Brettspiel-Test: Villagers (Kartentaktik & Aufbau)

von Jörg Luibl



Villagers (Brettspiel) von Kosmos
Ein Dorf der Spezialisten
Entwickler:
Publisher: Kosmos
Release:
01.02.2019
Spielinfo Bilder  
Lust auf Kartentaktik und den Aufbau eines mittelalterlichen Dorfes? Dann könnte Villagers interessant sein, das dieses Jahr über Kickstarter finanziert wurde. Und das mit großem Erfolg: Über 14.000 Brettspielfans sorgten immerhin für über 480.000 Britische Pfund. Was Sinister Fish Games daraus für zwei bis vier Spieler gemacht haben, verraten wir im Test.

Kunterbunte Kartentaktik

Moment mal, war das Mittelalter nicht finster? War da nicht alles, braun, grau und düster? Villagers pfeift auf das Klischee und präsentiert sich wie ein frischer Obstkorb auf weißer Tischdecke: Das Artdesign von Haakon Gaarder ist hell, klar und voller bunter Farben, so dass das Ganze nach ein paar Runden eher wie eine moderne als historische Kulisse anmutet. Aber diesem reinen Kartentaktikspiel steht diese Illustration hervorragend, zumal auch die Figurenzeichnungen sehr ansehnlich sind.

Noch wichtiger ist allerdings der coole Spielfluss samt seiner schönen Kombos: Denn hier legt man irgendwann flott seine Karten an, um seine Handwerker in mehreren Stufen immer weiter zu spezialisieren. Man baut also kein Dorf aus Gebäuden auf, sondern aus Berufen wie Strohdachdecker, Geflügelhändlerin & Co. Und wer diese am besten kombiniert, platziert und entwickelt, bekommt dafür am Ende die meisten Siegpunkte. Wer also gerne sammelt und aufbaut, wird hier seinen Spaß haben. Wie funktioniert das Spiel? In zwei Phasen reihum, bis zweimal auf einem Markttag abgerechnet wird.

Die Gründung des Dorfes

Villagers ist komplett auf Deutsch bei Kosmos erschienen. Es kostet knapp 20 Euro und ist für 2 - 4 Spieler ausgelegt.
Villagers ist komplett auf Deutsch bei Kosmos erschienen. Es kostet knapp 20 Euro und ist für 2 - 4 Spieler ausgelegt.
Zu Beginn hat jeder der bis zu vier Mitspieler acht Goldmüzen sowie eine Gründerkarte ausliegen, die den Kern des Dorfes bildet. Außerdem hat man fünf Karten auf der Hand, so dass die anderen Spieler nur die Rohstoffe wie Erz, Leder oder Heu auf der Rückseite sehen, aber nicht den damit verknüpften Beruf. Dieses Verdeckte sowie das Erkennen gehört zum Spielprinzip, denn auch in der Auslage liegt eine Reihe an Figuren offen und dahinter einige verdeckte Kartenstapel, die nur die Rohstoffe anzeigen.

Das bedeutet: Wenn ich einen Tischler oder Ähnliches brauche, den ich nicht auf der Hand habe und der nicht offen ausliegt, könnte ich mein Glück im verdeckten Stapel Holz versuchen. Da das Spiel auch einen klares Farbschema wie Grün (Holz), Schwarz (Erz), Lila (Heu), Rosa (Wein) etc. für alle Berufszweige und Sonderfunktionen besitzt, findet man auf einen Blick schnell das Richtige. Nachdem sich alle in der "Draftphase" abwechselnd zwei oder mehr Karten genommen haben, wird in der "Bauphase" ausgelegt.


Kommentare

blackstr schrieb am
Ich kann jedem auch das Spiel Tiny Towns empfehlen. Geht thematisch in eine ähnliche Richtung und wird derzeit von vielen Kritikern gefeiert.
Raskir schrieb am
Auch hier, danke für den Test. Habe ein bisschen reingelesen, hört sich gut an. Die Tage lese ich es zu ende, kurzweilige Spiele sind auch manchmal ein Segen. Hört sich für mich aber nach Solitaire meets Dominion an. Mein ich positiv :D
schrieb am