Bei der Darstellung der Umgebung kann man allerdings geteilter Meinung sein, ob die Kulisse den derzeitigen Stand der Technik repräsentiert. Auf den ersten Blick wirkt Manhatten von Liberty Island bis hin zum Central Park nur wie eine leicht aufgeplusterte Variante der Schauplätze aus Spider-Man 2. Das große Aha-Erlebnis bleibt aus. Allerdings hat es das Team geschafft, die Stadt mit ihren Einwohnern und ihrem hohen Verkehrsaufkommen sehr lebendig wirken zu lassen - eine Tatsache, die ich zweifelsfrei der Rechenkraft von PC und 360 gutschreibe. Zumindest ist die Anzahl der unterschiedlichen Bewohner, die einem in Manhattan über den Weg laufen, erheblich größer als bei PS2 und Wii - doch dazu später mehr.
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Es dürfen auch in Gebäuden die Netze ausgeworfen werden... (360) |
Doch selbst, wenn ich unter dem Strich mehr erwartet habe und auch nicht ganz nachvollziehen kann, wieso die Engine ab und an in die Knie geht, kann ich der Kulisse eines nicht absprechen: Eine unter dem Strich stimmige Qualität. Ja: Es gibt mit Sicherheit noch Luft nach oben. Aber wenn ich mir den Vorgänger und vor allem die Versionen für die alten Systeme im Vergleich anschaue, werden die Unterschiede zwischen alten und neuen Konsolen sehr deutlich.
PC vs. 360
Wie bereits erwähnt, ist es löblich, dass mit Beenox ein Team engagiert wurde, um die 360-Version auf Rechenknechte zu bringen und somit das maue Spider-Man 2 in Vergessenheit zu versenken. Das Ergebnis ist jedoch nur eingeschränkt tauglich. Versteht mich nicht falsch: Inhaltlich gleichen sich die beiden wie ein Ei dem anderen. Und hat man ein 360-Pad an den PC angeschlossen, geht die Kontrolle der Spinne ebenso einfach von der Hand wie auf der Konsole.
Dennoch werde ich nicht so richtig warm damit. Spider-Man in dieser Form ist ein Konsolentitel. Punkt. Und so sehr sich Beenox auch bemüht, dieses Gefühl auf dem heimischen Rechner aufkommen zu lassen, gelingt es ihnen nur eingeschränkt. Woran liegt das? Zum einen an dem enormen Hardwarehunger. Dafür, dass hinsichtlich Kulisse auf PC noch weniger das Gefühl aufkommt, Spinnen-Action der nächsten Generation zu erleben, braucht ihr teures Equipment. Selbst auf unseren Alienware-Rechnern war kaum eine vernünftige Grafik-Konfiguration hinzubekommen, die ähnlich ruckelfrei läuft und dabei genauso gut aussieht wie das 360-Pendant. Wobei es auf Rechnern mit ATI-Highend-Grafikchip sogar noch besser läuft als auf vergleichbaren nVidia-angetriebenen Kisten.
Doch das ist nicht alles. Obwohl es fast identisch aussieht und sich identisch spielt, schafft es Spidey auf dem PC einfach
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Klassenunterschied: Auf Wii und PS2 sieht die Spinne nicht nur insgesamt schlechter aus, sondern hat auch Probleme, den Vorgänger zu übertrumpfen... (Wii) |
nicht, wohliges Couch-Gefühl aufkommen zu lassen. Doch in jedem Fall haben die Rechenknecht-Anhänger die Gewissheit, dass ihnen dieses Mal nicht der schwarze Spielspaß-Peter zugeschoben wurde. Denn den haben die Benutzer von PS2 und Wii zugeteilt bekommen.
Wii & PS2: Aus Neu mach Schrott
Mit Ausnahme eines weitestgehend frei durch New York schwingenden Spider-Man sowie den Gegnern und Bossen, auf die unser Spinnemann trifft, sind die Wii- und PS2-Versionen in jeder Hinsicht nur ein schwacher Abklatsch eines ehemals funktionierenden Prinzips. Ja: Ihr könnt nach wie vor durch den Big Apple schwingen und böse Buben vermöbeln - genau so, wie man es auch schon in Spider-Man 2 konnte. Doch da hören die Gemeinsamkeiten schon auf. Dass die Kulisse des mittlerweile schon gut drei Jahren alten Vorgängers eine Klasse besser aussieht als das New York, das uns Vicarious Visions hier vorsetzt, sagt fast schon alles.