Test: Alone in the Dark (2008) (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Publisher: Atari
Release:
19.06.2008
19.06.2008
19.06.2008
13.11.2008
15.05.2008
19.06.2008
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Reden ist Silber...

Allein im Dunkeln ist man eher selten, aber dann geht es mit Klassikern wie Taschenlampe und Feuerzeug auf Erkundung. (360)
Aber genau das bietet dieses Spiel gerade in den ersten Stunden und in vielen späteren Phasen trotz eines Riesenaufgebots an einstürzenden Wänden und schrecklichen Monstren nicht. Als die ersten Zombies auftauchen wirken sie wie plump platzierte Fremdkörperfratzen aus einem Romero-Grundkurs für junge Horrorfilmer. Ich musste sogar fast schmunzeln, als sich die erste Begleiterin irgendwann in eine Zombielady verwandelte und in tiefer Deathmetalstimme etwas von "Sie ist eineeeer meineeeer Körpeeeeer" brummte. Das war leider auf eine andere Art fürchterlich, als ich es erhofft hatte. Das war wie Clive Barker für Arme.

Der Einstieg ist in Sachen Regie eine einzige Katastrophe. Was machen die Eden Studios falsch? Sie wollen gleich zu Beginn ein Erdbeben an Faszination und Schockmomenten auslösen, was ja theoretisch klasse sein kann. Aber hier geht es voll in die Hose - sie schütten ihre Effekte eimerweise statt gut dosiert aus, es fehlt einfach der Spannungsbogen: Da reißen die Böden auf, da bricht Feuer aus, Monster fressen sich durch Wände und man fühlt sich seltsam unbeteiligt. Horror, wo bist du? Irgendwie wollen Akustik und Technik nicht so zusammen tanzen, wie sie es in einigen Trailern suggeriert haben; auf gar keinen Fall so, dass ich mitgerissen werde. Selbst das mittlerweile acht Jahre alte "Code Veronica", das erste in Echtzeit berechnete Resident Evil, hatte nicht nur deutlich bessere Kamerafahrten, sondern auch eine lebendigere Figureneinbindung in den Filmen.

...Schweigen ist Gold

Anderes Team, anderer Look: In der PS2- und Wii-Version sieht Edward seinem schwarzhaarigen Vorbild auf dem Boxcover deutlich ähnlicher als auf 360 und PC. (PS2)
Obwohl schon zig Wände aufgerissen und Böden eingebrochen sind, stellt sich die zu rettende Sarah dann tatsächlich hin und sagt: "Hast du diese Risse gesehen?" Da knacke ich während einer Apokalypse ein Auto in der Tiefgarage, übrigens per gelungenem Kurzschließ-Minispielchen mit beiden Analogsticks, werde von Zombies umzingelt und die Frau neben mir sagt in ihrer nervigen, absolut nicht zur Stimmung passenden Tonlage Sachen wie diese, in genau dieser Reihenfolge: "Dein Stil gefällt mir!" - "Da sind noch mehr!" - "Fahr sie platt!".

Bin ich hier in einem Horrorspiel für Erwachsene oder bei einem lustigen Zombie-Autoscooter mit grenzdebilen Zicken? Leider fühlt es sich an wie Letzteres. Dermaßen deplatzierte Kommentare begleiten euch bis ins Finale. Und das reißt einen immer wieder raus. Das ist schlechte Regie. Wo andere Spiele wie Silent Hill auch akustisch subtil Grusel aufbauen, indem sie ihre verstörenden Klänge gezielt einsetzen, wird man hier gleich von einem übereifrigen Orchester überrollt - das musiziert ja gut, aber überaus schlecht dosiert: Ein Tusch folgt auf den anderen, ein Chor überbietet den anderen. Auch musikalisch übertreibt man es dermaßen, dass das Ohr schon nach wenigen Stunden abstumpft. Zu viele Köche verderben den Brei, zu viele Effekte verderben das Spiel.      

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Kommentare

TransistoR schrieb am
Hab' ein paar mal versucht da durchzukommen, aber jedesmal nach 2-3 Stunden verging mir dann doch wieder die Lust. Baut einen irgendwie
nicht auf dieses Spielchen. Schade eigentlich.
crewmate schrieb am
mit der PS3 Version hatte ich mit Kollegen sehr viel Spaß.
Die Serie war NIE subtil oder tiefgreifend.
Teil 2 spielte in einem vergnügungspark. Trash war immer Teil der Serie.
Der Black Ooze war sehr genial.
Wir haben tausende wege gefunden die Humanz über den Jodan zu schicken.
Vielleicht nicht besonders gruselig, aber ein Paradies für Pyromanen.
Nic L. hat geschrieben:wenn ihr ein game mit gruseliger atmo haben wollt kauf euch blood siren !!! hat zwar so gut wie null action aber die atmo is wie gesagt der hammer ...
das die im REMAKE nun alle Hauptchars durch Amerikaner ersetzten mussten,
hat für mich die komplette Atmo gekillt.
Das waren keine normalen Bürger mehr, die vor den Shibito flüchten,
sondern die Familie Rambo beim Japan Besuch. Die blieben teilweise locker flockig beim Anblick der Shibito.
das war beim Original noch anders.
Und das innovative zerschnittene Skript im Tarantino Style haben sie im Remake auch weggeworfen.
Lieber leg ich mir das Original in die PS2. SBC ist frei von Ecken.
GamePrince schrieb am
;gamebliker hat geschrieben:@GamePrince :
Ja die Steuerung ist nicht die Beste ... Aber... SPIEL AUF JEDENFALL WEITER das Game wird noch so dermaßen klasse !
Habs jetzt heute, nach fast 1. Jahr Pause wieder reingelegt und diese verdammte Fahrsequenz nach ein paar Anläufen gepackt und dann ca. 3-4 Std. gespielt - hab jetzt grad die Tussi wiederbelebt und bin ein paar Ecken weiter.
So weit ich das bisher beurteilen kann, ist das Spiel durchaus Spielenswert.
Klar ist die Steuerung verhunzt, die Synchro grottig und auch fehlt es den Kämpfen an Dynamik, aber als Horror-Adventure weiß es durchaus zu gefallen.
Die Rätsel sind gut, die Präsentation sehr gut, das Szenario und die Idee auch nicht ohne und das Experimentieren macht auch Spaß.
Wäre da bloß nicht diese blöde Steuerung und das lahme Spieltempo ... .
Auch schade dass es quasi nur die Pistole als Schusswaffe gibt.
Und der Soundtrack ist zwar Top, aber etwas unpassend für ein Horror-Game.
Meine bisherige Wertung: 69 %
Nic L. schrieb am
wenn ihr ein game mit gruseliger atmo haben wollt kauf euch blood siren !!! hat zwar so gut wie null action aber die atmo is wie gesagt der hammer ...
Metal-Gear-Rex schrieb am
Das Spiel ist wirklich nicht so Besonders, hatte mir mehr darunter vorgestellt.
Schade
schrieb am