Test: Mass Effect - Legendary Edition (Rollenspiel)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
14.05.2021
14.05.2021
14.05.2021
14.05.2021
14.05.2021
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Fummeliges Deckungssystem

Das automatische und mitunter immer noch fummelige Deckungssystem, das zusammen mit der Überhitzung der Waffen beibehalten und erst im Nachfolger zusammen mit Munition durch eine Knopfdruck-Deckung ersetzt wurde, trägt sicher seinen Teil dazu bei, dass sich die Schusswechsel zwar besser als im Original, aber immer noch nicht wirklich gut anfühlen. Da hilft es auch nicht, dass sämtliche Waffen ab sofort unabhängig von der Klasse ohne Einschränkungen genutzt werden können. Und dann wäre da noch die KI, die in manchen Situationen gefühlt immer noch so dämlich agiert wie im Original und lieber unentwegt auf einen Betonpfeiler ballert oder sich abschießen lässt anstatt sich clever zu positionieren und sinnvolle Gegenmaßnahmen einzuleiten. Immerhin: In den Fortsetzungen erkennt man diesbezüglich ein paar Fortschritte und die Begleiter vehalten sich etwas klüger. Gleiches gilt für das Treffer-Feedback, das im ersten Teil noch arg zu wünschen übrig lässt, in den Nachfolgern aber zunehmend besser umgesetzt wird.

Alles unter Kontrolle

Der Mako steuert sich jetzt spürbar besser als im Original.
Der Mako steuert sich jetzt spürbar besser als im Original.
Einer der größten Vorteile der Neuauflage spürt man in den Sequenzen, in denen man mit dem Vehikel „Mako“ unterwegs ist – sei es im Rahmen von Hauptmissionen oder optionalen Planetenerkundungen. Das Gefährt lässt sich im Vergleich zum Original jetzt deutlich präziser steuern, selbst wenn es sich manchmal immer noch etwas hakelig anfühlt und man sich schnell irgendwo verkeilt. Wer sich schnell einen Eindruck von den massiven Verbesserungen machen oder sich selbst quälen möchte, kann in den Optionen alternativ auf die ursprüngliche Steuerung umschalten. Weitere Vorteile beim Remaster: Die Schilde des Makos regenerieren schneller und ein ungewollter Abstecher in die Lava führt nicht länger zu einem Missionsabbruch, sondern lediglich Beschädigungen am Fahrzeug.

Während das PC-Original vom ersten Mass Effect sich nur über Umwege mit dem Controller spielen ließ und bis heute kein offizielle Unterstützung erhalten hat, bekommt man bei der Legendary Edition den Segen für die Alternative zu Maus und Tastatur. Die veränderte Minispiel-Variante der ursprünglichen PC-Version beim Hacken von Schlössern bleibt jedoch bei der Verwendung eines Controllers erhalten und wird nicht durch den Reaktionstest des Konsolen-Pendants ersetzt. Ebenfalls eine kleine Randnotiz wert: Genau wie im Original lassen sich bei Mass Effect 3 im Gegensatz zu beiden Vorgängern die Waffen nicht auf Knopfdruck holstern. Was damals diffus mit einem angeblichen „Speichermangel“ begründet wurde, sollte heutzutage doch eigentlich kein Problem mehr sein, oder?

Kein Remake!

Im neuen Fotomodus lassen sich schöne Momente festhalten.
Im neuen Fotomodus lassen sich schöne Momente festhalten.
Die grafischen Verbesserungen sieht man in allen drei Spielen: Viele Texturen sind schärfer,  Rüstungen und Waffen weisen zusammen mit den Gesichtern deutlich feinere Strukturen auf und auch die Beleuchtung samt Schattendarstellung wurde ordentlich aufgepeppt – vor allem in Kombination mit HDR, das in allen drei Spielen unterstützt wird. Im Fall von Schauplätzen wie Eden Prime wurde sogar die Position der Sonne verändert, um die ganze Szenerie stimmungsvoller zu gestalten, was auch gelingt. Daher lohnt sich auch ein Blick in den neuen Fotomodus für ein paar Schnappschüsse. Dazu gesellen sich Komfortverbesserungen wie die Reduzierung von Ladezeiten – die häufigen und früher langwierigen Fahrten in Aufzügen lassen sich z.B. auf Knopfdruck verkürzen. Dennoch sollte man sich von der visuellen Generalüberholung nicht zu viel erhoffen: Bei der Legendary Edition handelt es sich wohlgemerkt immer noch um ein Remaster und nicht um ein Remake! Zwar sind die grafischen Verbesserungen vor allem beim direkten Vergleich mit den Originalen unverkennbar, aber dennoch wäre mit entsprechenden Ressourcen sicher noch mehr drin gewesen – etwa durch einen Wechsel auf moderne Versionen der Unreal Engine. Schon bei der Fragerunde im Rahmen der Vorschau-Präsentation wurde deutlich, dass BioWare jedoch nur einen begrenzten Aufwand für die Restaurierung betreiben wollte.
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Kommentare

