Kleiner Bruder, großer Fahrspaß?
Beim F28-SC V2 handelt es sich um den kleinen und günstigeren Bruder des F64-USB, dem Ascher Racing ebenfalls eine Überarbeitung spendiert hat. Ein Schnäppchen darf man trotzdem nicht erwarten:
Im Shop des Herstellers schlägt das Lenkrad mit 669 Euro zu Buche. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Wheel noch Werbe-Aufkleber, 50 Sticker in schwarzer oder weißer Ausführung zum optionalen Beschriften der Knöpfe und sechs M5-Schrauben samt Unterlegscheiben, um das Lenkrad an einer Quick-Release-Vorrichtung zu befestigen. Darüber hinaus findet man in der Packung vier weitere Magnete mit einer Dicke von 3mm und vier Abstandshalter, mit denen man den Widerstand der Schaltwippen individuell anpassen kann. Standardmäßig verbaut sind 5mm-Magnete, die bereits für kurze Schaltwege und einen angenehmen Widerstand sorgen. Jeder Schaltvorgang wird außerdem von einem deutlich hörbaren Klicken begleitet, das manche Fahrer vielleicht als zu laut und penetrant empfinden könnten, das andererseits aber eine sehr gute und verlässliche Rückmeldung darstellt. Durch den Austausch der Magnete und Abstandshalter lässt sich die Klick-Lautstärke allerdings etwas verringern; gefertigt sind die Schaltwippen aus gefrästem Aluminium, wie sie auch im realen Motorsport zum Einsatz kommen.
Unterschiede zum Vorgänger
Die Verpackung ist eher schlicht, dafür überzeugen die inneren Werte.
Mit einem Durchmesser von 285mm fällt das V2-Modell einen Tick größer aus als die Original-Version und bringt ein Gewicht von etwa 1000 Gramm auf die Waage. Zudem hat Ascher das Design überarbeitet und sich neben kleinen ergonomischen Anpassungen für eine geschlossene Form entschieden – beim Vorgänger ließ man die Unterseite noch offen. Für den Rennbetrieb spielt das zwar nur eine untergeordnete Rolle, aber für meinen Geschmack sieht das Lenkrad durch diese Anpassung schlichtweg besser aus. Relevanter sind die überarbeiteten Grifflächen aus Gummi: Das Material ist zwar eher hart als weich, fühlt sich aber auch noch nach Stunden hinter dem Steuer angenehm an und bietet einen exzellenten Halt. Selbst ohne Handschuhe und mit (schweiß)nassen Händen hat man hier noch alles im Griff! Laut Ascher soll die Gummioberfläche sogar bei intensiven Langzeit-Einsätzen keine Abnutzungserscheinungen zeigen und deutlich mehr Grip bieten als beim Vorgänger-Modell – eine Aussage, die man aber erst in einigen Monaten verifizieren könnte. Zumindest im Testzeitraum ist diesbezüglich aber nichts negativ aufgefallen.
Im Hinblick auf das Design und die Abmessungen fängt das F28-SC V2 vor allem das Fahrerlebnis hinter dem Steuer von Formel-Rennwagen, GT3-Boliden oder Prototypen überzeugend ein. Ist man vornehmlich in Rallye-Gefilden unterwegs, würde ich trotz der erfreulich reaktionschnellen Lenkung aber ein anderes Modell empfehlen, wenn man es möglichst authentisch mag. Hier wäre z.B. das offizielle WRC-Wheel von Fanatec eine gute Wahl (
zum Test).
Viele Belegungsmöglichkeiten
Die aus Aluminium gefertigte und 5mm dicke Lenkradstirnplatte bietet Platz für zwölf frei belegbare Knöpfe aus Kunststoff, zwei „Funky-Switches“ mit Gummiringen und eine mittige LED-Leuchte, die im Prinzip aber nur beim Startvorgang zum Einsatz kommt und ansonsten dunkel bleibt.
Zur Verwendung am SimuCube 2 muss das Lenkrad am Quick Release montiert werden.
Alle Knöpfe lassen sich während der Fahrt nicht nur prima erreichen, sondern verfügen auch über sehr gute und klare Druckpunkte. Dadurch ist es nahezu unmöglich, aus Versehen eine der Tasten zu betätigen. Das gilt insbesondere für die vier Knöpfe, die von einem zusätzlichen „Druckschutz“ umgeben sind. Will man sie mit der gesamten Daumenfläche bedienen, können sich die scharfen Ränder beim Reindrücken sogar etwas unangenehm anfühlen. Die Verwendung von Handschuhen und die Bedienung mit der Daumenspitze haben sich daher als gute Alternative erwiesen. Wer neben den unterschiedlichen Farben der Knöpfe (schwarz, blau, gelb, rot) weitere visuelle Hilfen benötigt, kann noch die im Lieferumfang enthaltenen Sticker für Beschriftungen wie DRS, Radio, Flash oder TCR +/- anbringen. Im Vergleich zu den austauschbaren sowie bedruckten Knopfkappen von Fanatec wirkt die Lösung hier etwas weniger elegant und mitunter etwas fummelig. Auf der anderen Seite prägt man sich die Positionen und Funktionen der jeweiligen Knöpfe ohnehin schnell ein und muss daher im Rennbetrieb nicht länger auf die Beschriftung achten. Ein nettes Detail ist aber, dass man bei den jeweils 50 Stickern die Wahl zwischen einer schwarzen und weißen Schrift hat.