Test: Tekken 5 (Prügeln & Kämpfen)

von Paul Kautz



Tekken 5
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
15.01.2009
Spielinfo Bilder Videos
Zehn Jahre digitales Haudrauf - ist Tekken mittlerweile wirklich so alt? Obwohl der Name anderes behauptet, geht der der 3D-Klassiker mittlerweile in die sechste Runde. Konnte Namco endlich den besten Prügler aller Zeiten schaffen? Oder ist die Seelenschwert schwingende bzw. tot oder lebendig wirkende Konkurrenz mittlerweile uneinholbar?

Allstar-Kommando

Die Tekken-Serie hatte es in den letzten Jahren nicht leicht: Auf der PSone war sie die Vorzeige-Prügelreihe ohne nennenswerte Konkurrenz - bis kurz vor dem Ende der PlayStation-Ära mit »Soul Blade« ein ebenbürtiger Rivale aus gleichem
Klassik-Duell: Law und Nina treffen mittlerweile zum sechsten Mal aufeinander.
Hause auf der Matte und die Eisenfaust auf einmal mit dem Rücken zur Wand stand. Auf der PS2 gewann der Neuling dann mit Soul Calibur 2 schnell die Oberhand, Tekken konnte mit dem Launchtitel »Tekken Tag Tournament« und dem zwar guten, aber sehr routiniert abgespulten Tekken 4 nicht mehr punkten. Zweieinhalb Jahre sind vergangen, die Entwickler wollten ihre Hausaufgaben machen, und mit Tekken 5 spielerisch an die Glanzzeit eines Tekken 3 anknüpfen. So viel können wir schon vorweg nehmen: Das ist zum größten Teil auch gelungen!

Als Best-Of-Tekken präsentiert der fünfte Teil eine Allstar-Kämpferliga aus allen Teilen, wobei vier Figuren neu sind: Azuka Kazama hat einen ähnlichen Kampfstil wie Jun Kazama (zuletzt gesehen in Tekken Tag Tournament) und legt mörderische Kombos an den Tag. Ninja Raven ist ein schweinecooler Blade-Verschnitt mit blitzschnellen Kicks und Kenpo-Mönch Feng Wei schließlich hat hammerharte Fäuste. Der vierte im Bunde ist nicht spielbar, nimmt aber eine tragende Rolle ein: Endgegner Jinpachi Mishima. Der Rest des 32 Krieger umfassenden Kaders besteht aus Altstars wie Ganryu, Devil Jin oder Baek Doo-San, selbst Känguruh Roger (samt boxendem Anhang im Beutel) hat 
Der schlagkräftige Mönch Feng Wei ist einer der neuen Charaktere.
es wieder ins Spiel geschafft. Dazu gesellen sich noch die üblichen Verdächtigen von Jin Kazama über Christie Monteiro (bzw. Eddy Gordo) und Hwoarang bis zu den verfeindeten Schwestern Nina und Anna Williams. Und selbstverständlich ist auch Zottelfrisur Heihachi Mishima wieder vertreten - trotz der seinen Tod proklamierenden Intro-Aussage. Anfangs dürft ihr nur mit 20 Kämpfern antreten, der Rest wird freigespielt.

Ordentlich was aufs Auge!

Tekken 5 bietet bei den Spielmodi keine Überraschungen: Ihr könnt gegen einen Freund antreten oder zum Üben einem einstellbaren Computergegner die Polygonnase plätten. Die Story wird für jede Figur wie gehabt von Manga-Bildern eingeleitet, die von englischer Sprachausgabe begleitet werden und einen kurzen Überblick über die Kampfmotivation der jeweiligen Figur vermitteln. Neun Kämpfe später trefft ihr auf erwähnten Jinpachi Mishima - und ärgert euch schwarz. Denn er ist der erste Tekken-Endgegner, der dem unschönen Muster anderer Prügelspielserien folgt, nach dem der Endgegner um einiges schwerer sein 
Die Levels glänzen mit Abwechslungsreichtum und tollen Lichteffekten.
muss als der Rest der Feinde. Das wäre ja prinzipiell kein Problem, wenn er einigermaßen berechenbar agieren würde - aber mal haut ihr den alten Sack problemlos aus den Latschen, mal hohnlacht er einem auch nach dem zehnten Versuch ins Gesicht. Ein Keil im sonst so flüssigen Tekken, nicht mal True Ogre aus dem dritten Teil war derart belastend.