PixelMurder schrieb am
Habe bereits die 300-Stunden-Grenze geknackt, Tendenz steigend. Wobei diverse Mods dabei helfen, z.B. sind jetzt alle Mini-Games entschärft. Es gibt ja einen recht komfortablen Mod-Manager mit dem man alle drei Games der Legendary verwalten kann. Hacken in Teil 1 und 2 deaktivieren, eine Sonde, alles abgebaut, in ME 2. Die getragene Waffe in Sequenzen in ME 2 und 3 wird öfter richtig angezeigt.
Wobei das beeindruckendste Mod-Gespann Expanded Galaxy Mod und Take Earth Back sind. Mit dem ersten kriege ich einen Schiessstand und Reaper-Sniper und -SMG in ME 3, kann Geth und Quarianer auf der Normandie als Techniker zuweisen, und mit Jack und Wrex auf Missionen, mit dem zweiten kämpfen sichtbar Geth, Elcor und Rachni auf meiner Seite. Es ist schon beindruckend, wie wenig ein Gamer braucht, um glücklick grinsend auf einen Reaper zuzurennen, auf einer Seite ein grosser Geth, auf der anderen ein rennender Elcor. Diese zwei Mods wischen mit dem Extended Cut den Boden auf, wenn es um Fan-Service und Ertragbarkeit des bitteren und unfixbaren Endes geht. Und mit Jack und Wrex auf Missionen zu gehen, fühlt sich so nostalgisch an, dass es mir völlig egal ist, ob jetzt die zwei für eine Mission geeignet sind.
Solon25 schrieb am
Ich bin vom Mako enttäuscht. Der hoppelt zwar nicht mehr so stark. Aber die Steuerung, weih. Man kann ihn nicht nur mit WASD lenken, sondern auch mit der Maus. Hat den 1. Kampf gegen einen Wurm schwerer gemacht. Dazu kommt, wenn man W für zurück drückt und A oder D das er sich dreht, weil sobald man A oder D drückt bekommt er zusätzlich einen nach vorne Schub. Unmöglich damit vernünftig gegen Geth Kolosse zu kämpfen.
Ansonsten aber Grafisch sehr gut aufgebohrt, macht wieder sehr viel Spaß es zu spielen.
PixelMurder schrieb am
Ich habe ME 1 damals weit über 100 Mal auf der 360 durchgezockt, und das immer auf Wahnsinn. Ich habe mir eigene Check-Listen gemacht, um die XP ständig optimiert zu haben und ich habe mal einen No-Dead-99.99% Durchgang in knappen 12 Stunden gemacht, wobei die Vorgabe war, jeden einzelnen Feind zu töten, und die Mako-Kanone war Tabu. Ist zwar Jahre her, aber ich denke, ich kann es noch vergleichen, ich weiss noch, wo Gefahr bestand und wie der allgemeine Schwierigkeitsgrad war und diesen Durchgang habe in der Reihenfolge nach meinen alten Listen gemacht. D.h. ich wusste welche Stelle auf welchem Level wieviel Mühe bereitete.
Sie haben überhaupt nichts an der Schwierigkeit gemacht in ME 1, sie haben nur den Gun-Wobble und das Abkühlen der Waffen so runter gedreht, dass man nicht mehr aufhören muss, zu ballern. Kühlkörper-Mods sind an sich fast sinnlos geworden, ausser man schafft es nicht, den Takt zu halten, weil man ein Grob-Motoriker ist und zwei Laufverlängerungen mit Hoch-Explosiv verbindet. An sich kann jetzt jeder jede Waffe benutzen. Was dazu führt, dass es ein Spaziergang wurde, abgesehen von einigen Snipern und den Angriffen der Husks.
Ausserdem wurde es aufgehoben, dass ein von Hand getöteter Feind doppelt soviel XP ergibt, wie wenn man ihn mit der Mako-Kanone easy abkallt.
ME 1 war nie ein besonders schweres Spiel, ausser man legte sich selbst Zügel an. Es gab zwar ein paar Spitzen durch komisches Balancing. Aber gestern auf Virmire bin ich einfach mit dem Mako durchgeheizt, weil ich endlich den Abschluss des Games wollte. Die Umgebung war nett, es war pure Nostlagie, aber das Rumgeballer war totlangweilig. Ich habe mich zuletzt nur noch durchgebissen wegen der Nostalgie und weil man als Nerd einfach 100%-Werte mag.
Interessanterweise war das Gameplay auf X 57 nur unwesentlich weniger nervig als damals. Viel weniger gefährlich, aber nicht weniger nervig. Und zwar wuseln da regnerierende mittelstarke bis starke Gegner blitzschnell übers Schlachtfeld,...
MaxDetroit schrieb am
