Test: IndyCar Series 2005 (Rennspiel)

von Mathias Oertel



IndyCar Series 2005
Entwickler:
Publisher: Codemasters
Release:
25.06.2004
25.06.2004
Spielinfo Bilder  
Letztes Jahr konnte Codemasters mit der IndyCar Series nur die Hardcore-Fans ansprechen, die auf Konsolen ein NASCAR-ähnliches Spielgefühl gesucht haben. Frei nach dem Motto "Neues Jahr, neues Spiel, neues Glück" soll die IndyCar Series 2005 ein Stück vom immer größer werdenden Rennspielkuchen einheimsen. Wie die Chancen für die Kreisfahr-Rasereien stehen, erfahrt ihr im Test.

Fast alles beim Alten

Auf den ersten Blick scheint sich im Vergleich zum Vorgänger kaum etwas geändert zu haben: Ausgestattet mit der offiziellen Lizenz seid ihr mit allen (vermutlich nur Insidern) bekannten Teams und Fahrern auf größtenteils amerikanischen Ovalen mit einer Höllengeschwindigkeit unterwegs, um den Sieg einzufahren.

Doch ein kleiner Blick unter die Motorhaube offenbart einige Neuerungen: Die Tuning-Optionen wurden etwas aufgestockt und sind deutlicher zu spüren als im Vorgänger. Und: es gibt endlich auch eine Cockpit-Ansicht mit funktionierenden Rückspiegeln, um ganz intensiv am Geschehen zu sein.
Hinzugekommen ist ebenfalls eine volle Lenkradunterstützung, die auch Third-Party-Hardware unterstützt und das Fahrgefühl veredelt.

Funktionierende Rückspiegel in der Cockpit-Kamera: Neben dem Online-Modus eines der neuen Kern-Features, die dem Spiel allerdings auch nicht aus dem Durchschnitt helfen.

(Xbox)


Doch das war es für Einzelspieler auch schon an neuen Features. Und da stetes im Kreis fahren wahrlich nicht jedermanns Sache ist, dürften die ganzen freispielbaren Gimmicks und Goodies sowie die trotz allem sehr spannenden Rennen nur denen gefallen, die auch an Umsetzungen der NASCAR-Serie Spaß haben.
Die allerdings werden ansprechend unterhalten und können sich mit der zuweilen äußerst aggressiv fahrenden KI optional über die Original-Renndistanz (jenseits der 200 Runden) bekriegen.

Online-Speed

Längst überfällig ist der neue Online-Modus, der es erlaubt, mit bis zu zwölf menschlichen Fahrern heiße Duelle auszufechten und spektakuläre Crashs zu genießen. Doch trotz aller Intensität und aller guten Vorsätze schafft es IndyCar Series 2005 auf der Xbox auch in diesem Bereich nicht, an die Konkurrenz anzuknüpfen und muss sich mit einer Position im Mittelfeld zufrieden geben. Auf der PS2 gibt es derzeit herzlich wenige Online-Racer. Doch ob gerade Indy CarSeries deswegen auf der Sony-Konsole zum Kult wird, wage ich zu bezweifeln, da der Sport hierzulande einfach zu unbeliebt ist.

Alte Technik

Auch wenn neue Kameraperspektiven hinzugekommen sind, bleibt die Technik weit hinter dem Genre-Standard zurück und setzt eher auf Geschwindigkeit denn auf Details.
Das Aufpoppen von Gegenständen am Streckenrand gehört (zumindest auf der Xbox) weitestgehend der Vergangenheit an, doch ansonsten hat sich nicht viel getan: Die Boliden machen mit ihrem fest verankerten Schatten immer noch den Eindruck, als ob sie leicht über der Straße schweben würden. Auch die Schatten, die von den Begrenzungszäunen auf den Asphalt geworfen werden, sind immer noch vorgekleisterte Texturen und haben keinen Einfluss auf das Erscheinungsbild der Fahrzeuge.

Auf der PS2 ist der Fortschritt zwar etwas größer, doch das Gesamtbild bleibt weiterhin enttäuschend. Mit Aliasing-Problemen und einem scheinbaren Mini-Dauerruckeln ausgestattet, an das man sich allerdings gewöhnt, da die Spielgeschwindigkeit trotz allem sehr hoch ist, sollten Spieler, die die Wahl haben, unbedingt zur Xbox-Version greifen.

Außer einer klasse Geschwindigkeit hat die Engine wenig zu bieten - kann aber wenigstens haufenweise Fahrzeuge darstellen.

(PS2)

Akustisch bleibt man auf dem Niveau des letzten Jahres. Der Sprecher klingt zwar deutlich motivierter, doch dafür ist er nicht vor einem Mini-Bug gefeit, der den Übersetzern eigentlich hätte auffallen müssen: Bei Zeitabständen im Zehntelsekunden-Bereich wiederholt sich der Boxenfunk. Die Aussage "Du hast fünf Zehntel Zehntelsekunden Vorsprung" ist anfangs vielleicht noch für einen kurzen Lacher gut, nervt aber auf Dauer gehörig.
Musikalisch gibt es wieder einen Mix aus Southern Rock-Rhythmen, die eine passende Untermalung für die gut in Szene gesetzten Motorensounds bieten.

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