Test: Donkey Konga 2 (Musik & Party)

von Jörg Luibl



Donkey Konga 2
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
03.06.2005
Spielinfo Bilder  
Im Oktober 2004 sorgte Donkey Kongs Debüt auf dem GameCube nicht überall für Euphorie: Statt des erwarteten Jump'n'Runs servierte Nintendo ein Rhythmus-Spiel mit zwei Bongos. Aber das hatte es in sich: Denn trotz aller Skepsis konnte der Gorilla als akustischer Partymacher überzeugen. Kann Donkey Konga 2 an den Trommelspaß anknüpfen?

Alles beim Alten

Wer bereits letztes Jahr die Bongos malträtierte, wird sich schnell zurechtfinden, denn das Prinzip ist dasselbe: Je nach Schwierigkeitsgrad und Songauswahl gleiten gelbe, rote, rosa oder sternförmige Symbolnoten von rechts nach links über den Bildschirm. Bei einem klassischen Walzer in überschaubarem Abstand, bei einem gitarrenlastigen Rocksong dicht gedrängt hintereinander.

Zu viert kommt Freude auf: Wer hält den Takt?
Sobald sie den Zielrahmen am linken Rand erreichen, müsst ihr entweder die linke oder die rechte Trommel schlagen, beide gleichzeitig betätigen oder ein Klatschen zum Besten geben, das vom Mikrofon aufgenommen wird. Wenn ihr eure Aktion gut timt, bekommt ihr eine bessere Wertung. Wer mehrmals hintereinander richtig gut trifft, darf sich auf einen wachsenden Kombozähler freuen, der jede Menge Punkte einbringt und erst dann zum Stillstand kommt, wenn man ein Symbol schlecht oder gar nicht erwischt.

Buntes Bühnenbild

Die Kulisse bietet zwar bis auf animierte Donkey, Dixie und Diddy Kongs sowie plötzlichen Goldregen oder aufsteigende Ballons nicht viele Hingucker, aber sie bleibt trotz ihrer üppigen Buntheit immer übersichtlich. Und das, obwohl sich der Hintergrund noch langsam bewegt. Weil hier ohnehin Musik und Rhythmus im Vordergrung stehen, erfüllt die Präsentation jedoch ihren Zweck - zumal sie gegenüber dem Vorgänger leicht aufgepeppt wurde.

Da mit den über 30 Songs erneut alle Musikrichtungen von Klassik, Pop, Latin bis hin zu Trance und Rock vorkommen, scheint akustische Abwechslung beim ersten Durchwühlen garantiert. Allerdings ist die Auswahl erstens nicht gerade topaktuell und bietet einige totgehörte Langweiler wie Breakfast at Tiffany's oder alte REM-Kamellen. Und zweitens hört man meist die lahmen Cover-Versionen. Dafür gibt's immerhin Ohrwürmer der Videospielgeschichte, wie Mute-City aus F-Zero oder Super Mario Bros. 3. Trotzdem ist die mitgelieferte Musikbox insgesamt wenig attraktiv gefüllt.

Spaß im Team

Vor allem zu zweit, zu dritt oder zu viert macht die Songjagd dennoch Spaß. Man kann sowohl gegeneinander als auch miteinander um Gold kämpfen: Mal betätigt der eine die Trommeln, der andere klatscht; mal teilt man sich auf Trommeln und Controller auf. Zwar kann der nicht dieses Gefühl vermitteln, tatsächlich ein Instrument zu spielen, aber zur Not tun es auch die Sticks und Buttons. Wichtig ist nur, den eigenen bzw. gemeinsamen Rhythmus zu finden, denn Fehler sorgen für Punktabzug. Schön ist, dass man am Ende einer Session genau nachvollziehen kann, wer wie oft sehr gut, gut, knapp oder gar nicht getroffen bzw. Kombos abgefeuert hat.

In diesem Minispiel müsst ihr schnell die Symbole wegtrommeln.
Multiplayerfreunde finden einige Varianten: Herrlich böse wird's z.B. im Duell, wo man sich nicht nur fiese Bomben schicken oder am Einarmigen Banditen satt Gewinn machen kann, sondern am Ende über Schnick-Schnack-Schnuck noch fette Punkte stehlen kann. Das sorgt für einen prickelnden Unsicherheitsfaktor, denn wenn die Schere mit dem letzten Beat durch's Papier schneidet, kann das schon mal einen Vorsprung von 5000 Punkten in Fetzen schnibbeln - welch Schadenfreude!

