einem vorbei schießen. Wenn alles funktioniert, kann man mit Dangerous Driving durchaus Spaß haben. Doch der Motivations-Motor kommt zu häufig bedingt durch sich summierende Kleinigkeiten ins Stottern.

Das Geschwindigkeitsgefühl ist ansprechend.
Das Geschwindigkeitsgefühl ist ansprechend.
Nicht einmal die Akustik, ebenfalls traditionell eine Stärke von Burnout, erreicht die alte Klasse. Den Unfällen fehlt auch die klanglich die Wucht. Die Motorengeräusche klingen selbst bei den High-Performance-Vehikeln wie getunte Benzin-Rasenmäher. Und die Musik begrüßt einen nach dem Hauptmenü, in dem man mit Southern Rock begrüßt wird, erst einmal mit eiskaltem Schweigen - der dadurch auf die Antriebsaggregate gelegte Fokus ist nicht hilfreich. Dass erst ein Blick in das Optionsmenü offenbart, dass die Musik auf der Straße nur über ein Premium-Konto von Spotify befeuert werden kann, ist in zweierlei Hinsicht ein Unding. Erstens: Man hätte auch darauf hinweisen können. Und zweitens: Was, wenn man tatsächlich zu den Spielern gehört, die kein Premium-Account für den Musik-Streamingdienst haben? Dass auch dies als Zeichen des knappen Budgets gesehen werden kann, das Three Fields Entertainment zur Verfügung stand und das offensichtlich das Feintuning in allen Bereichen unmöglich machte, ist bezeichnend.

Kommentare

johndoe1887640 schrieb am
Crimson Idol hat geschrieben: ?12.04.2019 12:52
rainynight hat geschrieben: ?12.04.2019 12:40 Zum Thema Soundtrack: mehrfach wurde von Spielern im Internet darauf hingewiesen, dass man auch über die Konsole beim Zocken einfach seine Playlist - nicht von Spotify - dazu laufen lassen kann. Hab es noch nicht probiert, aber sollte es gehen, wäre es nichts anderes.
Der Vorteil der direkten Integration des Soundtracks ist ja, dass man dann per Steuerkreuz zwischen den Tracks hin- und herwechseln kann, ohne dass man extra ins Schnellstartmenü bei der PS4 muss, um dort dann die Taste fürs nächstes/vorheriges Lied, Pause oder Fortsetzen drücken zu müssen. Das geht ja auch (musste es so machen bei den ersten beiden Anläufen, da nicht ganz klar welche, wie und über welches Gerät Spotify jetzt gestartet werden soll), aber ist dann halt doch etwas blöde, wenn man mitten im Rennen merkt, dass das aktuelle Lied doch gerade nicht passt. Bei den alten Burnout, den diversen Need for Speed oder einem Forza Horizon ist es dann halt ein Druck auf das Steuerkreuz oder eine andere Taste. Bei Dangerous Driving mit externer Playlist ist es dann Rennen pausieren, Home-Button drücken, Taste für nächstes Lied. Im Singleplayer sicherlich noch machbar, aber wenn man den Online-Multiplayer spielen wollen würde, wäre das doch eher suboptimal. :wink:
Hast du absolut recht.
Ich finde die Lösung ja auch nicht gut und dachte anfangs auch, man müsse komplett ohne Soundtrack auskommen.
Hab auch kein Spotify.
Das Spiel hat auch sicher seine Schwächen.
Aber was der ein oder andere hier oder auch in anderen Foren bemängelt, sind Dinge, die man von einem 60 EUR Spiel erwartet.
Wir reden halt hier von einem Low Budget Spiel, welches innerhalb weniger Monate von 7 Leuten gemacht wurde - und das mit nur einem Bruchteil des Budgets aus eigener Tasche.
Das von EA nochmal ein Burnout kommt, wage ich stark zu bezweifeln, also hat man die Wahl.
Entweder kein Burnout oder dort zugreifen, wo die Burnout DNA ganz...
Scorplian schrieb am
magandi hat geschrieben: ?11.04.2019 14:10 diese gen gibt es ja nur beschissene arcade racer.
Multiplat
GRIP
Redout
Trackmania Turbo
Wreckfest
Crash Team Racing Nitro Fueled (kommt noch)
Team Sonic Racing (kommt noch)
PS4
Driveclub
Wipeout Omega Collection
XBO
Forza Horizon 3
Forza Horizon 4
Switch
Mario Kart 8 Deluxe
Fast RMX
Ich bin zwar auch der Meinung, dass Arcade-Racer diese Gen viel zu dünn gesäht sind. Aber "nur beschissene arcade racer" ist doch ziemlich übertrieben :ugly:
johndoe1887640 schrieb am
Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, warum die Wertung bei 4P das Maß aller Dinge ist...?
Ok, die Wertungen sind jetzt alle nicht in einem RDR oder GoW Bereich, aber ich hab auch viele gesehen, die gut waren.
Die meisten betonen auch immer wieder, dass man das Spiel unterstützen sollte, wenn man mehr von Burnout möchte, denn man merkt klar, dass das Ziel ist zu checken, ob Burnout noch angenommen wird und bei einem Erfolg kann man mit mehr finanziellen Mitteln den nächsten Schritt gehen. Aber klar, kann man auch schon im Keim ersticken.
Is halt nicht so toll wie ein EA NfS mit Mikrotransaktionen, die die Spieler ja heutzutage erwarten.
Keine Ahnung, was die Leute bei dem Preis erwarten.
Eine große, erkundbare Open World im Stile eines Forza mit lizensiertem Soundtrack, welches für viel mehr Geld verkauft und produziert wird?
Oder Dinge wie in Burnout 2 oder 3, an dem 100 Leute gearbeitet haben?
Ich meine, dieses Spiel wurde von 7 Leuten seit August letzten Jahres gebaut und es wurde von denen selbst finanziert.
Allesamt hatten sie mit den Burnout Spielen zutun.
Woher ich diese Dinge weiß? Ich hab mich bei denen angemeldet und krieg dadurch Infos zum Studio und Spiel.
Ich für meinen Teil hab es sofort gekauft und freu mich drauf.
Es dürfte das letzte richtig burnout-nahe Spiel sein, was wir kriegen werden, wenn sich das hier nicht lohnt.
Wenn ich nicht mit ner privaten Krise zu kämpfen hätte, wäre ich längst damit beschäftigt, Leute zu "takedownen".
Aber muss natürlich jeder selbst wissen.
Zum Thema Soundtrack: mehrfach wurde von Spielern im Internet darauf hingewiesen, dass man auch über die Konsole beim Zocken einfach seine Playlist - nicht von Spotify - dazu laufen lassen kann. Hab es noch nicht probiert, aber sollte es gehen, wäre es nichts anderes.
Kant ist tot! schrieb am
Soundtrack nur mit Spotify? :roll:
Wahnsinn... Hoffentlich machen das jetzt nicht andere Studios nach.
muecke-the-lietz schrieb am
Das mit dem Spotify Premium Account ist eine Frechheit, die sich durch nichts rechtfertigen lässt. Wo kommen wir denn da hin? Zumal ich auch Bezahldienste nutze, aber eben NICHT Spotify, sondern die Konkurrenz. Und da werde ich nicht der einzige sein. Und diese Nutzer schauen dann in die Röhre.
58% sind viel zu viel für so eine Unverschämtheit.
schrieb am