Test: Star Wars: Tales from the Galaxy's Edge (Adventure)

von Jan Wöbbeking



Star Wars: Tales from the Galaxy's Edge: Ein intergalaktisches VR-Erlebnis?
Ein intergalaktisches VR-Erlebnis?
Entwickler:
Publisher: Oculus Studios
Release:
2020
2020
kein Termin
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos
Vader Immortal brachte 2019 ein kurzes, aber cineastisches Episoden-Erlebnis für VR-Neulinge. Der Nachfolger Star Wars: Tales from the Galaxy's Edge für Meta Quest bot 2020 auch spielerisch mehr Fleisch. Das gilt vor allem für die abwechslungsreiche Erweiterung „Last Call“, die in der PSVR2-Umsetzung gleich mitgeliefert wird. Wir testen, ob sich das Gesamtpaket als Starttitel lohnt und wie stark Entwickler ILMxLAB die PSVR2-Umsetzung grafisch aufgepeppt hat.

Sympathische Randerscheinungen


In dem Star Wars-Spiel für VR verschlägt es Fans und VR-Abenteurer nach Batuu, nachdem Piraten das Raumschiff vom Himmel geholt haben. Der Absturz auf dem abgelegenen Planeten erweist sich für den Protagonisten und Droiden-Techniker als Glücksfall: Zwischen Shooter-Leveln und Lichtschwert-Übungen warten zahlreiche Begegnungen mit äußerst sympathischen Charakteren. Dazu gehören nicht nur alte Bekannte wie C3PO und R2D2, die ich aus den Klauen wilder Kreaturen und guavianischer Todesbringer befreien muss. Auch der sechsäugige Seezelslak entpuppt sich als freundlicher und sehr gesprächiger Zeitgenosse. Seine Kurzgeschichten und die gelungene englische Vertonung tragen viel zum cineastischen Flair bei. Später erwarten mich in seiner Kantine auch die Erweiterungsmissionen aus „Last Call“, die sich nahtlos in die Story einfügen.

Die Piraten holen mich vom Himmel, ich sie von der Klippe.
Die Piraten holen mich vom Himmel, ich sie von der Klippe.
Die Effektspezialisten von ILMxLAB haben diesmal noch mehr Liebe zum Detail bewiesen als bei Vader Immortal. Das gilt insbesondere für die neue Umsetzung für Playstation VR 2. Vor allem die Hauptschauplätze wie die Werkstatt des Händlers Mubo wirken noch lebendiger: Nicht nur er unterbricht seine Animationen immer wieder für liebevolle kleine Faxen. Allein schon beim Anflug auf Batuu lässt die fein schimmernde Beleuchtung meine Handschuh-Details viel plastischer erscheinen. Das Metall am Steuerpult und im Maschinenraum glänzt hier so viel schöner, dass ich fast das Gefühl habe, einen Shooter im Stile des modernen Doom vor mir zu haben. Die Auflösung der Texturen spielt ohnehin in einer ganz anderen Liga – und das, obwohl schon das Vorbild zu den schönsten Quest-2-Spielen überhaupt zählt! Das Dynamic Foveated Rendering per Eye-Tracking dürfte dabei geholfen haben, die Verbesserungen mit blitzsauberer Performance umzusetzen. (Link zum PSVR2-Test) Hier gibt es keine kleinen Ruckler wie in Horizon Call of the Mountain, das als Exklusivtitel freilich noch viel beeindruckender aussieht. Die Shooter-Levels des Star-Wars-Abenteuers können grafisch nicht ganz mit den urigen Innenräumen mithalten, vermitteln aber ebenfalls ein stimmungsvolles Bild der grasgrünen Bergwelt oder der rätselhaften Tempel.

Stumpf oder cineastisch?


Kumpeltyp Seezelslak hat die besten spielbaren Geschichten parat. Ein Großteil der Bilder sind übrigens von der PR, da PSVR2-Screenhots aufgrund des Dynamic Foveated Renderings sehr unscharf aussehen.
Kumpeltyp Seezelslak hat die besten spielbaren Geschichten parat. Ein Großteil der Bilder sind übrigens von der PR, da PSVR2-Screenhots aufgrund des Dynamic Foveated Renderings sehr unscharf aussehen.
In der Kampagne ballere ich mich durch Horden einheimischer Gangster und angriffslustiger Wildtiere, darunter auch Säure spuckende Fledermäuse. Die Schusswechsel mit diversen Fernkampf-Blastern oder Schrotflinten können spielerisch nur bedingt überzeugen. Deren Bedienung geht zwar per Bewegungssteuerung gut von der Hand, aber die KI erweist sich als nicht besonders clever und agiert oft zu passiv. Mein Tipp: Stellt den jederzeit änderbaren Schwierigkeitsgrad auf eine der beiden höchsten Stufen. Dann setzen euch die Feinde immerhin durch ihre Überzahl unter Druck und erfordern vorsichtiges Vorrücken.

