Anspruchsvolle RennenIn den Rennen selbst geht es dann richtig zur Sache. Ihr startet immer auf dem letzten Platz und müsst euch gegen sieben Konkurrenten durchsetzen, um bis an die Spitze zu fahren. Das Fahrverhalten bietet eine gute Mischung aus Arcade- und
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Zwar gibt es keinen Rückspiegel, doch behaltet ihr mit einem Blick zurück die Gegner im Auge. |
Simulation und ist besonders mit den ausgeschalteten Fahrhilfen ABS und Traktionskontrolle durchaus anspruchsvoll. Mit der hervorragenden Pad-, Tastatur- oder Lenkradsteuerung hat man die Boliden nach etwas Übung aber gut im Griff. Damit für alle Fahrer die gleiche Ausgangssituation herrscht, starten alle mit dem gleichen, vorgegebenen Wagen, so dass sich Vorteile nur durch die Fahrer-Ausrüstung ergeben. Die insgesamt fünf Touren (vom Anfänger bis zum Profi) laufen immer nach dem gleichen Prinzip ab: Zunächst werden vier XP-Events absolviert, in denen massig Punkte gesammelt werden. Danach folgen drei Ausrüstungs-Events, die neue Klamotten als Belohnung für euch bereithalten. Anschließend folgen zwei Turniere und die Meisterschaft, in der satte neun Runden gefahren werden müssen. Daneben gibt es noch die so genannten Herausforderungen, die ebenfalls einem bestimmten Schema folgen: In fünf Wettbewerben (Stahl bis Platin) müsst ihr einer Radarfalle entkommen, dürft in bestimmten Teilabschnitten der Strecken eine Mindestgeschwindigkeit nicht unterschreiten, ein Rennen ohne Totalschaden überstehen und müsst sowohl einem Verfolger entkommen als auch selbst die Jagd aufnehmen. Genau wie bei den Touren sind auch hier Strecken und Fahrzeuge bereits festgelegt.
Da jedes dieser Events aus nur einem Rennen besteht, ist SCAR verglichen mit Genre-Kollegen wie Gran Turismo 4 oder Forza Motorsport nicht gerade umfangreich ausgefallen. Habt ihr erst mal ein Händchen für die passende Ausrüstung entwickelt, hält sich auch der nicht einstellbare Schwierigkeitsgrad in Grenzen, so dass ihr schnell alle Touren und Herausforderungen meistern werdet. Doch selbst dann braucht ihr das Spiel nicht
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Die Replays sind mit einem Unschärfe-Filter gut inszeniert. |
im Regal verstauben zu lassen. Fahrt einfach weiterhin Rennen und sammelt fleißig Punkte, um weitere Gegenstände, Wagen und Strecken freizuschalten, die euch eventuell noch nicht alle zur Verfügung stehen, wenn ihr das Spiel beendet habt.
Kopf an KopfAußerdem gibt es auch noch den Multiplayer-Part, in dem ihr zusammen mit einem
weiteren Spieler drei verschiedene Arten von Rennen austragen könnt: Zum einen gibt es das gewohnte Standardrennen, bei dem ihr leider ohne zusätzliche CPU-Fahrer auskommen müsst. Bei der fehlerfreien Fahrt wird dagegen nicht der Spieler zum Sieger, der als erster die Ziellinie überquert, sondern derjenige, dessen Wagen am Ende weniger Schaden aufweist. Richtig spaßig ist der Kopf an Kopf-Modus, in dem ein Fahrer in die Rolle des Jägers schlüpft, während der andere entkommen muss.
Sämtliche Multiplayer-Rennen werden selbst am PC via Splitscreen ausgetragen. Spannende Auseinandersetzungen im Netzwerk sind leider nicht möglich. Doch wie sieht es online aus? Sehr bescheiden: Ihr dürft lediglich Ghosts für die Zeitrennen hoch- oder runterladen und versuchen, euch in der Bestenliste zu verewigen – das war’s. Direkte Internet-Duelle sind leider nicht möglich, weshalb der Onlinemodus insgesamt enttäuscht
Was steckt unter der Haube? Alles andere als enttäuschend ist dagegen die Präsentation: Gerade auf dem PC bestechen die Pisten mit ihren fast schon fotorealistischen Hintergründen und Boliden, die trotz oder wegen des leichten Cell-Shading-Looks einen gewissen Comic-Charme versprühen.
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Vor allem die City-Kurse sehen grafisch imposant aus. |
Besonders die Stadtkurse wie Mailand oder Florenz glänzen durch wundervolle Texturen, aber auch der Hockenheim-Ring oder Laguna Seca wurden hervorragend umgesetzt. Zwar fällt auch schon am PC ein leichtes Kantenflimmern auf, doch ist das nichts gegen die Flimmerorgie, die euch auf der PS2 erwartet. Da die Konsolenfassung zusätzlich auch noch von einigen unschönen Pop-Ups heimgesucht wird, muss die PS2 verglichen mit dem PC in Sachen Grafik deutlich Federn lassen. Auch beim Sound ist die Sony-Konsole leicht benachteiligt, doch hat dies weniger technische Gründe: Während auf der PlayStation die sehr gelungenen Motorengeräusche einmal für die die jeweils beiden Außen- und Innenperspektiven abgemischt wurden, hat die PC-Version noch eine weitere, etwas gedämpftere Tonspur für die Motorhaubenperspektive spendiert bekommen und klingt damit etwas differenzierter. Das eigentliche Gameplay ist davon jedoch kaum betroffen, so dass sich sowohl PS2- als auch PC-Besitzer dieses erfrischend andere Rennspiel schleunigst zulegen sollten.