Tennis? Ich schalt ab!Ganz ehrlich: Eigentlich finde ich Tennis strunzlangweilig! Da messen sich zwei Damen oder Herren in meist kurzen Ballwechseln, nur um zwischendurch mit dem Schiedsrichter zu diskutieren, die Qualität ihrer Bälle zu prüfen und nach einem Moment der Zen-Meditation endlich wieder in die Ausholbewegung
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Wilkommen beim Training: Trefft die markierten Felder, um eure Zielsicherheit zu festigen. |
zum nächsten - wahrscheinlich kurzen - Ballwechsel überzugehen. Nein, beim Durchzappen schalte ich den Weißen Sport lieber weg und bleibe sogar beim monotonen Gedöns eines Musiksenders länger hängen. Jemand wie ich sollte lieber die Finger von Top Spin lassen? Einen Moment bitte!Sobald mir jemand einen Schläger in die Hand drückt, die exorbitante Miete für den Sportplatz zahlt und mir als Sparringpartner dient, sieht die Sache schon ganz anders aus: Da stehe ich auf einmal hoch konzentriert an der weißen Linie, die Augen fest auf den Filzball gerichtet, während mein mentaler Blick den Rasen von Wimbledon überfliegt. Beim Aufschlag kommt es schon drauf an: Gelingt mir ein präziser Schlag, kann ich dem Gegner mein Spiel diktieren und ihn über den ganzen Platz jagen. Wenn ich allerdings nur verträumte Lupfer über das Netz hieve, gelingt meinem Gegenüber schnell eins der wichtigen Breaks...
Neue Reize?Das Gleiche gilt für das Gamepad-Pendant: Top Spin schlich sich unter die ersten Titel, welche im Laufwerk meiner Xbox landeten und hat mich wichtige Stunden meiner Studienzeit gekostet. Die schicke Aufmachung sowie das fordernde aber faire Spiel konnten zu Recht Höchstwertungen abstauben, mussten aber auch kleine Kritikpunkte einstecken: Die regungslosen
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Nutzlose Balljungen: Die Filzkugeln verschwinden wie im Vorgänger auf ungeklärte Weise vom Platz. |
Balljungen z.B. machten der ansonsten schnörkellosen Präsentation einen Strich durch die Rechnung, der übermächtige Risikoschlag bremste die realitätsnahe Dynamik der Auseinandersetzungen und wer gerne im Doppel antrat, vermisste gemischten Paarungen. Bleibt die Frage, ob die Entwickler diese Unebenheiten in der Fortsetzung ausmerzen konnten. Und hat PAM Development der Next Generation ebenso viele optische Reize wie der vorherigen Xbox entlockt?Gründlich umgekrempelt wurde auf jeden Fall die Menüführung, da ihr heuer nicht mehr über eine unübersichtliche Weltkarte navigiert, sondern im geordneten Menü unterwegs seid. Dieses versprüht zwar weniger Charisma, sorgt aber für eine aufgeräumte Karriere - vorbildlich! Bevor ihr euch zum Weltstar aufschwingt, formt ihr natürlich erst euer Alter Ego, bei dem ihr wie gehabt von der Breite der Nasenwände bis zum Hüftumfang jedes Detail anpassen dürft oder die ganze Arbeit dem zufälligen Genpool überlasst. Anschließend stattet ihr euren Profi mit Blümchenhemd oder traditionellem Oberteil aus und behängt sie oder ihn mit schnieken Accessoires. Auch einen Werbepartner dürft ihr wählen, allerdings müsst ihr keine Herausforderungen mehr absolvieren, bevor ihr in der Gunst des Marketing-Partners aufsteigt. Stattdessen gilt es, diverse Saisonziele zu erreichen, um entsprechende Prämien einzuheimsen.