Und alle stehen links
Und sowohl auf Xbox One als auch ihrer X-Variante läuft die Neuauflage auch weitgehend einwandfrei – was die Grafik angeht jedenfalls. Es ist zwar schade, dass sie selbst auf aktuellen Konsolen noch mit 30 Bildern pro Sekunde läuft, allerdings tut sie das auf Xbox One trotz eines kleinen gelegentlichen Stotterns halbwegs beständig. Man muss dort „nur“ mit einer gelegentlich falschen Zuordnung von Geräuschen und Stimmen klarkommen. In in Zwischensequenzen liegen sämtliche Stimmen etwa auf dem linken Kanal, was gerade dem filmischen Erlebnis freilich in die Quere kommt.
Diesen Fehler konnten wir auf beiden Konsolen feststellen, zumal das nicht die einzigen Ärgernisse sind. Es gibt auch Störungen in Missionen, die bei uns zwar nicht das Weiterkommen verhindert, aber z.B. dafür gesorgt haben, dass ein Gegner, den man eigentlich lange weich prügeln muss, schon nach dem ersten leichten Schlag endgültig zu Boden geht. Abgesehen davon wird man bei jedem einzelnen Programmstart gefragt, ob man sein Konto mit 2K Games verbinden möchte. Nein, möchte ich nicht und mir fehlt die Möglichkeit mit „bitte fragt nie wieder!“ zu antworten.
Spaßbremse #1: die Bildrate
Habe ich das Programm damit verärgert? Auf jeden Fall bekomme ich den Hinweis, mein Konto sei nicht mit 2K verknüpft, dauerhaft im PS4-Spiel angezeigt. Genauso gut kann es übrigens, dass die Einblendung es werde gerade gespeichert an derselben Stelle einfach nicht verschwindet. Überhaupt ist die PS4-Fassung die schlechteste der drei, denn deren Bildrate ist stellenweise geradezu miserabel. Das beständige kurze Stottern ist jedenfalls mehr als ein kleiner Wermutstropfen; wirklich genießen kann ich das Remaster in diesem Zustand nicht. weshalb wir hier auch die schlechteste Wertung vergeben. In Anbetracht der generell niedrigen Bildrate sowie unserer der Probleme auf PS4 Pro wundert es mich außerdem nicht, dass das Bild der Konsolenversion recht verwaschen wirkt, also vermutlich in einer relativ niedrigen Auflösung berechnet wird. Das alleine hätte das Erlebnis aber nicht dermaßen drastisch verschlechtert.
Die wirkliche Definitive Edition?
Schade, dass das Spielen auf PS4 Pro dank häufigen Stotterns kaum Spaß macht.
Ist der PC also die Rettung, weil Empire City dort bei entsprechender Hardware mit ganzen 60 oder mehr Sekundenbildern „flimmert“? Im Grunde schon, doch auch da hat es eine Weile gedauert, bis Mafia 2 endlich problemlos lief. Schließlich hat selbst eine GTX 980 – wenn auch nicht der letzte Schrei – mächtig zu beißen an diesem grundsätzlich zehn Jahre alten Spiel. In einer Auflösung von 1080p muss ich sogar die PhysX-Funktionen deaktivieren, damit die Bildrate wenigstens zum größten Teil gehalten wird. Und dieses Deaktivieren funktioniert wiederum nur, indem man die allgemeinen Grafikeinstellungen auf Niedrig setzt und das Programm neu startet. Weder im Spiel selbst noch im Launcher gibt es, warum auch immer, eine separate Option für die Physikeffekte. Noch besser: Man kann im Launcher Einstellungen vorgeben und sich darüber freuen, wie sie vom Spiel anschließend ignoriert werden, sodass man sie noch einmal vornehmen muss.
Läuft die Definitive Edition dann endlich, wundert man sich hingegen auch unter Windows über merkwürdige Fehler wie seltsam zitternden Dampf auf Abwasserdeckeln oder so spät auftauchende Objekte, dass man schon mal in ein parkendes Auto rast, weil es viel zu spät erst auftaucht. Mindestens auf PC hätte es in der Neuauflage doch die Option geben müssen, die Reichweite sichtbarer Objekte zu erhöhen! Stattdessen wurde auch in dieser Hinsicht nichts gegenüber dem Original verändert. Das schadet vielleicht nicht, trotzdem muss noch einiges passieren, damit diese Neuauflage zumindest dem Anspruch gerecht wird, ihrem Original gleichzukommen.
Und es bleibt die Frage, ob das für August angekündigte, aufwändige
Remake des ersten Mafia mit derselben „Sorgfalt“ veröffentlicht wird oder man sich ernste Sorgen darum machen muss, in welcher Form der große Klassiker seinen zweiten Frühling erleben soll...