Konditionstrommeln

Im Marathon geht es wiederum darum, sich zusammen durch sechs, zwölf oder gar alle Songs zu trommeln. Nur, wenn beide möglichst fehlerfrei im Takt bleiben, steigt der Erfolgsbalken in grüne Bereiche, die den nächsten Song freischalten. So kann es passieren, dass man sich vielleicht ganz knapp vom Runaway Train ins La Bamba rettet und tatsächlich noch das letzte Lied meistern darf, um am Ende mit einem Goldregen belohnt zu werden. Aber was wird gespielt? Keiner weiß, was der DJ auflegt, so dass auch hier immer eine ungewisse Spannung in der Luft liegt.

Für die fleißig erspielten Münzen kann man entweder neue Songs freischalten oder Minigames spielen. Auch die sind zu zweit für zwischendurch reizvoll: Mal muss man sich den eingespielten Rhythmus merken und quasi blind nachspielen, mal muss man in einer Art Simpel-Tetris so schnell wie möglich eine Säule leeren, die mit Noten gefüllt wird. Die Gewinner dieser Duelle dürfen wiederum in einem Memory um Embleme mit bekannten Charakteren spielen - was auf Dauer nicht gerade motivierend ist. Nicht nur fade inszeniert, sondern fast schon sinnlos ist der Modus Improvisation, in dem man frei nach Laune loslegen kann, während mit jedem Ton immer andere Figuren ins Bild klatschen. Warum soll man das länger als zwei Minuten machen? 
       

Kommentare

HerrSchmidt schrieb am
Ich habe schon Donkey Konga und brauche DK2 wirklich nicht. Ich hätte für den Preis den doppelten Umfang erwartet.
Wenn\'s aber billiger wird, hole ich es mir. Im Moment wird aber GTA:SA gezockt. ;)
fronz2000 schrieb am
kann man ein spiel wie donkey konga richtig bewerten? und ebenso auch eye-toy usw...
wenn dann dk jungle beat in die selbe kategorie fällt und mit herkömmlichen spielen aufgrund des eingabegerätes nicht wirklich zu vergleichen ist.. dann wirds spannend wie nintendo-spiele in der zukunft generell zu bewerten sind.
immerhin verspricht nintendo ja was revolutionäres im controller-bereich.
stehen wir dann aufgrund der andersartigkeit von n-rev spielen vor unterschiedlichen wertungsskalen, sind dann spielspasswertungen nicht mehr 1zu1 auf andere systeme übertragbar? immerhin läufts in vielen medien so ja schon in etwa bei der bewertung von handheld-spielen im vergleich zu \"richtigen\" konsolen spielen.
ich bin mal gespannt
Evin schrieb am
@Fango:
Ebenso Singstar, Samba!!, Eye Toy oder Dance Dance Revolution
johndoe-freename-79562 schrieb am
Mh. Wie soll man so ein Spiel bewerten? Ich glaube zu Donkey Konga muss man irgendwie schon fast geboren sein. Nicht jeder versteht auf Anhieb wie es Spass machen kann zu seltsamen Liedern auf zwei Konga-Drums zu haun und wie bekloppt in die Hände zu klatschen (oder zu schnippen geht nämlich auch ^^) Aber ich kann stolz sagen: Ich bin zu Donkey Konga geboren. es acht echt einen Heidenspass und man ist allein wegen der Titeljagt immer wiedergereizt ein wenig zu trommeln. Es stimmt schon, die Hintergründe sind bei beiden Spielen fad. Aber immerhin muss man sich ja auf den Takt konzentrieren. Für mich ist DK wieder mal eine Bestätigung das der Gamecube in meine Sammlung gehört. Guter Test, wie gesagt kann man meiner Meinung gar nicht so richtig bewerten, 75% passt schon ^^
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Im Oktober 2004 sorgte Donkey Kongs Debüt auf dem GameCube nicht überall für Euphorie: Statt des erwarteten Jump'n'Runs servierte Nintendo ein Rhythmus-Spiel mit zwei Bongos. Aber das hatte es in sich: Denn trotz aller Skepsis konnte der Gorilla als akustischer Partymacher überzeugen. Kann Donkey Konga 2 an den Trommelspaß anknüpfen?<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=3691" target="_blank">Donkey Konga 2</a>
schrieb am