PixelMurder hat geschrieben: ?23.02.2022 05:05 Es ist eingetreten, was ich befürchtet hatte, der Einbruch der Schwierigkeit zieht sich in Mass Effect 1 durch, nachdem ich fast am Ende angekommen bin. Habe damals auf der 360 No-Dead-Speed-Durchgänge gemacht. Okay, No Dead, weil das Game eigentlich auf Wahnsinn zu leicht war und die Angst, auf Planet 30 zu sterben, ziemlich für Adrenalin sorgte.
Wobei es eine gewisse Basis-Schwierigkeit hatte, mit einigen Spitzen durch regenerierende Söldner gegenüber meinen langsamen und schwakenden Waffen, oder auch Sniper und Raketenschützen sorgten mal für den Tod. Ausserdem gab es damals mehr XP für von Hand getötete Feinde, als durch die Mako-Kanone, und ich wollte ständig gemaxt sein. Es beinhaltete also auch, dass ich niemals die Kanone nutzte und den Mako höchstens als Deckung verwendete. Was auf dem protheanischen Highway schon mal für bange, aber epische Momente sorgte. Es ist auch nicht ganz einfach, vier Geschütze auszuschalten, wenn irgendwo Sniper ausserhalb meiner Distanz lauern. Anyway, hatte Spass damit.
All das ist einfach weg, ein Modder bekäme von mir kein Endorsement dafür, es ist eine reine Cheat-Mod. Abkühlung und Gun-Wobble sind praktisch irrelevant geworden. Ich kann auf eine Flinte Sledgehammer und zwei verlängerte Läufe drauf setzen und die Waffe funktioniert immer noch toll, statt praktisch unbrauchbar zu werden. Kühlkörper und Skills sind praktisch nutzlos geworden. Macht das Game um 50% leichter. Alle Mali raus, aber kein einziger Tweak an der Schwierigkeit, um das zu kompensieren. Zwar wurde damls die Schwierigkeit auf eine dumme Weise erzeugt, aber das einfach zu entfernen, statt nur um 25% zu entschärfen und mit anderen Tweaks zu kompensieren, zeugt von Desinteresse und ist billig. Oder wie wäre es mit einem Legacy-Modus gewesen?
Okay, ich wollte es nicht unbedingt so hart wie damals haben, weil ich heute verwöhnt bin, aber das hier ist ein glatter Produktmangel. Wenn ich das jemals wieder spiele,...
PixelMurder schrieb am
Es ist eingetreten, was ich befürchtet hatte, der Einbruch der Schwierigkeit zieht sich in Mass Effect 1 durch, nachdem ich fast am Ende angekommen bin. Habe damals auf der 360 No-Dead-Speed-Durchgänge gemacht. Okay, No Dead, weil das Game eigentlich auf Wahnsinn zu leicht war und die Angst, auf Planet 30 zu sterben, ziemlich für Adrenalin sorgte.
Wobei es eine gewisse Basis-Schwierigkeit hatte, mit einigen Spitzen durch regenerierende Söldner gegenüber meinen langsamen und schwakenden Waffen, oder auch Sniper und Raketenschützen sorgten mal für den Tod. Ausserdem gab es damals mehr XP für von Hand getötete Feinde, als durch die Mako-Kanone, und ich wollte ständig gemaxt sein. Es beinhaltete also auch, dass ich niemals die Kanone nutzte und den Mako höchstens als Deckung verwendete. Was auf dem protheanischen Highway schon mal für bange, aber epische Momente sorgte. Es ist auch nicht ganz einfach, vier Geschütze auszuschalten, wenn irgendwo Sniper ausserhalb meiner Distanz lauern. Anyway, hatte Spass damit.
All das ist einfach weg, ein Modder bekäme von mir kein Endorsement dafür, es ist eine reine Cheat-Mod. Abkühlung und Gun-Wobble sind praktisch irrelevant geworden. Ich kann auf eine Flinte Sledgehammer und zwei verlängerte Läufe drauf setzen und die Waffe funktioniert immer noch toll, statt praktisch unbrauchbar zu werden. Kühlkörper und Skills sind praktisch nutzlos geworden. Macht das Game um 50% leichter. Alle Mali raus, aber kein einziger Tweak an der Schwierigkeit, um das zu kompensieren. Zwar wurde damls die Schwierigkeit auf eine dumme Weise erzeugt, aber das einfach zu entfernen, statt nur um 25% zu entschärfen und mit anderen Tweaks zu kompensieren, zeugt von Desinteresse und ist billig. Oder wie wäre es mit einem Legacy-Modus gewesen?
Okay, ich wollte es nicht unbedingt so hart wie damals haben, weil ich heute verwöhnt bin, aber das hier ist ein glatter Produktmangel. Wenn ich das jemals wieder spiele, muss ich mich suboptimal skillen und...
schrieb am