Ein Leichtgewicht
Bei der Verarbeitungsqualität mussten ebenfalls Kompromisse eingegangen werden: Statt eines Metallgehäuses bekommt man hier lediglich einen Rahmen aus Kunststoff geboten – lediglich die Premium-Variante bietet Kunstleder auf der Rückseite und verhindert dadurch lästige Fingerabdrücke. Dafür ist das Gerät angesichts der verbauten Technik mit gerade mal 186 Gramm angenehm leicht und überzeugt mit einem kompakten Design. Als Folge dessen liegt das Handy sehr gut in der Hand und lässt sich prima bedienen. Dazu trägt auch der Fingerabdrucksensor im unteren Display-Bereich bei, der bei der Einrichtung zwar noch etwas träge, im späteren Betrieb dafür umso flotter und zuverlässig reagiert. Etwas suboptimal ist höchstes der relativ mittig platzierte Ein-/Ausschalter am rechten Rand, der im Zusammenspiel mit einer Controller-Handyhalterung für Probleme sorgen könnte, weil er sich im Gegensatz zu den Lautstärke-Tasten auf der gegenüberliegenden Seite etwas schlechter erreichen lassen könnte. Schön dagegen, dass zum Lieferumfang nicht nur eine bereits angebrachte Display-Schutzfolie, sondern auch eine transparente Schutzhülle gehört. Einen Kopfhörer wird man in der Packung allerdings nicht finden, doch lassen sich an der 3,5mm-Buchse ohnehin zahlreiche Kopfhörer per Kabel anschließen, falls man keine drahtlose Verbindung via Bluetooth bevorzugt. Die verbauten Stereo-Lautsprecher bieten sich ebenfalls als Alternative an, doch sollte man hier trotz Zertifikaten für Dolby Atmos und Hi-Res Audio nicht zu viel vom Klang erwarten. Vor allem in höheren Lautstärken wirkt der Ton zunehmend blechern – da liefert selbst das betagte Google Pixel 3a im direkten Vergleich ein schöneres und klareres Audio-Erlebnis.
Flottes Laden
In Benchmark-Tests wird das Leistungspotenzial des Snapdragon 888 deutlich.
Nicht nur beim Prozessor, sondern auch beim Laden setzt Realme auf Tempo: Der fest verbaute und daher nicht ohne weiteres austauschbare 4500mAh-Akku lässt sich dank des mitgelieferten Netzsteckers mit seinen 65 Watt in nur 35 bis 36 Minuten komplett aufladen. Eine solche Ladeleistung kann sich wirklich sehen lassen! Verzichten muss man dagegen auf ein kontaktloses Laden per Induktion – die Verbindung des mitgelieferten USB-C-Kabels mit dem Netzstecker ist also Pflicht.
Das Durchhaltevermögen des Akkus ist wie immer von der Nutzung abhängig. Vor allem Spiele-Anwendungen sind in der Regel ziemlich energiehungrig und auch in unseren Tests gingen die Reserven beim Zocken von technisch anspruchsvolleren Beispielen wie Call of Duty Mobile oder Mario Kart Tour deutlich schneller zur Neige als beim Surfen im Browser oder Ansehen von Youtube-Videos. Insgesamt hinterlässt das Durchhaltevermögen des Akkus lediglich einen durchschnittlichen Eindruck, wenn man die Zeit am Handy hauptsächlich mit Spielen verbringen will – hier kann es abhängig vom Spiel bereits nach vier bis fünf Stunden Dauernutzung mit hellem Bildschirm langsam eng werden. In diesem Fall gilt es auch zu bedenken, dass die Dauer zum Laden des Akkus massiv länger ausfällt, wenn man unterwegs eine Powerbank nutzt. Vorsicht ist zudem bei Nässe, Staub und Feuchtigkeit angebracht: Das Realme GT besitzt keine IP-Zertifizierung und ist daher nicht einmal spritzwasserfest, geschweigedenn wasserdicht.
Handy als Handheld
Richtet man den Fokus dagegen auf den Einsatz als Spielegerät, gehört das Realme GT zweifelsohne zu den attraktivsten Geräten, die es derzeit gibt – insbesondere mit dem Blick auf das Preis-/Leistungsverhältnis. Egal ob Call of Duty Mobile, PUBG, Forza Street, Real Racing 3, Mario Kart Tour, Super Mario Run, PES 2021 oder CSR 2: Dem Realme GT geht niemals die Puste aus und das Gerät scheint selbst technisch anspruchsvolle Spiele mit Leichtigkeit zu jonglieren. Dass der Snapdragon 888 ein bisschen schaffen muss, merkt man höchstens an der zunehmenden Wärmeentwicklung auf der Rückseite. Zwar merkt man deutlich den Temperaturanstieg, aber zu heiß wird das Gehäuse zum Glück nicht.
Die Game Space App ist eine nützliche Ergänzung.
Allerdings muss man festhalten, dass es derzeit kein Spiel geben dürfte, das die verbaute Technik an ihre Grenzen treibt. Das schaffen aktuell lediglich die Benchmark-Tests, in denen sich bei Stresstests (z.B. 3D Mark Wildlife Extreme) abzeichnet, dass die Temperaturentwicklung nur durch die Drosselung der Leistung in Schach gehalten wird. Wie gesagt: Das ist zum jetzigen Zeitpunkt irrelevant, weil mir keine Spiel-Anwendung bekannt ist, die dem Prozessor eine derartige Dauerbelastung abverlangt. Entsprechend habe ich derzeit noch keine nennenswerten Performance-Einbrüche bei den getesteten Titeln gesehen. Sollten die Programme in Zukunft aber hardwarehungriger werden, könnte sich die Drosselung als mögliches Problem erweisen. Da die Hersteller darauf erpicht sind, dass ihre Mobile Games auf möglichst vielen Geräten laufen, ist diese Befürchtung aber eher theoretischer Natur.