Die verbesserten Offensiv-Möglichkeiten haben aber ihren Preis: Selbst eingesessene Madden-Profis werden ein Weilchen benötigen, bis sie die sich anbietenden Möglichkeiten vollkommen verinnerlicht und schätzen gelernt haben. Und das bedeutet wiederum für Neueinsteiger, dass die Lernkurve extrem steil ist und die Frustgrenze dementsprechend schnell erreicht sein könnte. In diesem Fall empfehlen wir die Vorgänger-Version. Außerdem ist der gesamte Vorgang des Precision Passing vergleichsweise zeitaufwändig. Und vor allem auf höheren Schwierigkeitsgraden ist die Zeit, bis sechs Verteidiger euren Quarterback in Bedrängnis bringen, äußerst knapp bemessen.
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Die PC-Version lässt sich zwar auch mit Tastatur steuern, doch ein Pad mit zwei Analog-Sticks und mind. acht Knöpfen ist sinnvoll. |
Madden sucht den Superstar
Neben minimalen Verfeinerungen am nach wie vor ausgezeichneten Franchise-Modus, der euch mit lang anhaltender Motivation und umfangreichen Statistiken verwöhnt, ist für Einzelspieler vor allem der neue Superstar-Modus interessant.
Hier sucht ihr euch für euer Football spielendes Alter Ego ein Elternpaar aus, nach dem sich eure Intelligenz und grundlegende Spielveranlagung hinsichtlich der Position richtet und versucht, zum absoluten Superstar aufzusteigen – sowohl auf als auch abseits des Spielfeldes.
Angereichert mit zahlreichen kleinen Mini-Games, von denen die meisten neuen allerdings erst nach ca. sechs bis acht Stunden freigegeben werden, haufenweise Ereignissen und den obligatorischen Trainings- und Matcheinheiten wird hier eine nette Alternative zum Franchise-Stress geschaffen, die nicht nur die Spielzeit nach oben schraubt, sondern sich auch positiv auf die Gesamtmotivation auswirkt.
Grafik-Update?
Auch wenn auf der Packung verbesserte Grafik propagiert wird, ist die Technik der Bereich, mit dem die Entwickler scheinbar die wenigste Zeit verbracht haben. Denn abgesehen von neuen Kameraperspektiven hat sich wenig an der Kulisse getan. Haben die letzten Jahre jeweils einen ganzen Haufen neuer Animationen eingeführt, muss man Anno 2005 schon gewaltig aufpassen, um eine der neuen Bewegungen zu erhaschen.
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Auch dieses Jahr führt kein Weg an EAs "Schweine-Leder"-Umsetzung vorbei - nicht nur wegen der Exklusiv-Lizenz! |
Doch abgesehen davon liefert die Engine auf allen Systemen eine gewohnt gute Leistung ab: Die Figuren bewegen sich äußerst geschmeidig und zusammen mit den englischen (zumeist passenden) Kommentaren und der leicht verbesserten TV-Präsentation finden sowohl alte als auch neue Madden-Fans schnell eine adäquate Umsetzung des amerikanischen Volkssports.
Unterschiede
Wie gehabt, unterscheiden sich PC- und Konsolen-Varianten in einigen kleinen, in mancher Hinsicht aber nicht unwesentlichen Punkten.
Vorausgesetzt, ihr spielt mit einem Pad, das über zehn Knöpfe und zwei Analog-Sticks verfügt, steuert sich die PC-Version identisch zu den Konsolen-Brüdern. Allerdings müsst ihr nach wie vor am Rechenknecht auf die Madden Cards verzichten. Dafür allerdings ist der PC die einzige Plattform, die Online-Spiele ermöglicht.
Wie? EA hat quasi das Football-Monopol in diesem Jahr und bietet auf Konsolen keinen Online-Modus an? Leider ja, weswegen den TV-Multiplayer-Duellen (so sehr sie auch Spaß machen) der Award versagt bleibt.