Der Story-Modus dient sowieso in erster Linie dem Freispielen neuer Figuren, dem Verdienen von Geld und dem Füllen des etwas umständlich bedienbaren Tekken-Kinos. Denn nach wie vor erwarten euch am Ende jeder Story-Runde technisch teilweise grandiose, und zumeist auch sehr witzig gestaltete Renderfilme - im Falle von Xiaoyu gibt es traditionsgemäß einen ziemlich bizarreren Anime-Kurzfilm. Leider ist die Qualität nicht gleich bleibend,
Zum Test empfehlen wir:

Gameplay-Video 2
Gameplay-Video 3

während z.B. die von Lee, Anna oder Nina witzig und fantastisch animiert sind, kommen andere, wie die von Julia oder Raven sowohl  humoristisch als auch qualitativ sehr bieder daher. Teilweise sind die Filme sogar richtig zynisch - Kazuya, Heihachi oder Brian Fury sind dafür gute Beispiele.

                   

Kommentare

Gorefreak schrieb am
Habe Tekken 5 selber ausgiebig gespielt. Es hat mir sehr gut gefallen, Grafik war sehr gut und auch das gameplay war zufriedenstellend. Allerdings fand ich es etwas zu leicht, habe es auf den ersten 4 Schwierigkeitsgraden durchgespielt und ich fand es zu leicht. Vieleicht sollte man den nächsten Teil etwas schwieriger machen. Aber ansonsten ganz ok.
Mate90 schrieb am
Mate90 hat geschrieben:Ein klarer Fall von "Unnötigem Thread Reaktivieren"
Mate90 schrieb am
Ein klarer Fall von "Unnötiges Thread Reaktivieren"
Wang_Tekken schrieb am
Ich finde Tekken das geilste spiel überhaupt!!!! :D
olliander schrieb am
Moin.
Habe mir 'Tekken 5' unter großen Erwartungen gekauft, habe schon Teil 1 - 3 damals auf der PS1 geliebt... Aber der 5. Teil ist aus meiner Sicht (momentan, ich habe es erst seit 2 Tagen) einfach nur miserabel. Etwas dermaßen schlecht Ausbalanciertes habe ich selten im Beat 'em up-Genre gesehen. Mag sein, dass das Kampfsystem großartig designed ist... Aber was nützt mir das, wenn man als Spieler sämtliche Taktiken der Charaktere kennen muss, um sich darauf einstellen zu können, während die CPU offenbar mit jedem x-beliebigen Kämpfer wahre Kanonaden abfeuert? Da fehlt für mich irgendwo die Glaubwürdigkeit...
Ein eigentlich eher langsamer Jack 5 macht einen flinken Hwoarang spielend fertig, selbst wenn ich mit Hwoarang auf Level '3. Dan' bin, während Jack 5 auf '2. Kyu' rumgurkt. Oder um es anders auszudrücken: Wo bleibt der Reiz, einen Charakter bis auf den höchsten Dan zu pushen, wenn man im Endeffekt keinerlei Vorteile daraus ziehen kann, bis auf das Geld, das man gewinnt, um dann in chicere Outfits zu investieren... Uiii, was für ein tolles Feature. Und dafür soll ich mein Pad quälen und mich dumm und dämlich ärgern? Ne, Freunde.
Und warum zur Hölle fackelt die CPU mit nahezu jedem (!) Charakter extreme Kombos ab, während ich selbst im Trainings-Modus mit eigentlichen Kombo-Größen wie Yoshimitsu arg zu überlegen habe, wie ich über eine 3-Hit-Kombo hinaus komme? Gerade bei Charakteren wie Nina fällt das auf... Es ist scheißegal, welches Level sie als Gegner hat... Einmal nicht aufgepasst, schon ist's so gut wie vorbei mit der Runde für einen selbst. Das muss man sich mal vorstellen... Und wie gesagt, es ist dabei furzegal, welches Level das Blondchen hat. Stellt euch vor, ihr habt gerade mit eurem Lieblingscharakter den Story-Modus INKLUSIVE dem Endgegner durch und zockt jetzt ein wenig den Arcade-Modus. Ihr schafft es bis zum 3. Kyu ohne auf Nina zu treffen, wie auch immer. Und dann werdet ihr gnadenlos von einer Nina mit 9. Kyu aufs Parkett gelegt. Wie zum...
schrieb am