Menschliche Mauer
Dieses Mal bin ich in den grauen Uniformrock von
Thomas J. Jackson geschlüpft, einem markigen General der Südsaatenarmee, der am 21. Juli 1861 den Spitznamen "Stonewall" erhielt. In der ersten Schlacht bei Bull Run verhinderte sein sprichwörtliches Stehvermögen, dass die Konföderierten ihre
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Graue Pixelmännchen ziehen gegen blaue Pixelmännchen, das ist American Conquest. |
erste Niederlage kassierten. Weil Jacksons Männer wie eine Steinmauer ausharrten, konnte der vorschnelle Angriff der Nordsaaten letztlich in einen Sieg des Südens verwandelt werden. Nur eine von 55 historischen Schlachten, die lieblos aneinander gereiht wurden, ohne genau auf die Feldzüge einzugehen.
Die Kampagne mit "Stonewall" Jackson bildet eine von neun, zu denen auch
Robert E. Lee,
Ulysses S. Grant und der Unabhängigkeitskrieg um Texas 1835/36 gehören. Als berühmte Schlachten könnt ihr Bull Run, Petersburg, Chancellorsville, Gettysburg und Alamo nachspielen - sogar eine einzelne Schlacht um New Orleans aus dem Jahr 1815 kommt vor. Spielbare Konfliktparteien im Skirmish-Modus sind neben Nord- und Südstaaten auch Mexiko und Texas, die sich nicht sonderlich anders spielen. Leider verfügt das Strategiespiel über kein einführendes Tutorial, so dass ihr auf die Lektüre des Handbuchs angewiesen seid, das keine große Hilfe ist.
Verzögerungstaktik
Mir ist zu Ohren gekommen, dass unserer linke Flanke nicht mehr länger gegen die Masse der Unionisten standhält.
Bei Gott, dort scheint alles in Auflösung begriffen. Wenn das in einer heillosen Flucht endet, läuft uns die ganze Armee davon. Ich muss meinen Männern demonstrieren, dass alles in bester Ordnung ist. Sie sollen geordnet Aufstellung nehmen und ganz in Ruhe die Feinde erwarten, von denen einige einst gute Freunde waren. Dann, wenn die Yankees es am wenigsten erwarten, werden wir zum Gegenangriff blasen und sie zurück in den Schoß ihrer Mutter jagen.
Aber wo bleiben meine Soldaten, die eigentlich nur ein zerlauster Haufen sind? Viele der Naturburschen haben ihre Musketen von zu Hause mitgebracht und einige tragen noch nicht einmal Schuhe. Trotzdem sind sie die besten Kämpfer, die ich kenne und viele würden für mich in den Tod gehen. Bislang ist nur ein Trupp Pioniere aufgetaucht, die ich sogleich ein Lazarett errichten lassen. Heute wird es viele arme Teufel geben, die von den Sanitätern versorgt werden müssen. Damit sie nicht an Entkräftung leiden, zimmere ich noch eine Feldküche. Außerdem lasse ich noch das Hauptquartier aufschlagen, das nicht mehr als ein großes Zelt und doch auch eine Fabrik für Offiziere ist.
Eine Frage der Moral
Als ich endlich die Gesänge meiner Männer höre, drücke ich die Pausentaste, um sie in Ruhe aufzustellen. Die Kompanien besitzen unterschiedliche Werte für Feuergefecht und Nahkampf. Ich kann ihnen befehlen, ob sie angreifen, schießen oder die Stellung halten sollen. Jede verfügt über drei Formationen:
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Manchmal kämpft auch Blau gegen Grau, was irgendwie alles dasselbe ist. |
Reih und Glied, lockeres Gefecht und Marschformation. Auch die Kavallerie besitzt Formationen, es spielt aber kaum eine Rolle, welche Formation ich ihnen befehle. Anders als bei Civil War Generals schadet es nämlich kaum, wenn die Infanterie auf dem Anmarsch unter Feuer gerät oder in Linie weit marschieren soll.
Am wichtigsten ist hingegen die Moral einer Einheit, die von ganz unterschiedlichen Faktoren beeinflusst wird. Stelle ich mein Hauptquartier nahe an den Männern auf, fühlen sie sich gleich besser. Der Beschuss von der Seite oder gar von hinten kann sich hingegen verheerend auf die Moral auswirken, wie ich beim Gemetzel in der Wilderness demonstrierte. Bei
Chancellorsville griffen wir die US-Truppen von Westen an, wo sie uns niemals vermutet hätten. Die Unglücklichen schlugen gerade ihr Nachtlager auf, als wir mit Gebrüll und gezücktem Bajonett ankamen. Jeder getötete Feind verringert die Neigung einer Einheit zur Panik. Haben sie aber nicht genug zu essen, dann sterben sie wie die Fliegen. Sonst bin ich aber keine große Hilfe auf dem Schlachtfeld, da ich die Männer nicht mit meiner Anwesenheit aufstacheln kann. Schade.