PC-Spieler im Vorteil
Und wisst ihr, was so richtig ärgerlich ist? Das langsame Umsehen gibt es nur auf den Konsolen; am PC kann man die Mausgeschwindigkeit in wilde Höhen schrauben und hat dadurch einen viel besseren Überblick. Hinzu kommt die Tatsache, dass besonders ein Robin mit seinen Instakill-Kopfschüssen an der Maus bedeutend besser aufgehoben ist – was deshalb problematisch ist, weil Konsolen- und PC-Spieler per Cross-play gemeinsam antreten. Das ist natürlich klasse! Und es ist zum Glück nicht so, dass PC-Teams stets gewinnen. Trotzdem haben sie klare Vorteile gegenüber Gamepad-Dieben, weshalb ich mir für kommende Updates eine höhere Drehgeschwindigkeit der Kamera wünsche. Weiterhin würde ich gerne die störende Bewegungsunschärfe auch auf Konsole abschalten. Immerhin darf man schon jetzt fast alle Tasten des Gamepads frei belegen und das Cross-play deaktivieren...
...was ich allerdings nicht empfehle, da die ohnehin schon recht zähe Spielersuche dann noch länger dauert. Auch hier könnte eine zukünftige Änderung womöglich Abhilfe schaffen: Dass Hood erst eine der fünf Karten wählt und dann das Matchmaking startet, dürfte jedenfalls großen Anteil an den oft langen Wartezeiten haben. Bedauerlich ist auch, dass manche Stimmen des Sprachchats gar nicht oder nur teilweise zu hören sind, man häufig aber die Gespräche bereits abgelaufener Partien belauschen kann, und dass befreundete PC-, Xbox- oder PlayStation-Nutzer nicht gezielt zusammenkommen dürfen. Es gibt ja keine plattformübergreifende Freundesliste.
Ich würde den Spawnpunkt nach einem Tod außerdem gerne sofort auswählen, anstatt bis zu 15 Sekunden auf eine „tote“ Übersichtskarte zu glotzen, während Menüpunkte am PC gerne per Mausklick anwählbar sein dürfen, anstatt nur über gezielte Tastatureingaben. Falls Entwickler Sumo Digital (
Sackboy: A Big Adventure,
Hotshot Racing,
Team Sonic Racing) diese und weitere Ärgernisse behebt, könnte sich Hood schon um einiges besser anfühlen! Man merkt dem Spiel einfach an, dass es nicht mit der Sorgfalt einer großen Produktion entwickelt wurde, denn im Drumherum hakt es an etlichen Stellen.
Einzelleistung und Teamgeist
Mit einer Armbrust am Handgelenk kann auch Marianne schießen. Tödliche Kopfschüsse wie Robin teilt sie dabei allerdings nicht aus....
Doch hat man sich erst mal hineingefunden, die Stealth-Action light sowie das sperrige Kämpfen und andere Besonderheiten durchschaut, erkennt man irgendwann, dass Sumo sein Konzept alles in allem auf durchaus gelungene Art realisiert hat. Und das ist eben auch der Grund, aus dem man inzwischen richtig spannende Partien erlebt. Verzichtet man auf stupides Umherrennen und hat mehr im Sinn als das Umbringen der Kontrahenten, wird man nämlich mit coolen, erinnerungswürdigen Momenten belohnt.
... und effektiver ist sie ohnehin beim heimlichen Meucheln, da sie sich von allen Charakteren am besten anschleichen kann.
So macht es sich etwa an mehreren Ecken bezahlt, bewegungslos im hohen Gras zu lauern, da man so nicht nur vor Wachen sicher ist, sondern auch von vorbeilaufenden Gegnern oft nicht gesehen wird. Fällt man ihnen dann in den Rücken oder stibitzt ihren Kontrollpunkt, ist das ungemein befriedigend. Abgesehen davon muss man nicht auf Angriff spielen, um eine gegnerische Extraktion lange aufzuhalten, sondern die dort anwesenden Feinde nur so lange stören, bis weitere Teammitglieder eintreffen. Das funktioniert hier viel besser als in fast allen Shootern.
Und wie gesagt: Ganz besonders macht sich gutes Teamplay bezahlt, denn während einzelne Kämpfer in bestimmten Situationen große Mühe haben, sind zwei Diebe oft sehr mächtig. Hält sich einer etwa versteckt, kann er einen Feind in Ruhe meucheln, falls der auf den Kameraden fixiert ist. Man könnte sich auch abseits des eigenen Teams von Wachen entdecken lassen, um im besten Fall mehrere Gegner auf sich zu ziehen… In dieser scheinbar profanen Schatzsuche steckt eine Menge drin.