Test: Call of Duty: United Offensive (Shooter)

von Paul Kautz



Haut das CoD-Add-On selbst gestandene WW2-Recken aus den Socken?
Entwickler:
Publisher: Activision
Release:
29.06.2006
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ab 21,95€
Spielinfo Bilder  
Neues Jahr, neues Glück: Vor ziemlich genau elf Monaten konnte uns Call of Duty nicht restlos begeistern. Ob das Add-On das schafft, was dem Hauptprogramm nicht gelang? Wir haben uns von den Ardennen bis nach Kursk durchgekämpft, um mit militärischer Präzision nachzuforschen.

Im Osten nichts Neues

Genau wie Call of Duty folgt auch United Offensive dem Credo des Multifrontenkriegs: So beginnt ihr als amerikanischer Soldat in der Schlacht in den Ardennen, wechselt dann als Brite an die Küste Siziliens, und landet im letzten Spieldrittel als Russe im Gemetzel um Kursk. Insgesamt erwarten euch 13 Missionen, die ihrerseits noch in bis zu 14 kleinere Aufträge unterteilt sind.

Das Missionsdesign ist zwar abwechslungsreich wie eh und je, bietet aber keine Überraschungen: Ihr müsst Gebäude oder Städte sichern, Artilleriestellungen zerstören, einen Panzerangriff abwehren oder eine Brücke mit Sprengsätzen verzieren, die dann im richtigen Moment aktiviert werden. Gelegentlich findet ihr
Am Geschütz eines Bombers haltet ihr die deutschen Jäger fern.
euch auch an Bord eines kleinen Schiffes oder im Heck eines brummeligen B-17-Bombers wieder, wo ihr dann das stationäre MG heißlaufen lasst. Kleinere Touren an Bord eines Panzers runden das Frontprogramm ab.

Künstliche Lemminge

Eine weitere aus Call of Duty übernommene Eigenart ist die extreme Linearität der Levels: Es gibt immer genau einen Weg zum Ziel, auf den ihr auch immer wieder zurückgeführt werdet – oft genug mittels unlogischer und unsichtbarer Mauern. Warum kann ich z.B. nicht von einer halb zerstörten Brücke ins Wasser hüpfen und mich den Feinden von der Seite nähern, und werde statt dessen gezwungen, mitten durch das gegnerische Feuer zu laufen? Netterweise seid ihr nie allein, sondern immer in der Gruppe unterwegs, die dank heftigem Scripting auch ziemlich gute Distanzkämpfer bietet. Nur auf nähere Entfernung offenbaren sowohl Freund als auch Feind ihre künstliche Dummheit: Oft genug sieht man zwei Krieger, die sich auf wenige Meter gegenüber stehen und fleißig feuern, sich aber einfach nicht treffen.

Wer denkt, dass er einfach die KI für sich kämpfen lassen kann, irrt sich mächtig: Zum einen wachsen Gegner stetig nach, bis ihr (und nicht ein virtueller Kämpfer) bestimmte Zonen erreicht. Zum anderen werden Feiglinge über kurz oder lang automatisch tödlich getroffen – so erzwingt
Die dicken Explosionen wirbeln ordentlich Staub und Dreck auf.
United Offensive Aktivitäten des Spielers. Habt ihr ins Gras gebissen, erwarten euch die üblichen Zitate großer Denker oder Kriegsherren wie Bertold Brecht oder Napoleon.

Licht und Schatten

Auch optisch bleibt das Add-On dem Hauptprogramm sehr treu, allerdings mit einigen Verbesserungen: Z.B. erzeugen Granaten- oder Bombeneinschläge beeindruckende Explosionen mit ebenso beeindruckenden Rauchwolken, die die Sicht kurzzeitig verkleistern. Schön glitzerndes Wasser und verbesserte Partikeleffekte erfreuen das Auge ebenso wie die detailliert ausgearbeiteten Figuren – die allerdings gelegentlich an der Grenze zur Lächerlichkeit animiert sind; im Gänsemarsch laufende Soldaten sehen unfreiwillig albern aus. Auch die teilweise sehr kantigen Levels, die darüber hinaus mit Ausnahme von gescripteten Szenen kaum interaktiv sind, wirken nicht mehr zeitgemäß. Erstaunlicherweise sind trotzdem die Hardwareanforderungen happig; selbst moderne Maschinen oberhalb der 3 GHz geraten gelegentlich ins Stottern.

Akustisch gibt es hingegen wie gehabt keinen Grund zur Klage: Alle Beteiligten melden sich in gut verständlichem Deutsch zu Wort, für alle Leseratten gibt es außerdem noch Untertitel. Während des Einsatzes dröhnt euch dramatische Orchestermusik entgegen; der wahre Knaller sind jedoch, durchaus wörtlich, wieder mal die Soundeffekte: es kracht, es scheppert, es wummert, es bebt – besonders
Ihr seid oft Beifahrer - hier ballert ihr einem britischen Kollegen den Weg frei.
die russische Kampagne ist akustisch extrem intensiv. Entsprechende Hardware vorausgesetzt, rumpelt es natürlich auch dreidimensional um euch herum, was speziell während der B-17-Mission einfach unglaublich realistisch klingt.

