Test: Untold Legends: The Warrior's Code (Rollenspiel)

von Benjamin Schmädig



Untold Legends: The Warrior's Code
Publisher: Ubisoft
Release:
27.06.2006
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ab 364,03€
Spielinfo Bilder Videos
Sony hat sogar schon eine Fortsetzung der Fortsetzung angekündigt – exklusiv für PlayStation 3. Aber bevor ihr in der nächsten Generation Monster meuchelt, geht die Geschichte erst einmal auf dem Handheld weiter. Schon in Brotherhood of the Blade steckte viel Potential, das in der schwachen Präsentation versank. Ist The Warrior’s Code endlich ein packendes Abenteuer, das mehr bietet als Levelaufstieg & Co.?

Gezetert habe ich. Und geschrieen:

"Ich will aber verdammt noch mal begeistert sein!"

Die Ernüchterung nach einem Spiel, das mir eine Hornhaut über dem Daumen bescherte, obwohl es bloß das Charisma einer Scheibe Knäckebrot bot. Das 
In seiner Wechslerform richtet der Held den größten Schaden gegen Bosse an.
war vor einem Jahr. Heuer verschwindet der Nachfolger im UMD-Schacht und ich kann es kaum erwarten. Schließlich treiben jetzt Filme die Handlung voran, jede Dialogzeile wurde von Schauspielern gesprochen und von den per Hand gestalteten Schauplätzen erwarte ich mehr Eigenleben als von zufällig erwürfelten Abschnitten. Eine Erweiterung nach Vorschrift? Eigentlich schon. Aber dann wurde ich überrascht…

Muss ich den Ablauf eines beliebigen Hack’n Slays erklären? Das geradlinige Laufen vom Eingang zum Ausgang. Das ständige Knopfdrücken, um Spinnen, Orks und Schlagmichtot zu plätten. Das Sammeln von Rüstung, Waffen, Gegenständen. Das Aufbessern der Werte, damit man anschließend noch stärker trifft, noch besser blockt, noch mächtiger zaubert. Nein? Gut. Denn Warrior’s Code latscht durch die knietiefen Spuren seiner Vorgänger.

Ist das spannend? Ja!

Vielleicht liegt es am Jagdinstinkt der männlichen Chromosomen, vielleicht ist es der Sammeltrieb der weiblichen: Die erschreckend banale Grundlage des Verhauens und Auflesens geht fast von selbst auf – Untold Legends 2 ist da keine Ausnahme. Dabei schrecke ich vor ähnlichen Erfahrungen am PC zurück, weil ich mich beim Mausbewegen und Klicken nicht mit dem Helden identifizieren kann. Titan Quest, Sacred oder Diablo? Nein, danke. An Konsolen und Handhelds wachse ich aber in den Charakter hinein, da mir die Handgriffe am Gamepad schon in Fleisch und Blut
Zum Reinschauen:

übergegangen sind als 16-Bit  noch Utopie war.

Auf den ersten Blick ist es daher nicht erstaunlich, dass die simple Idee vom Nah-, Fern,- oder Magieangriff einfach von der Hand geht. Nach zweitem und drittem Hinsehen darf man vor Sony allerdings den Hut ziehen, denn die Entwickler entlocken dem simplen Aufbau viele Feinheiten. Wollt ihr als tumber "Hooligan" das Schwert schwingen und euch um Zauberei einen feuchten Kehricht scheren? Bitte sehr! Für Kenner ist das natürlich nichts Neues. Vielleicht seid ihr aber lieber als Schleicher unterwegs, mit dem ihr euren Gegner erst betäubt und anschließend in Ruhe zerlegt. Oder gefällt euch gar die Idee, die Gestalt zu wechseln, um als großes Monster Eindrücke in den Körpern eurer Feinde zu hinterlassen? No Problemo.

Das war’s?

Mitnichten. Gelegentlich holen die Unholde zu einem mächtigen Schlag aus – das ist der Moment des Gelegenheitsangriffs. Drückt auf Quadrat, während euer Gegenüber noch Schwung holt, und ihr versetzt ihm eine besonders starke Narbe. Haltet die Taste gedrückt und euer Kämpfer holt ebenfalls weit aus. Entweder stoßt ihr den Feind dann zurück oder ihr setzt zum Sprung an, lasst die Waffe gen Boden sausen
Der zweite Zwischengegner beherrscht zwar wenig Finessen, ist aber ein harter Brocken.
und gebt allen Fieslingen in der Umgebung gehörig Saures. Das ist zum einen cool und zum anderen eure durchschlagskräftigste Attacke. Aber Vorsicht: Bleibt der Daumen zu lange auf dem Knopf, ist die Gelegenheit vorbei. Ihr müsst eure Gegner also kennen und die Situation richtig einschätzen.

Das Aufladen kommt auch bei ganz normalen Hieben und Schüssen zum Einsatz: Holt ihr lange aus, schlagt ihr umso heftiger zu. Steht euch ein einzelner Bösewicht gegenüber, erledigt ihr diesen zwar in derselben Zeit wie ihr zum Krafttanken braucht, allerdings trifft der voll aufgeladene Schlag alle Monster in Reichweite. Nur die Zaubersprüche werden lediglich durch Zuteilen von Erfahrungspunkten stärker. Und davon kennt jeder Charakter immerhin zwölf – vom Schild über Blitze, die mehrere Opfer schwächen bis hin zu herbei gerufenen Mitstreitern.

           
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Kommentare

redmoonk schrieb am
Recht langweiliges und monotones Monstergekloppe, aber es macht trotzdem hin und wieder Spaß während einer (ansonsten noch langweiligeren) Bahnfahrt (oder ähnlichem) ;)
Dem Rest kann ich teilweise zustimmen ... Story? Äääh was? Warum hab ich grad den Typen da gekillt, und wie hies er noch gleich, ach egal weitermetzeln :D
wickedcharly schrieb am
hallo.
Schöner test. Ich bin grosser fan dieser spiele und der titel bringt was er soll (freude und mängel). Das mit dem fernangriff stimmt, wenn man solo spielt. Am besten ist das spiel zu 2t. Wenn jemand glück hat es mit nem kumpel zu zocken macht es mehr spass, ist einfacher, und einer macht nahkampf wo der andere geziehlt schiessen kann (boss zb). Die story isr total öde genau wie die dialoge. Es fängt auf deutsch an und dann plötzlich gehts auf englisch weiter (?).
Dennoch ein gutes spiel für alle liebhaber des genres.
enjoy gaming :Daumenlinks:
schrieb am