Minimalistischer Rahmen
Kleine Symbole und Punktzahlen geben direkt Auskunft darüber, wie erfolgreich ein Schuss war. Davon abgesehen bleibt Musikspielneuling Cloudhead Games (
The Gallery) beim Drumherum aber viel minimalistischer als etwa Veteran Harmonix. Das mechanisch ähnliche Audica hat mehr als drei mal so viele Songs in der Vollversion (sogar mit Stars wie Zedd, David Guetta oder Deadmau5), bietet zusätzliche Gruppen- und Kampagnen-Modi, ausführlichere Tutorials, genauere Statistiken und vor allem deutlich komplexere Bewegungen. Dort muss man schließlich auch mal zwei unterschiedlich eingefärbte Ziele gleichzeitig treffen, den Trigger gedrückt halten oder die Arme in einem Herzbogen durch die Luft führen. Solche Finessen fehlen hier leider. Trotzdem macht mir Pistol Whip deutlich mehr Spaß – ganz einfach, weil im aufwändigeren Action-Szenario ein besserer Flow aufkommt als wenn man die ganze Zeit vorm gleichen simplen Hintergrund steht. In Pistol Whip kommt viel mehr musikalische Railshooter-Stimmung auf, die angenehm an Klassiker wie
Rez oder Cloudheads Vorbild
Virtua Cop erinnert.
Ein wenig aufpeppen lässt sich die Action mit wenigen Waffen-Personalisierungen (z.B. Farben, Muster, Schalldämpfer-Sound) sowie einer Hand voll Modifikatoren, so dass man plötzlich zweihändig statt mit nur einer Pistole um sich ballert. Oder man erhöht den Schwierigkeitsgrad - z.B. mit weniger Leben, die normalerweise mit Treffern aufgeladen werden. Schade, dass die Höhe der aktuellen Kombo nur zum Schluss angezeigt wird (soll bald gepatcht werden) – und dass es keine einzelnen Bestenlisten für die Modifikatoren gibt. Stattdessen kommt z.B. beim „Dual-Wield“ mit zwei Pistolen ein Multiplikator zum Einsatz, so dass man nur 75% der Punkte einstreicht. Einige kleine technische Macken sollen laut Entwickler mit dem Start-Patch ausgebessert werden: In seltenen Fällen haben bei uns die Menüs herumgesponnen oder das Spiel stürzte komplett ab.
System-Unterschiede
Klassiker Superhot VR dient ebenfalls als Inspirationsquelle: Wie dort ertönt auch hier bei Treffern ein Klirren.
Auf der Rift S und der Valve Index habe ich keine entscheidenden Unterschiede festgestellt. Wichtig war nur, dass das Spiel auf der SSD installiert war, damit es nicht manchmal zu Mikro-Rucklern kam. Schön, dass sich einige Details wie die exakte Ausrichtung des Spielfelds oder der Controller feintunen lassen. Vor allem wenn man gerade von der Rift S zur Index umgestiegen ist, zielt man mit deren Controllern doch ein wenig anders. Ein Equalizer hilft zudem dabei, mehr Bass aus den schwebenden Index-Hörern oder den blechernen „Schlitzen“ der Rift S herauszuholen. Am besten klingt es bei diesem Genre natürlich mit eigenen hochwertigen Kopfhörern. Die Umsetzung für Oculus Quest wirkt angesichts der nicht all zu anspruchsvollen Grafik etwas schwach. Hier bleibt es zwar ebenfalls ordentlich spielbar – die Darstellung mit gröberen Pixeln und eine spürbar niedrigere Framerate strapazieren aber schneller die Augen. Schaut ihr mal komplett zur Seite, seht ihr besonders deutlich, mit wie wenigen Bildern pro Sekunde die Kulissen "vorbeiruckeln". Die PC-Fassung unterstützt übrigens auch die alte Vive und WMR-Headsets. Die Umsetzung für PlayStation VR soll später folgen.