Test: Surviving Mars: Green Planet (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Surviving Mars: Green Planet (Taktik & Strategie) von Paradox Interactive
Aus Rot wird Grün
Entwickler:
Release:
16.05.2019
16.05.2019
16.05.2019
Erhältlich: Digital
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In Surviving Mars errichtete man eine autarke Kolonie auf dem Roten Planeten und kämpfte mit zickigen Drohnen, fiesen Wetterbedingungen und fehlenden Ressourcen. In der Erweiterung Green Planet darf man nun Terraforming betreiben, wodurch das Aufbauspiel eine nennenswerte Endgame-Ebene bekommt. Wir haben unseren "Grünen Daumen" auf dem Mars ausprobiert ...

Green Planet: Aus Rot wird Grün

In Green Planet, der zweiten (großen) Erweiterung für Surviving Mars, steht das Terraforming im Mittelpunkt. Der DLC fügt dem Aufbauspiel eine Meta-Ebene hinzu, die fast losgelöst vom bisherigen Hauptspiel existiert -  abgesehen davon, dass man für die Terraforming-Gebäude natürlich Ressourcen benötigt und sie instand halten muss.

Zumindest gibt es in Green Planet ein konkreteres Ziel als im Hauptspiel, in dem man besonders viele Kolonisten oder ein großes Projekt abschließen musste, bevor der Übergang in den Endlosmodus erfolgte. Es wird also von Anfang an auf ein großes Ziel hingearbeitet. Die Formulierung "von Anfang an" ist ernst zu nehmen, denn das Terraforming des Roten Planeten funktioniert nur mit neu gestarteten Partien und nicht mit alten Speicherständen. Zudem kommt das Terraforming nur sehr, sehr langsam in Gang, wobei es im Vergleich zu "realem Terraforming" natürlich viel zu schnell geht …

Der nötige Treibhauseffekt

Neben einer neuen Forschungsrubrik, in der es wenig überraschend Terraforming-Technologien gibt, muss man sich zur Mars-Begrünung um vier neue Parameter kümmern, die unterhalb der Ressourcenanzeige angezeigt werden: Atmosphäre, Temperatur, Wasser und Vegetation. Diese vier gilt es zu beeinflussen, um den Terraforming-Prozess in die Wege zu leiten. Meistens sind hierfür neue Gebäude erforderlich.
Terraforming ist ein langwieriger Prozess. Erste grüne Flächen mit Flechten deuten die Begrünung schon an.
Terraforming ist ein langwieriger Prozess. Erste grüne Flächen mit Flechten deuten die Begrünung schon an.
Eine Atmosphäre erzeugt man mithilfe von Karbonat-Prozessoren, wobei man mit Magnetschilden dafür sorgen muss, dass die Atmosphäre nicht gleich wieder entweicht. Die Temperatur erhöht man durch Kernwärme-Konvektoren und Treibhausgasfabriken. Für Wasser legt man Seen an und leitet dann dort Wasser hinein - und wenn es etwas mehr sein soll, können Eisasteroiden auf die Oberfläche gezogen werden, was aber auch mit einem Marsbeben enden könnte. Aufforstungsfabriken sorgen mit der neuen Ressource Saatgut für die Begrünung der Oberfläche mit unterschiedlichen Pflanzen (Flechten, Büsche, Bäume). Die neuen Gebäude verbrauchen wie gewohnt Ressourcen für den Betrieb und die Instandhaltung - und weil die Anforderungen an die Kolonie recht hoch sind, beginnt das Terraforming erst im fortgeschrittenen Partieverlauf.

Um den lange dauernden Terraforming-Prozess zu beschleunigen, können einige Spezialprojekte in Angriff genommen werden, wie das eben erwähnte Einfangen von Eisasteroiden. Für mehr Wasser könnte man zum Beispiel das Eis an den Polkappen schmelzen. Oder man schießt einen gigantischen Spiegel in den Orbit, um die Temperator schneller zu erhöhen. Diese Projekte könnten aber Konsequenzen in Form von Naturkatastrophen nach sich ziehen. Apropos Einfluss des Terraformings: Je weiter die Umwandlung vor sich geht, umso stärker verändert sich die Effizienz von anderen Gebäuden. Während der MOXIE mehr Sauerstoff generiert, wird durch Solarpanele weniger Strom erzeugt. Die Häufigkeit von Staubstürmen und Meteorschauern ändert sich ebenso und nimmt ab. Mit etwas Pech kann es hingegen zu saurem Regen kommen.

Ein Eisasteroid wurde eingefangen und hat das Terraforming beschleunigt ... und ein Marsbeben verursacht, das mehrere Gebäude beschädigt hat.
Ein Eisasteroid wurde eingefangen und hat das Terraforming beschleunigt ... und ein Marsbeben verursacht, das mehrere Gebäude beschädigt hat.
Die Neuerungen fügen sich gut und harmonisch in das Gesamtbild von Surviving Mars ein, bleiben aber seltsam losgelöst und eigenständig. Bis auf das Saatgut gibt es keine neuen Ressourcen und keine zusätzlichen Rohstoffe oder Produktionsketten vertiefen die Marsbesiedlung. Die Anno-Reihe bietet in diesem Zusammenhang wesentlich mehr Tiefgang und deutlich geschickter miteiander verknüpfte Spielsysteme. Hier verweilt Surviving Mars eher an der Oberfläche.

Immer noch doofe Drohnen

Ist der Terraforming-Prozess abgeschlossen, können die Kuppeln geöffnet werden und die Kolonisten können über die Marsoberfläche laufen, wobei es so aussieht, als würden sich die Bewohner nicht allzu weit von ihren ehemaligen Kuppeln entfernen. Aber zumindest sterben sie nicht mehr, wenn sie sich auf der Oberfläche verlaufen. Der Mars verliert mit der Erweiterung an Bedrohungspotenzial, wobei eine der größten Bedrohungen für das Überleben der Kolonie auf dem Mars noch immer die computergesteuerten Drohnen sind, die sich oftmals doof und überfordert beim Transport von Produkten anstellen.
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Kommentare

BourbonKidD schrieb am
sry, aber es ist absolut lächerlich, dass man die Tiere nicht in diesen DLC gepackt hat.
code5 schrieb am
Abwarten bis das Schwarz auch Grün wird xD
Heinz-Fiction schrieb am
Was ich am Test vermisse ist, wofür man überhaupt Terraformt. Möglicherweise habe ich es überlesen, aber der einzige Punkt, der das Thema aufgreift ist, dass Kolonisten nicht mehr unter freiem Himmel sterben. Und sonst?
schrieb am

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