Der Blick fürs Wesentliche
Um die Schwachstellen der knapp 20 Gegnerarten herauszufinden, solltet ihr durchaus experimentierfreudig sein, ab und an einen Blick in euer stetig anwachsendes Notizbuch werfen oder den so genannten Wahrheitsblick aktivieren.
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Auferstanden von den Toten: Die fiesen Bile-Riz-Dämonen nutzen Leichen als Wirte (Xbox). |
Mit letzterem könnt ihr allerdings nicht nur besonders verwundbare Körperstellen ausmachen, sondern auch im Dunkeln sehen sowie versteckte Durchgänge enttarnen, was auf der PS2 wegen des stärkeren Unschärfeeffekts teils deutlich schwerer fällt. Zudem hilft euch der geschärfte Blick beim Einsammeln wieder verwendbarer Munition sowie beim Lösen einiger Rätsel.
Verschenktes Potential
Gewiefte Kopfnüsse dürft ihr jedoch nicht erwarten. Meist gilt es nur einen geeigneten Schalter bzw. Schlüssel zu finden oder eine Kiste zu verschieben, um weiterzukommen. Manchmal müsst ihr zwar auch in eine höllische Parallelwelt wechseln, um einen Ausweg zu finden, allerdings wurde hier viel Potential verschenkt, da die Dimensionswechsel örtlich fest vorgegeben sind und der Weg aufgrund des strikt linearen Leveldesigns stets offensichtlich ist. Selbst die Aufgaben, bei denen ihr Aktionen in der einen Dimension durchführen müsst, um in der anderen weiterzukommen, sind erschreckend primitiv.
Schockierende Linearität
Die unglaubliche Geradlinigkeit der Levels ist letztendlich auch der größte Kritikpunkt an Constantine, denn jeder Forscherdrang findet bereits an der nächsten Ecke ein jähes Ende. Irgendwie kommt ihr euch fast wie ein Dämonen-jagender Zug vor, der auf Gleisen durch die insgesamt 13 Kapitel rollt und alles eliminiert was irgendwie nach Unterwelt riecht. Einen Vorteil hat die Linearität aber dennoch: Wenn man immer nur einen Weg gehen kann, wirken Zwischensequenzen und Schockmomente meist perfekt platziert.
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Bullet Time: Bei Zauberbeschwörungen, müsst ihr in Zeitlupe angegebene Tastenfolgen eingeben (PS2). |
Und tatsächlich, wenn es plötzlich eine Glühbirne genau über eurem Kopf zerfetzt, ein Dohlendeckel vor euren Füßen in die Höhe schnellt oder ein gerade passiertes Regal mit lautem Krachen in sich zusammenfällt, zuckt ihr unweigerlich zusammen.
Ungewohnte Stimmen
Auch die Soundkulisse passt sich den gescripteten Ereignissen meist effektiv an. Selbst die durch einen Tempowechsel des Soundtracks geschürte Vorahnung auf eine bevorstehende Dämonenattacke sorgt immer wieder für Anspannung. Merkwürdig jedoch, dass John Constantine zwar das Konterfei von Darsteller Keanu Reeves, aber nicht dessen deutsche Synchronstimme spendiert bekommen hat. Zudem wurden teils ältere Personen mit jugendlich klingenden Sprechern besetzt und umgekehrt. Davon ungeachtet bietet die deutsche Lokalisierung jedoch eine professionelle und teils prominente Sprecherriege auf, die während der vorgerenderten Zwischensequenzen, die sich meist nahtlos ins Spielgeschehen einfügen, durchaus Kinoflair versprüht - vor allem bei der etwas besser abgemischten Dolby Digital-Codierung auf der Xbox.