Für Spaß und Ablenkung sorgen auch meine schießenden bzw. explosiven Drohnen. Diese gibt es vor den Missionen oder in Mubos Werkstatt. Dort kann ich mir gegen Ressourcen diverse Upgrades gönnen. Neben Feinheiten wie weniger Rückstoß verbessere ich so auch das Jetpack. Mit seiner Hilfe schnelle ich auf praktische Weise aus der Deckung und wieder zurück. Das Missionsdesign ist zwar bei weitem nicht so ausgefeilt wie in einem großen VR-Shooter wie Half-Life: Alyx. Trotzdem hatte ich mehr Spaß als in Shooter-Gurken wie Hubris mit seinen Bugs mit seiner umständlichen Handhabung.

Mängel bei Rätseln und Bossen


Die nahtlos integrierte Erweiterung bietet noch mehr Shooter-Ausflüge, in die auch die erste Ordnung verwickelt ist. Der faszinierend schneckenähnliche Dok Ondar schickt mich auf eine Höhlensuche nach einem alten Artefakt. Dort erwarten mich neue Droiden und Waffen mit mehr Durchschlagskraft. Weniger gelungen sind die leicht zu durchschauenden Schiebepuzzles, die mich an Versorgungskisten oder Kultstätten erwarten. Zumindest optisch kommt hier ein wenig Uncharted-Flair auf. Schade auch, dass es so wenige knackige Bosskämpfe gibt. Immerhin zwingt mich eine Gegnerin im fetten Mech-Anzug kurzzeitig in Deckung.

Kommentare

VR_360 schrieb am
Opa hat geschrieben: ?19.02.2023 13:45
Kannst Du was dazu sagen wi auf einer Skala von ?Egoshooter mit freiem 360 Grad Kampf in grossen Arenen? bis Rail Shooter es sich so einpendelt?
Das Spiel hier sieht ja schon ein Bisschen ?Schlauchig? aus und garnicht so frei?was für mich gut wäre :)
Es ist kein Railshooter. Man kann sich frei bewegen und drehen.
Die Level sind eher schlauchartig, die stellenweise auch mal etwas breiter werden.
Insgesamt auch eher kurz, in 3-4 Stunden ist man durch damit.
Ich persönlich würde das Spiel auch eher als eine VR-Experience bezeichnen und nicht als Shooter, obwohl man natürlich am schießen ist und die Bezeichnung Shooter sicher auch nicht falsch ist.
Aber ich finde die Bezeichnung "Experience" (Erlebnis), die bei VR Dingern ja gerne benutzt wird, viel passender.
Ganz ähnlich wie bei Vader Immortal wird dir eine kurze Geschichte in VR aus dem Star Wars Universum erzählt, bei der man zwischendurch halt auch ein bisschen Action hat.
Bei Vader Immortal war es ein bisschen Lichtschwert Action, hier ist es ein bisschen Shooter Action.
Eirulan schrieb am
Frage an die Redaktion, ist das richtig, dass das Spiel physikalisch erst am 07. April erscheint und am 22.02. erstmal "nur" digital im Store? Habt ihr da Infos?
Opa schrieb am
VR_360 hat geschrieben: ?18.02.2023 09:15 Schon auf der Quest gespielt. Ist geil. Hier mit dicker PS5 Hardware sieht es sicher nochmal mehr als doppelt so gut aus.
Kannst Du was dazu sagen wi auf einer Skala von ?Egoshooter mit freiem 360 Grad Kampf in grossen Arenen? bis Rail Shooter es sich so einpendelt?
Ich mag eigentlich keine Ego Shooter in VR auch wegen Sickness aber hätte richtig Bock auf sowas wie House of the Death in VR (wobei gerne ohne Horror, glaube für Switchback brauch ich ne Packung Windeln).
Das Spiel hier sieht ja schon ein Bisschen ?Schlauchig? aus und garnicht so frei?was für mich gut wäre :)
VR_360 schrieb am
Schon auf der Quest gespielt. Ist geil. Hier mit dicker PS5 Hardware sieht es sicher nochmal mehr als doppelt so gut aus.
Opa schrieb am
Na gut, ist mal auf Beobachten falls es mit 40% im PSN Store ist?
schrieb am