Der Clou: Bei bestimmten Respekt-Werten werden Privilegien freigeschaltet. Anfangs könnt ihr euch als Zuschauer bei den Rennen anderer Clubs herum drücken, dann könnt ihr selber mitfahren und sogar die anderen Auto-Fanatiker zu einem Duell um ihren Schlitten fordern. Aber hier ist ebenfalls Vorsicht angesagt: Verliert ihr, ist euer hoch gezüchteter PS-Protz für immer verloren und der Respekt geht in den Keller.
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Im Tuning-Shop könnt ihr euren Wagen mit lizenzierten Teilen aufmotzen und die Performance steigern. |
Allerdings haben die Entwickler trotz allen Risikos auch dafür gesorgt, dass monetäre Sackgassen so gut wie gar nicht vorkommen. Wenn ihr knapp bei Kasse seid, könnt ihr entweder bei "Zuschauer-Rennen" auf andere Fahrer wetten, ein Auto aus eurem Fuhrpark verkaufen oder an einem freien Tag im Kalender ein eigenes Rennen durchführen.
So werden die Gebiete, in denen ihr euch auf dem Asphalt beweisen könnt, nach und nach immer zahlreicher und der Autohändler hat immer mehr Karossen zur Auswahl (neu und gebraucht). Vor allem der erste Punkt ist auch bitter nötig, denn in punkto Streckenvielfalt ist Juiced nur noch gerade mal so auf dem Podiumstreppchen zu finden. Viel zu schnell hat man die Kurse eines Stadtteils gesehen und auch das gespiegelte Fahren ist keine ausreichende Hilfe, um die Strecken aufzustocken. Doch nimmt man alle Gebiete zusammen, kommt man auf eine ansprechende Auswahl, so dass sich der anfängliche Frust schnell relativiert.
Deine Crew, deine Regeln
Im Laufe des Spieles bieten sich euch andere Fahrer über Mobil-Telefon an, die ihr in eure Crew aufnehmen könnt. Und damit bekommt Juiced einen ganz neuen Motivationsschub: Da jeder Fahrer seine eigenen Statistikwerte hat und diese durch Fahrpraxis gefördert werden, ist bei den Rennen eine leichte strategische Planung angesagt. Gehe ich selber an den Start oder lass ich einen meiner Schergen fahren? Wenn ich alle Rennen egoistisch für mich beanspruche, stehe ich spätestens dann blöd da, wenn in Zweierteams gefahren wird und mein Co-Fahrer in etwa so verkehrssicher ist wie Stevie Wonder…
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Heiße Verfolgungsjagden sind dank der guten, auch Fehler machenden KI garantiert. |
Andererseits seid ihr zum Zuschauen verdammt, wenn ihr ihn (oder sie) fahren lasst und von seinen (oder ihren) Fähigkeiten abhängig seid. Ihr könnt zwar eine gewisse Marschroute in drei Stufen vorgeben, doch letztlich hängt alles von der KI ab. Diese reagiert aber im Normalfall richtig gut, so dass auch diese "Zuschauer"-Wettbewerbe sehr schnell sowohl an Spannung gewinnen als auch das Konto auffrischen.
Die verschiedenen Wettbewerbe (Rundkurs, Von-A-Nach-B, Sprint (entspricht dem Drag aus NfSU2) und Angeben) sind in einem übersichtlichen Kalender aufgeführt und zusätzlich nur für eine der acht PS-abhängigen Fahrzeugklassen zugelassen. Dabei enttäuscht eigentlich nur der Angeber-Wettbewerb, bei dem ihr innerhalb eines Zeitlimits so spektakuläre Fahrmanöver wie möglich auf den Asphalt zaubern müsst. Die ersten zwei, drei Wettbewerbe hat man zwar tierischen Spaß an 360s, Bootleg-Turns und anderen Kunststücken, die sich aus den Boliden herauskitzeln lassen, doch danach geht die Motivation im Show Off-Bereich deutlich zurück.
Wenn ihr alle Möglichkeiten zur Respekt- und Geldvermehrung nutzen wollt, heißt es, einen Fuhrpark aufzubauen, der für alle Rennklassen geeignet ist. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, der durch das eine oder andere im Duell verlorene Auto schmerzhaft mit Stolpersteinen versehen wird. Andererseits gibt es kaum eine größere Genugtuung, als einem Rivalen in der Karriere den Schlitten abzunehmen und ihn umgehend zu verscherbeln, um das letzte Quentchen Kleingeld für eine neue Sportkarosse im Sparschwein zu haben.