Mehrspielerfreuden

Einer der Schwachpunkte von Call of Duty war der sehr durchschnittliche Mehrspielermodus, woraufhin der neue Entwickler Gray Matter in United Offensive besonders stark den Verbesserungs-Hebel angesetzt hat: Euch erwarten jetzt satte neun Spielmodi, von denen drei neu sind, und die das Add-On besonders im »Domination«-Modus etwas an Battlefield 1942 annähern. Frisch gebacken sind auch die Fahrzeuge, die ihr jetzt via LAN oder Internet nutzen dürft – und auch solltet, schließlich sind die elf mitgelieferten Karten um einiges größer als gehabt. Sonst ändert sich nicht viel, ihr habt dieselben Waffen und auch Beschränkungen wie im Solospiel: Maximal zwei Hauptknarren, dazu eine Pistole und ein paar Granaten. Ist die Munition aufgebraucht, oder findet ihr eine Waffe, die euch besser gefällt, könnt ihr jederzeit einen Austausch tätigen.

Zum Spielen wird natürlich das Hauptprogramm in der Version 1.4 benötigt – der Patch wird praktischerweise gleich mitgeliefert. Um die Parallelen zum Hauptprogramm nicht abzuschwächen, ist auch das Add-On wieder sehr kurz geraten: Trotz sehr langer Ladezeiten solltet ihr nicht sehr viel länger als sechs Stunden mit United Offensive beschäftigt sein.

    
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Kommentare

johndoe-freename-44112 schrieb am
das spiel rockt!!!!!
aber net der sp, der ist zwar auch ok, jedoch ist der mp sooooooooooo goil!!!
mit den ganzen neuen maps und spielmodis.... boahhhhhh!!!
fett fett fett!!!!!!
kaufen und online zocken!
geile community, keine kiddies wie bei cs oder so!!!!
johndoe-freename-39533 schrieb am
Wie gesagt... Ich berufe mich immer noch auf die rein persönliche Voreingenommenheit vom Tester, den ich zu behaupten Wage gut einschätzen kann mittlerweile, da ich fast alle seine Reviews kenne...
Traurig aber Wahr! Der MP Modus wurde durch diese Voreingenommenheit wahrscheinlich ZU WENIG ausprobiert und zu wenig getestet um hier auch wirklich im Test eine gute Meinung abzuliefern.... Statt dessen eigener Senf und Ohrenschmalz... Danke! Aber glaubwürdiger wirste dadurch nicht Herr Tester!
Sabrehawk schrieb am
Also ich fand COD schon genial...im SP ..vor allem
wegen der packenden Storyline die ich im Gegensatz
zum Autor durchaus innovativ fand (z.b Sowjets spielen). Das Addon hab ich auch suchtmässig durchgezockt , leider stimmt es ...zu kurz ist es
auf jeden Fall...es macht richtig Frust wenn man
noch locker 15 weitere Missionen zocken könnte
und schon Schluss ist. Das spricht aber nur für den
Spielspass. Und man sollte es auf jedenfall schwerer
als NORMAL spielen. Auch wenns gescripted ist , es
ist jedenfalls äusserst spannend.
Und was das die performance angeht ..also bei mir
überhaupt kein problem alles voll reingeknallt und
ich hab \"nur\" nen Amd 2400 (auf 2200 hochgetaktet)
und ne Radeon 9700. Da war MOH aber weitaus ätzender
(z.b Normandie oder Absprungintrolevel beim Addon),
da ruckelt selbst heute noch die Kiste.
Was die level angeht nun ja stimmt man ist beschränkt
und es ist linear, was aber nicht heisst dass man
nicht doch genügend Platz hätte wenns drauf ankommt.
Anders kann man gescriptede games auch kaum proggen
denke ich, sonst würde jeder den Computergegner austricksen.
Zum Thema von der brücke hopsen..hops du mal bei
einem der kältesten Winter des Jahrhunderts (Ardennenoffensive) von einer Brücke ins Wasser mitten im MG42 Feuer. Das überlebst du 30 sekunden
wenns hoch kommt.Da hat man ja eher die Chance im
Schutz der Geländer rüberzukommen. Wobei der Level
wirklich hart war hehe.
Zu Grafik und Sound , sowie zur Qualität der Programmierung (kein Patch nötig keine Abstürze,
kaum irgendein Bug den ich gesehen hätte) kann ich
nur sagen 100%ig.
Multiplayer hab ich nicht gezockt da steh ich mehr
auf Desert combat usw, wegen Platz und Möglichkeiten.
Das Rating für das Game ist unverdient niedrig.
Dieses Addon hätte mal locker 90% verdient,evtl
mehr wenns nicht so kurz wäre.
johndoe-freename-72782 schrieb am
Sowohl Singleplayer- ,als auch der Multiplayer-Part hat mich völlig überzeigt. Es macht einfach \'ne Menge Spaß mit dem Jeep durch Foy zu Cruisen ;-)
Nee, jetzt mal ernst: das Add-On bietet viel innovation und sorgt für mehr Spielspaß, als das Hauptprogramm. Wer CoD mag, wird CoD:UO lieben. Meiner Meinung nach eines der besten Add-Ons überhaupt, im übrigen.
Schnell zugreifen, sonst gibts keine Exemplare mehr ^^ lol
SchmalzimOHR schrieb am
Also ich wunder mich auch über das MP Ergebniss.
Acheinend wurde der MP Modus wohl nich sehr lange gezockt.Wenn man sich mal die Community von CoD anschaut davon träumen Games ala Far Cry vergeblich.
Und der SP war zwar spassig aber mir hat der SP vom Classic mehr gefallen.
schrieb am