Zusammen stark?
Diese Unterschiede findet ihr in den Koop-Modi, verborgen unter dem Punkt „Rollenauswahl“: Ein Sanitäter kann schneller wiederbeleben, ein Sprengkommandeur bringt einen Thermitwerfer mit, Aufklärer haben eine Drohne dabei und Sturmsoldaten laden fixer nach. Mit diesen Archetypen plus eurer Standardklasse (und somit auch der im Mehrspieler-Modus aufgemotzten Waffe) stürzt ihr euch in drei Koop-Modi: „Überleben“ und „Klassische Spezialeinheit“ erinnern an den Horde-Modus der
Gears of War-Serie. Immer stärkere werdende Feindwellen stürmen heran, man kämpft ums nackte Überleben, kauft Luftschläge, Medipacks oder Waffen und hilft sich gegenseitig auf die Beine. Hinter „Öffentliches Spiel“ hingegen verbirgt sich ein ganz anderes Kaliber: Begleitet von überflüssigen Briefingsequenzen warten hier vier ausufernde Koop-Operationen auf vier Spieler. Das Problem dabei: Die Missionen sind nicht nur sehr lang und knifflig, sondern nerven auch mit schier unendlich spawnenden Feinden. Kurz vor dem Ende eines solchen Einsatzes hat jeder der vier Spieler schon mal 150 Kills auf der Habenseite! Ihr könnt zwar per Fallschirm wieder einsteigen, trotzdem erfordert das Beschützen eines Fahrzeugs oder das Hacken mehrerer Terminals, während derart viele Gegner anmarschieren, nicht nur gute Ballerskills, sondern auch ein eingespieltes Team. Das konnte ich bei meinen vielen Testversuchen fast nie finden.
Technik & Co.
Die vier großen Koop-Opterationen verlangen in puncto Gegneraufkommen und Länge auch versierten Koop-Spielern einiges ab - hier müssen wir ein Havoc-Fahrzeug eskortieren.
Wer gerne mit Online-Freunden in die Schlacht zieht, freut sich über die Crossplay-Option in allen Mehrspieler- und Koop-Varianten (gesucht wird dann über den Activision-Account-Name), zudem zeigt das Spiel nicht nur die Plattform (PS4, Xbox One, PC) an, sondern auch, ob eure Mitspieler mit Pad oder Maus und Tastatur zocken. Letztere Eingabegeräte funktionieren übrigens auch an beiden Konsolen, ich hatte beim Test keine Probleme damit, auch mit Maus und Tastatur an der PS4 Pro loszulegen. Für den Modus „Bodenkrieg“ muss die Crossplay-Option aktiviert sein, in den anderen Varianten könnt ihr einstellen, ob ihr nur innerhalb der eigenen Hardware-Familie spielen wollt. Auf PS4 gestalteten sich Spielersuche und Performance während aller Mehrspieler-Matches stets fehlerfrei, in den Koop-Modi gibt es allerdings schon mal einen Spawn ins Nichts, spät ladende Texturen oder Match-Abbrüche. Wer in 4K spielt, erlebt auf der Xbox One X ein bisschen Tearing, die Action läuft - wohl wegen der höheren nativen Auflösung - nicht ganz so rund wie auf PS4 Pro; mit der Beschränkung auf 1080p auf Xbox One X sind diese Problemchen aber behoben. Die Dolby-Atmos-Unterstützung der Xbox empfanden wir beim Test als stark, ein großer Abstand zur auch auf PS4 sehr druckvollen, super abgemischten Soundkulisse war aber nicht auszumachen.
Lichteinstrahlung, Bodentexturen, Waffenmodelle - sogar im Mehrspieler-Modus (hier eine Koop-Karte) sieht das Spiel richtig stark aus.
Grafisch macht die Serie mit Call of Duty: Modern Warfare einen stattlichen Schritt nach vorn: Die Lichteffekte sind großartig, das kommt natürlich bei den vielen dunklen Stellen oder Missionen mit Nachtsichtgerät zum Tragen. Gleichzeitig überzeugen Charaktermodelle, Boden- und Wandtexturen sowie die sehr akribisch designten Waffen. Zudem läuft der Titel auf beiden Konsolen unterm Strich klasse.
Die PC-Version ist an Blizzards Battle.net gebunden - wie schon
Call of Duty: Black Ops 4; neben einem Battle.net-Account ist auch ein Activision-Konto zwingend erforderlich. Selbst die Einzelspieler-Kampagne benötigt eine dauerhafte Online-Verbindung. Die grundlegenden Einstellungsoptionen des Shooters sind vorbildlich: Widescreen- und Ultrawidescreen-Monitore sowie HDR werden unterstützt. Es gibt drei unterschiedliche Limits für die Bildwiederholrate (Spiel, Menü, außerhalb des Fokus), Anpassungsmöglichkeiten für das horizontale und das vertikale Sichtfeld, Optionen für Farbenblinde und überraschend gut erklärte bzw. visualisierte Grafikoptionen rund um Texturqualität, Shadowmaps, Kantenglättung, Umgebungsverdeckung & Co. Tiefenschärfe, Bewegungsunschärfe und Bildrauschen lassen sich anpassen und auf Wunsch ausschalten. Nervig ist die minutenlange Shader-Optimierung, die beim ersten Spielstart und immer dann durchgeführt wird, sobald ein neuer Grafikkarten-Treiber installiert wird